Der vergessene Ansatz: William Miller und sein Auftrag

Der vergessene Ansatz: William Miller und sein Auftrag
William Miller Wikipedia

Möchtest du auch Engelbesuch? Dann studiere die Bibel so wie William Miller … von Ellen White

Lesezeit: 5 Minuten

Ich sah, dass Gott seinen Engel sandte, um das Herz eines Bauern zu bewegen, der nicht an die Bibel geglaubt hatte. Erregte ihn an, die Prophezeiungen zu studieren.

Immer wieder besuchten Engel Gottes den Auserwählten, lenkten seine Gedanken und öffneten ihm die Augen für die Prophezeiungen, die für Gottes Volk finster geblieben waren. Ihm wurde der Anfang der Wahrheitskette offenbart, und er ließ ihn ein Glied nach dem andern suchen, bis er aus dem Staunen über Gottes Wort nicht mehr herauskam.

Schließlich hatte er eine einwandfreie Wahrheitskette vor Augen. Das Wort, das er für nicht inspiriert gehalten hatte, öffnete sich ihm nun in einer herrlichen Schönheit. Er sah, dass ein Abschnitt der Schrift den anderen erklärte, und wenn er einen Abschnitt nicht verstand, fand er in einem anderen Abschnitt des Wortes den Schlüssel zum Verständnis. Nun brachte er dem heiligen Wort Gottes Freude sowie tiefste Achtung und Ehrfurcht entgegen.

Als er sich an den Prophezeiungen entlangarbeitete, erkannte er, dass die Erdbewohner sich in der Abschlussphase der Weltgeschichte befanden, ohne sich dessen bewusst zu sein. Er sah den Verfall der Kirchen, dass ihre Liebe nicht mehr Jesus galt, sondern der Welt und dass sie nach weltlicher Ehre strebten statt nach der Ehre, die von oben kommt. Sie suchten weltliche Reichtümer, statt sich einen Schatz im Himmel anzulegen. Heuchelei, Finsternis und Tod waren überall zu sehen. Das alles wühlte ihn im Innersten auf.

Berufen wie Elisa und Johannes der Täufer

Gott rief ihn von seinem Bauernhof weg, wie er damals Elisa von seinen Ochsen und seinem Acker wegrief, damit er Elia folgte. Zaghaft begann William Miller, die Geheimnisse des Gottesreiches den Menschen aufzuschließen. Mit jedem Einsatz wuchs seine Kraft. Er führte die Menschen durch die Prophezeiungen bis zu Jesu Wiederkunft. So wie Johannes der Täufer das erste Kommen Jesu ankündigte und ihm den Weg bereitete, so verkündigten auch William Miller und alle, die sich ihm anschlossen, die Wiederkunft des Gottessohnes.

Der Grund seiner Berufung

Ich wurde zurück in die Zeit der Jünger geführt und sah den geliebten Johannes, dem Gott ein besonderes Werk aufgetragen hatte. Satan war entschlossen, dieses Werk zu hindern und bewog seine Diener, Johannes zu vernichten. Doch Gott sandte seinen Engel und bewahrte ihn auf wundersame Weise. Alle, die Gottes große Macht bei der Befreiung des Johannes erlebten, staunten und viele waren davon überzeugt, dass Gott mit ihm war und sein Zeugnis über Jesus der Wahrheit entsprach. Die ihn vernichten wollten, fürchteten sich nun davor, sein Leben anzutasten. Daher durfte er weiter für Jesus leiden. Aufgrund falscher Anschuldigungen seitens seiner Feinde wurde er kurzerhand auf eine einsame Insel verbannt.

Eine Offenbarung bis zum Ende der Zeit

Dorthin sandte der HERR seinen Engel, um ihm Dinge zu offenbaren, die sich auf der Erde ereignen würden. Er zeigte ihm den jeweiligen Zustand der Gemeinde bis zum Ende der Zeit. Johannes sah ihre Rückschritte und welchen Platz, die Gemeinde einnehmen müsste, wollte sie Gott gefallen und schließlich zur Überwinderin werden.

