Unerschütterlich und resilient durch geheimen Quellzugang: Gottes Immergrün-Freunde

Unerschütterlich und resilient durch geheimen Quellzugang: Gottes Immergrün-Freunde
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Wünschst du dir, so stark zu sein, dass andere sich sogar an dir anlehnen können? Gottes Liebe macht stark zum Dienst. Lerne von den Bäumen! Von Martha Odom

Lesezeit: 8 Minuten

Erst der Winter zeigt den Kontrast

Man kann Bäume in zwei Hauptgruppen einteilen: solche, die in der kalten Jahreszeit ihre Blätter oder Nadeln verlieren, und solche, die sie behalten, also immergrüne Bäume. Wer im Sommer die Berge und Täler mit ihren vielen verschiedenen Grüntönen aufmerksam betrachtet, wird sicher nicht so leicht, die immergrünen von anderen Bäumen unterscheiden können. Hält aber der Winter Einzug und wehen seine kalten Winde die Blätter von Eiche, Ahorn und Buche sowie die Nadeln von den Lärchen, dann zeichnen sich die Immergrünen deutlich vom Rest des Waldes ab. Sie bleiben unverändert. Ihr leuchtendes Grün steht in herrlichem Kontrast zu den kahlen, dunklen Zweigen der anderen Bäume.
Ähnlich ist es auch mit Gottes Gemeinschaft. Wenn alles gut läuft, ist ein angeblich gläubiger Mensch nicht vom wahren Gläubigen zu unterscheiden. Aber in Not- und Verfolgungszeiten geraten halbherzige Heuchler ins Wanken. Ihr Gottvertrauen schwindet. Doch wer richtig von Jesus lernt, der steht fest wie ein Fels, sein Glaube erstarkt und seine Hoffnung wird größer, als sie in den Tagen des Wohlstandes gewesen ist. Wer Gott wirklich von ganzem Herzen liebt, gehört zu Gottes Immergrün-Freunden.

Diesee Atmosphäre ist heilsam, mutmachend, segensreich

So wie es »lebenspendende Eigenschaften im Balsam der Kiefer, im Duft der Zeder und der Tanne gibt«1, so umgibt den Jesusjünger eine heilsame Atmosphäre, die seinen Mitmenschen Mut macht und Segen bringt. Überall verströmt er den Duft seines himmlischen Parfums. Er ist ein geistliches »Immergrün«2.

Zeder trotzt Frost und Unwettern

Nehmen wir die Zeder: In allen bewohnten Regionen, von der Arktis bis in die Tropen, ist sie zu finden, trotzt Hitze und Kälte. Sie wächst am fruchtbaren Flussufer, erblüht aber auch auf ausgedörrtem Boden. Im Gebirge streckt sie ihre Wurzeln tief zwischen die Felsen und bleibt so auch im größten Unwetter standfest. Ihre Nadeln leuchten selbst dann noch frisch und grün, wenn der Frost alle anderen Bäume entlaubt hat.

Die Libanon-Zeder gilt als stärkster und widerstandsfähigster Baum. So wurde sie zum Symbol für den wahren Gläubigen. »Der Gerechte … wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.« (Psalm 92,13) Was für eine wunderbare Zeder könnte jeder Jesusjünger sein, wenn er in der Wahrheit verwurzelt wäre, fest gegründet auf dem Felsen: dem gesalbten Jesus.3

Heiligkeit unter Strapazen

Lenkt Jesus unsere Gedanken, dann verschwindet jede missmutige, verdrießliche Stimmung. Unsere Mitmenschen sehen Jesus in uns widergespiegelt und spüren in unserer Nähe eine angenehme, heilige Atmosphäre. Alle erkennen, dass wir auch in Stürmen von Misshandlungen und Strapazen aufrecht dastehen wie die erhabene Zeder.4

