WHO bestätigt Geist der Weissagung: Fleisch als Krebsgefahr

WHO bestätigt Geist der Weissagung: Fleisch als Krebsgefahr
pixabay.com

Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht dieselbe Warnung wie 120 Jahre alte Schriften von Ellen White. Höchste Zeit für Nichtvegetarier, ihre Ernährung zu überdenken. Von Andrew McChesney

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat erklärt, dass rotes und verarbeitetes Fleisch eine Krebsgefahr darstellt. Damit bestätigt sie Aussagen der Mitgründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten Ellen Gould White, die vor über 120 Jahren gemacht wurden, sowie jüngere Forschungsergebnisse der Loma Linda University.

Der leitende Arzt der Adventistenkirche sagte, dass die Erklärung vom 26. Oktober 2015 die bisher deutlichste Antwort der Weltgesundheitsgemeinschaft auf die Beziehung zwischen Fleisch und Krebs sei und ein Weckruf für Kirchenglieder darstelle, ihre eigene Ernährung zu überdenken.

»Wir haben diese Information schon seit über 120 Jahren«, sagte Dr. Peter N. Landless, der Leiter der Abteilung für Gesundheitsdienste der adventistischen Weltkirche. »Leider wollen viele die Empfehlungen, die Gottes inspirierte Dienerin gegeben hat, nicht beherzigen. Aber es tut immer gut, wenn man erlebt, wie die Aussagen der Inspiration durch Fachleute geprüft und wissenschaftlich nachgewiesen werden.«

Er fügte hinzu: »Wir beten dafür, dass unsere Kirche aufwacht. Nicht weil dies eine Heilsfrage wäre, sondern weil die Lebensqualität und unser Dienst an einer zerrütteten Welt davon beeinflusst werden, unser Auftrag, zu dem wir berufen sind.«

Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO sagte in ihrer Erklärung, dass sie verarbeitetes Fleisch ab sofort als karzinogen, also krebserregend einstufe und rotes Fleisch als »wahrscheinlich« karzinogen. Die Entscheidung beruhe auf einer Untersuchung von 800 verwandten Studien von einem Team aus 22 Fachleuten in 10 Ländern.

Man stellte fest, dass Fleischverzehr vor allem Dick- und Enddarmkrebs verursacht. Der ist in den Vereinigten Staaten gleich nach Lungenkrebs Hauptursache für Krebstod. Doch es wurde auch ein Zusammenhang zu Bauchspeichel- und Prostatakrebs nachgewiesen.

»Die Experten schlussfolgerten, dass pro 50 Gramm verarbeitetem Fleisch, das täglich verzehrt wird, die Gefahr für Kolorektalkrebs um 18 Prozent steigt«, so die Agentur.

Was Ellen White sagte

Während die Nachricht noch am selben Tag Schlagzeilen machte, war die adventistische Leitung nicht überrascht. Denn ihr ist bekannt, dass White ausführlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über die Vorzüge einer pflanzlichen Ernährung geschrieben hatte, lange bevor sie in der westlichen Kultur modern wurde.

»Fleisch war noch nie die beste Nahrung; aber sein Verzehr ist jetzt doppelt so kritikwürdig, weil die Krankheiten sich in den Tieren so schnell ausbreiten«, schrieb White in einem Kapitel mit dem Titel »Gründe für den Verzicht auf Fleischspeisen« im Buch Child Guidance. »Wer Fleischspeisen zu sich nimmt, weiß wenig über das, was er isst. Hätte er die Tiere gesehen, als sie noch lebten und würde er die Qualität des Fleisches kennen, das er isst, würde er sich angewidert davon abwenden. Die Menschen essen ständig Fleisch, das voller Tuberkulose- und Krebskeime ist. Auf diese Weise werden Tuberkulose, Krebs und andere tödliche Krankheiten übertragen.«

Landless sagte, dass zu »Fleischspeisen« auch rotes Fleisch gehöre, das »gepökelt, getrocknet oder noch mehr« verarbeitet wurde – denn damals gab es keine geregelte Kühltechnik. Heute würde man einfach von verarbeiteten Fleischwaren sprechen.

Adventisten glauben, dass White die Gabe der Weissagung hatte. Sie schrieb in demselben Buch, dass Fleisch immer verunreinigter sein würde, je mehr die Erde ihren letzten Tagen entgegen ginge. Deshalb würden Adventisten sich vom Fleischverzehr abwenden.