In majestätischer Erscheinung kam der Engel vom Himmel zu Johannes. Sein Angesicht strahlte wider vom überragenden Glanz des Himmels. Er gewährte Johannes tiefe und ergreifende Einblicke in die Geschicke der Gemeinde Gottes und zeigte ihm die gefährlichen Kämpfe, die sie durchstehen müsste. Johannes sah sie durch feurige Prüfungen gehen, er sah wie die Überwinder schließlich weiß und geläutert, siegreich und herrlich für Gottes Reich gerettet würden.

Grund zu grenzenloser Begeisterung

Das Angesicht des Engels strahlte vor Freude und leuchtete unbeschreiblich, als er Johannes den letzten Triumph der Gemeinde Gottes zeigte. Johannes war begeistert, als er die letzte Befreiung der Gemeinde sah. Von dem Anblick hingerissen, fiel er dem Engel in tiefer Ehrfurcht und Scheu zu Füßen, um ihn anzubeten. Der Engel richtete ihn sofort auf und tadelte ihn sanft mit den Worten: »Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.« (Offenbarung 19,10)

Daraufhin zeigte der Engel dem Johannes die himmlische Stadt mit all ihrer Pracht und ihrer blendenden Herrlichkeit. Johannes war wonnetrunken und überwältigt von der Schönheit der Stadt. Er vergaß den Tadel des Engels und fiel ihm ein zweites Mal zu Füßen. Wieder tadelte er ihn sanft: »Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!« (Offenbarung 22,6)

Das Buch für unsere Zeit!

Prediger und Gemeinde haben das Buch Offenbarung als rätselhaftes und weniger wichtiges Buch in der Heiligen Schrift betrachtet. Doch ich sah, dass dieses Buch tatsächlich eine Offenbarung ist, die besonders denen zum Segen werden will, die in der letzten Zeit leben. Es will sie dabei anleiten, ihre wahre Position und Aufgabe herauszufinden. Gott lenkte die Gedanken William Millers bei der Erforschung dieser Prophezeiungen und schenkte ihm großes Licht über dieses Buch.

Daniel: der Schlüssel zum Verständnis

Wenn Daniels Visionen verstanden worden wären, hätte die Gemeinde die Visionen des Johannes besser verstehen können. Doch zur rechten Zeit bewog Gott seinen auserwählten Diener dazu, mit Klarheit und in der Kraft des Heiligen Geistes die Prophezeiungen aufzuschließen. Er zeigte, wie die Visionen von Daniel und Johannes untereinander und mit anderen Bibelabschnitten harmonieren.

Erweckung durch mutige Verkündigung

Mit den heiligen und erschreckenden Warnungen des Wortes traf er die Herzen des Volkes, um sie für das Kommen des Menschensohnes vorzubereiten. Eine tiefe und ernste Überzeugung bemächtigte sich derer, die ihn hörten. Geistliche sowie das einfache Volk, Sünder und Ungläubige wandten sich zum HERRN, damit sie vorbereitet würden, im Gericht zu bestehen.

Gottes Engel begleiteten William Miller bei seinem Auftrag. Er war standhaft und ließ sich durch nichts erschüttern. Furchtlos verkündigte er die ihm anvertraute Botschaft. Dass die Welt in Bosheit lag und die Gemeinde kalt und weltlich war, reichte aus, um seine Energien zu wecken und ihn freiwillig Mühe, Entbehrung und Leid ertragen zu lassen. Obwohl Namenschristen und die Welt gegen ihn waren, obwohl Satan und seine Engel ihn bedrängten, predigte er das ewige Evangelium weiter den Menschenmassen überall, wo man ihn einlud, und ließ den Ruf erschallen: »Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen.« (Offenbarung 14,6)

ELLEN WHITE, Spiritual Gifts 1, 128-132

Hier geht’s zur Bibelstudienmethode von Willam Miller.

Und zum kurzen Überblick seiner Regeln.

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