Palme trotzt Gluthitze und lockt Wüstenwanderer

David sagte: »Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum.« (Psalm 92,13) Aufrecht steht die Palme in der sengenden Wüstenhitze. Ein schönes Bild für den wahren Jesusjünger in der Sündenwüste dieser Welt. Wenn ein erschöpfter Wanderer in der Wüste alles Wasser verbraucht hat, am Ende ist, sterben will, aber plötzlich in der Ferne eine saftige Palme grünen sieht, dann schöpft er neue Hoffnung. Er weiß, dass das, was der Palme Leben schenkt, auch seine fiebrigen Lippen kühlen kann. So wie die Palme ihre Nahrung aus tiefen lebendigen Wassern unter der Wüste zieht, so trinkt der Gläubige ausgiebig aus der Lebensquelle. Er badet seine Wurzeln in überströmender Gnade. Er ernährt sich von Gottes Liebe. Deshalb kann er verirrte Wanderer zum lebendigen Wasser führen. Dort können auch sie trinken und aufleben.5

Inmitten von Unmoral

Die Palme ist wirklich ein geniales Bild für den Gläubigen. Wie Henoch ist auch er von bösen Einflüssen umgeben. Aber sein Glaube widersteht den unsichtbaren Gewalten. Wenn er mit Gott geht, erhält er die Kraft, dem moralischen Verfall um sich her zu trotzen. Wie Daniel bleibt er mitten unter unmoralischen Menschen tugendhaft. Wahrer Glaube empfängt, wie die Wurzeln der Palme, geistliche Nahrung aus der Quelle des Lebens.5

Kiefer trotzt nährstoffarmen Böden und leistet Dienste in ihrem Ökosystem

Auch von der Kiefer können Jesusjünger lernen. Sie braucht weniger Erde für ihre Wurzeln als so mancher andere Baum. Selbst zwischen unfruchtbaren Felsen findet sie genug Nahrung, um sowohl im Sommer als auch im Winter frisch und grün zu bleiben. Trotz der wenigen Erde überragt sie alle anderen Bäume des Waldes [und leistet mit ihrem heilsamen Wohlgeruch allen in ihrer Nähe einen großen Dienst]. Wer wie die Kiefer ebenfalls nur wenig Erde für seine Wurzeln zur Verfügung hat, wächst dennoch himmelwärts, wenn er seine Nahrung von oben erhält. »So bringt er die verborgene Nahrung, die er von Gott empfängt, seinem Geber wieder dar, indem er ihm in Heiligkeit dient.«6

Mit Hoffnung durch alle Probleme hindurch

Die wenigen Jahre, die uns hier auf Erden noch bleiben, wurden uns zur Vorbereitung auf den Himmel geschenkt. Am besten ist dafür der geistliche Winter geeignet. Die kalten Winde dieser Jahreszeit – Anfechtungen, Nöte, Probleme und Trübsale – sind hier unser Los. Aber unsere Hoffnung reicht weit hinein in den geistlichen Sommer, wenn alle Winterstürme und starken Unwetter hinter uns liegen. Wenn Jesus, der Gesalbte, wiederkommt, haben alle Sorgen und Leiden ein Ende. Dann leben wir im Sommer. Alle Gläubigen, die feststanden wie immergrüne Bäume in einer Welt voller Sünden, werden in die Wohnungen einziehen, die Jesus für die bereitet hat, die ihn lieben.7

Jesaja 61,3 nennt Gottes Gemeinde »Bäume der Gerechtigkeit« und »Pflanzung des HERRN«. Sind Jesusjünger wie Bäume? In vielerlei Hinsicht ja. Wenn der Same der Wahrheit in unseren Herzen aufgeht, wachsen wir zum Himmel empor und werden zu starken Bäumen, die Frucht bringen. Darum wollen wir mit Gottes Hilfe danach streben, seine Immergrün-Freunde zu sein.

Alle folgenden Titel von Ellen White:
1 The Ministry of Healing, 264
2 The Sanctified Life, 11; The Great Controversy 602; My Life Today, 50
3 Patriarchs and Prophets, 450; “Workers for God”, Review and Herald, 20. Juni 1882
4 Testimonies 4, 348
5 “Workers for God”, Review and Herald, 20. Juni 1882; Education, 11
6 The Upward Look, 259
7 The Upward Look, 311; Life Sketches, 239-240

Aus: Our Firm Foundation, Februar 1990

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