»Unter denen, die auf das Kommen des Herrn warten, wird der Fleischverzehr schließlich ganz abgeschafft. Fleisch wird auf ihrem Speisezettel nicht mehr zu finden sein«, sagte sie. »Wir sollten dieses Ziel immer vor Augen haben und stetig darauf zustreben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir, wenn wir Fleisch essen, nach der Erkenntnis leben, die Gott uns von Herzen gerne gegeben hat.«

Doch nur eine Minderheit der fast 19 Millionen Gemeindeglieder führt einen wie auch immer gearteten vegetarischen Lebensstil, sagte Landless.

Die Adventgemeinde verbietet allein den Verzehr von Schweinefleisch, Garnelen und anderen Fleischsorten, die im dritten Buch Mose als unrein bezeichnet werden. Andere Fleischsorten verbietet sie nicht. Studien zeigen, dass weniger als die Hälfte der nordamerikanischen Adventisten Vegetarier sind. In anderen Teilen der Welt wie Südamerika und der ehemaligen Sowjetunion essen viele Gläubige Fleisch, und einige wehren sich massiv gegen eine Änderung.

Bestätigung adventistischer Gesundheitsstudien

Die Erklärung der WHO bestätigt die noch andauernde, international anerkannte adventistische Erforschung einer pflanzlichen Ernährung durch die Loma Linda University. Eine Analyse der Adventist Health Study 2, die in der Zeitschrift JAMA Internal Medicine im März 2015 veröffentlicht wurde, besagt, dass eine vegetarische Ernährung die Gefahr für kolorektalen Krebs um 22 Prozent verringere, während die vorausgehende Studie Adventist Health Study 1 das Fleisch sogar mit einer höheren Gefahr für kolorektalen Krebs in Verbindung brachte.

Der leitende Forscher der Adventist Health Study 2, Dr. Michael Orlich, sagte am Montag, dass die neue Bewertung der WHO »wichtig ist und von allen beachtet werden sollte, die ihre Ernährung bewusst gestalten und andere bei ihrer Ernährung beraten.«

»Glieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sowie die allgemeine Öffentlichkeit sollten bedenken, dass dieser Expertenbericht das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse Hunderter von Studien ist, die sich mit dem Zusammenhang von verarbeitetem und rotem Fleisch und Krebs beschäftigt hat. Daher sind die Ergebnisse wichtig«, sagte Orlich dem Adventist Review. »Es gibt starke wissenschaftliche Beweise dafür, dass man den Konsum von verarbeitetem Fleisch verringern oder einstellen sollte und dass dasselbe wahrscheinlich auch für rotes Fleisch gilt.«

Er sagte, er hoffe bald weitere Analysen veröffentlichen zu können, die sich mit dem Zusammenhang zwischen bestimmten Fleischsorten, darunter auch verarbeitetem und rotem Fleisch, mit kolorektalem Krebs beschäftigen.

Gary Fraser, der leitende Prüfer der Adventist Health Study 2 sagte, die Ergebnisse der WHO seien ein guter Anreiz für Adventisten, rotes Fleisch zu meiden, aber er forderte sie auf, auch mehr Obst und Gemüse zu essen.

»Einer Ursache ganz genau auf den Grund zu gehen, ist natürlich sehr schwer. Doch diese Meinung kann Gemeindeglieder, wenigstens was kolorektalen Krebs angeht, motivieren, rotes Fleisch, vor allem verarbeitetes, zu meiden«, sagte er. »Es ist aber auch wichtig, stattdessen Gemüse, Obst, Nüsse und Hülsenfrüchte zu essen. Das Fleisch verursacht die Probleme nicht nur direkt, sondern auch, weil es in der Regel andere Nahrungsmittel verdrängt, die bei der Senkung von Krebsrisiken helfen.«

Landless forderte die Adventisten dazu auf, die Ergebnisse der WHO ernst zu nehmen. Er wies darauf hin, dass die Agentur sich positioniert, obwohl sie unter dem Druck der Industrie und der Politik stünde, der von Unternehmen und Ländern ausgehe, die hauptsächlich rotes Fleisch exportieren.

»Wenn eine Organisation in der Größenordnung der WHO so eine Aussage trifft, dann hat dies ein großes Gewicht«, sagte er in dem Gespräch. »Es wäre wirklich ein großer Segen, wenn Gemeindeglieder die Empfehlungen beherzigen, die wir über Gesundheit bekommen haben. Wir müssen doch nicht erst auf den Augenblick warten, wo die Weltgesundheitsorganisation sie bestätigt oder es im Lancet steht oder im New England Journal of Medicine. Nein, Gott hat zu seinem Volk gesprochen!

Mit freundlicher Genehmigung aus Adventist Review, 26. Oktober 2015

http://www.adventistreview.org/church-news/story3387-adventists-urged-to-examine-diet-after-who-calls-meat-a-cancer-hazard

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.