Ein kurzer Moment der Stille – dann das Summen einer Drohne. In Cherson wagte sich unser Team in ein Gebiet, das man sonst um jeden Preis meidet. Von Max Suekert
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An unserem letzten Tag in Cherson hatten wir den Eindruck, das Gebiet zu besuchen, das dem Fluss am nächsten liegt – ein unglaublich gefährlicher Teil der Stadt, in dem Drohnen häufig sowohl Soldaten als auch Zivilisten angreifen. Diesen Ort mied man um jeden Preis, selbst unser Fahrer zögerte, uns dorthin zu bringen. Nach viel Überzeugungsarbeit und Gebeten ließ er uns schließlich widerwillig in der Nähe dieses gefährlichen Gebiets raus.
Sobald wir aus dem Auto stiegen, hörten wir das Summen einer Drohne direkt über uns. Erschrocken stellten wir fest, dass das Alarmsystem im Wagen uns nicht gewarnt hatte. Unser Fahrer raste davon und ließ uns für einen Moment wie erstarrt stehen. Jemand rief: »Geht in Deckung!« Die meisten von uns suchten bei nahe gelegenen Bauten Schutz, aber Dylan hinter einem Baum, sodass ihn nur der Stamm von der Drohne trennte.
Plötzlich gab es eine gewaltige Explosion in Dylans Nähe. Doch wie durch ein Wunder blieb er unverletzt, obwohl er danach am ganzen Leib zitterte. Wir versammelten uns unter einer Laube vor einem nahe gelegenen Haus, um zu beten und zu besprechen, ob wir weitermachen sollten. Trotz der Gefahr fühlten wir uns gedrungen weiterzumachen, von Haus zu Haus zu gehen und die Godpods – elektronische Bibeln – jedem zu schenken, der sie annehmen wollte.
Diese Erfahrung war mit keiner anderen vergleichbar. Einige Menschen nahmen die Godpods begeistert an, während andere ablehnten, obwohl sie ständig in Lebensgefahr schwebten. Es erinnerte mich ein wenig an die Risiken, die Jesus für uns auf sich nahm, nur um von vielen abgelehnt zu werden.
Eine der bewegendsten Begegnungen war die mit einem Adventisten, der in der Gegend lebt. Wir schenkten ihm Godpods, damit er sie seinen Nachbarn weitergeben konnte. So würde er unsere Arbeit fortsetzen können. Nach dem ersten Drohnenschreck wurden wir für den Rest des Tages nicht mehr von Drohnen belästigt. Es fühlte sich an, als hätte Gott Satan erlaubt, unsere Entschlossenheit zu testen. Doch er bewahrte uns vor Schaden.
Manche halten uns sicher für kopflos oder unverantwortlich, weil wir solche Risiken eingehen, zumal wir alle Familie haben. Für keinen von uns war es eine leichte Entscheidung. Keinem von uns machte es Spaß, in einem Kriegsgebiet zu sein. Aber wir waren dort für die Seelen, die die Botschaft sonst vielleicht nie hören würden.
Ich denke an die Missionare in der Vergangenheit, die alles riskierten, um das Evangelium zu den Verlorenen zu bringen. Viele bezahlten den höchsten Preis. Waren sie leichtsinnig? Ich glaube nicht. Auch wenn nicht jeder in ein Kriegsgebiet gerufen wird, glaube ich, dass Gott uns alle dazu beruft, zu unseren Nachbarn, unseren Gemeinschaften zu gehen und seine Wahrheit zu verkünden.
Lassen wir die Ausreden und gehen mutig voran zu denen, die ohne Hoffnung zugrunde gehen. Wie Ellen White schrieb: »Es gibt viele, viele unserer Nachbarn, die die Wahrheit nicht kennen. Lernen wir sie näher kennen und suchen wir sie für Jesus zu gewinnen.« (PH092 6.1; PH steht für Address to Ministers)
Was hindert dich daran, zu den Menschen in deinem Umfeld zu gehen? Hab Mut! Jesus zuliebe! Verbreite Hoffnung in einer Welt, die sich danach sehnt.
Gideon Rescue Newsletter, März 2025
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