Eine Frage der Nachfolge: Tiere oder Lamm?

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Prophetie offenbart nicht nur den Ablauf der Geschichte. Sie analysiert auch, wes Geistes Kind ich bin. Von Preston Monterrey
Tiere, Könige, Hörner, Drache, Hure, Töchter; diese Begriffe gehören zur Liste des adventistisch-prophetischen Sprachgebrauchs. Von Anfang an sind die Adventisten eine Religionsbewegung gewesen, die die Prophetie der Bibel studieren. Siebenten-Tags-Adventisten glauben, dass Gott uns einen Auftrag gegeben hat: Verkündet die prophezeiten drei Engelsbotschaften der Welt, denn diese ist sich ihrer drohenden Verurteilung nicht voll bewusst!
Einige Bibelkenner glauben, die Wiederkunft Jesu sei längst überfällig. Doch viele Gläubige warten nicht mehr so wachsam auf dieses Ereignis; sie passen sich der Gesellschaft von heute an. Nur wenige halten weiter Ausschau nach Vorzeichen in Gesellschaft, Politik, Religion und in der Natur, die zeigen, wie bald Jesus kommen wird.
Echtes Interesse für die Endzeit ist zu begrüßen, doch Vorsicht: Mancher ist euphorisch und krank vor Begeisterung; solch ein Verhalten könnte die entscheidende Botschaft verdunkeln: die dritte Engelsbotschaft im eigentlichen Sinn ist nämlich die Botschaft der Rechtfertigung aus dem Glauben:
»Das wichtigste Thema ist die dritte Engelsbotschaft. Sie enthält auch die Botschaften des ersten und zweiten Engels. Die Lehren dieser Botschaften sollten von allen verstanden und im Alltag ausgelebt werden, denn dies ist wesentlich für unsere Rettung. Es gilt, intensiv zu beten und zu studieren, will man diese großen Wahrheiten verstehen; denn unsere Lern- und Merkfähigkeit wird bis aufs Äußerste angespannt werden.« (Evangelism, 196; Hervorhebungen in diesem Artikel sind hinzugefügt.)
»Einige fragten mich brieflich, ob die Botschaft der Rechtfertigung durch den Glauben die dritte Engelsbotschaft sei, und ich habe geantwortet: ›Es ist die dritte Engelsbotschaft im eigentlichen Sinn.‹« (Evangelism, 190)
Definition: »Was ist Rechtfertigung durch den Glauben? Es ist das Werk Gottes: Er legt die Herrlichkeit des Menschen in den Staub und tut das für ihn, was er für sich selbst nicht tun kann. Wenn die Menschen ihre eigene Nichtigkeit sehen, sind sie bereit, mit Jesu Gerechtigkeit bekleidet zu werden.« (The Faith I Live By, 111)
Das Neue Testament fordert uns auf: Beachtet die Prophezeiungen und »zieht« Jesus »an«, damit ihr nicht den Begierden verfallt! (Siehe 1. Thessalonicher 5,20; Römer 13,14).
Der Apostel Paulus vertieft den Begriff «den Herrn Jesus Christus anziehen« mit den Worten: »So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der HERR euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!« (Kolosser 3,12-13)
Menschen loben sich selbst, weil sie stolz und egoistisch sind. Wollen sie aber durch die Tore des Himmels eingehen, heißt es zuerst einmal die eigenen Sünden lassen, die eigene Nichtigkeit erkennen und bereit sein, die Gerechtigkeit Jesu anzuziehen – seinen Charakter.