Ein prominenter Jurist und Sonntagsgesetz-Befürworter soll in den USA bald das Arbeitsrecht mitgestalten. Was steckt hinter »Projekt 2025« – und warum sollten wir genau hinschauen? Von Pat Arrabito
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Erst vor wenigen Wochen, am 26. Juni 2025, hat der Gesundheits-, Bildungs-, Arbeits- und Rentenausschuss des US-Senats einem Vorschlag von Präsident Trump zugestimmt: Jonathan Berry soll als leitender Anwalt im US-Arbeitsministerium tätig werden. Damit wäre er künftig hauptverantwortlich für die Durchsetzung des Bundesarbeitsrechts.
Wer ist Jonathan Berry?
Jonathan Berry ist kein Unbekannter. Er ist der Hauptautor der Vorschläge zur Einführung einer gesetzlichen Sonntagsruhe im Rahmen von „Projekt 2025“ – einem konservativen Reformplan für Amerika, der stark von evangelikalen Gruppen unterstützt wird. Außerdem ist er Dozent an der juristischen Fakultät der Catholic University of America.
Berry setzt sich offen für die Wiedereinführung von Sonntagsgesetzen ein. Er argumentiert, dass solche Regelungen seit der Zeit Konstantins eine tragende Säule der westlichen Zivilisation gewesen seien. Fehle ein gesetzlich geschützter Ruhetag, führe das aus seiner Sicht zu sozialer Unruhe.
Trans-Sabbat als verordnete Ruhe?
In dem 887 Seiten starken Dokument zu Projekt 2025 heißt es auf Seite 589:
»Gott hat den Sabbat [gemeint ist hier der Sonntag] als Ruhetag bestimmt. Bis vor Kurzem versuchte die jüdisch-christliche Tradition, dieses Gebot sowohl moralisch als auch gesetzlich zu achten – etwa durch arbeitsrechtliche Regelungen … Der Kongress sollte gemeinschaftliche Erholung fördern, indem er den Fair Labor Standards Act (FLSA) ändert. Arbeiter sollen für Arbeitsstunden am Sabbat den anderthalbfachen Lohn erhalten.«
Religion auf dem Weg in staatliche Institutionen
Doch das ist nicht alles. Unter den Zielen, die Projekt 2025 für die ersten 180 Tage einer möglichen neuen Trump-Regierung festlegt, finden sich weitere Punkte, die alarmieren:
- Öffentliche Schulen sollen stärker im Sinne eines christlichen Weltbildes geprägt werden.
- Staatliche Gelder sollen für religiöse Privatschulen verwendet werden dürfen.
Über 100 religiöse Organisationen unterstützen das Projekt 2025. Sie wollen der US-Regierung helfen, »rechtschaffener« zu werden. In diesem Zusammenhang könnte Jonathan Berry tatsächlich eine Schlüsselrolle spielen – etwa indem er Gesetze auf den Weg bringt oder umsetzt, die eine verpflichtende Sonntagsruhe vorsehen.
Was meinst du?
Ich denke: Jetzt ist nicht die Zeit zu schweigen. Gott gebe uns eine Stimme – und den Mut, sie zu erheben. Er gebe uns Zuhörer, Kraft, Treue und Klarheit!
LLT Newsletter: Sunday-law advocate, 25.07.2025
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