Thomas A. Davis kam Jesus durch das Buch Schritte zu Jesus näher, während er im Zweiten Weltkrieg als kanadischer Sanitäter in England stationiert war.
Allem Anschein nach klappte die Beziehung wunderbar. Denn er wurde Pastor, Redakteur und Missionar der Siebenten-Tags-Adventisten auf den Philippinen und in Indien.
Doch Davis erkannte – anfangs nur widerwillig –, dass er die enge Beziehung zu Jesus nach seiner Rückkehr aus dem Missionsfeld 1970 verloren hatte. Seine Frau Margaret vertiefte sich ins Bibelstudium und durchforschte auch die Schriften von Ellen White, der Mitgründerin der Adventgemeinde.
Das Paar fand nach einiger Suche schließlich zu einer bleibenden Verbindung mit Jesus, die ihr Leben für immer veränderte – und Davis seinen Bestseller How to be a Victorious Christian (Als Christ siegreich leben) schreiben ließ.
»Das Buch hat mit dem Thema eines an Jesus hingegebenen Lebens mein Leben und das von Tausenden berührt«, sagte seine Tochter, Lorna Dreher.
Davis, ein ehemaliger Redakteur des Review and Herald (heute Adventist Review), starb am 30. Juli 2016 in Kelowna in der kanadischen Provinz British Columbia. Er wurde 96 Jahre alt.
»Sein ganzes Leben als Redakteur und Prediger hindurch war Thomas Davis seinem Heiland treu. Vor allem aber war es sein Anliegen, andere auf eine harmonische Begegnung mit Jesus vorzubereiten«, sagte Mark A. Johnson, Vorsteher der Adventgemeinde in Kanada, der die Beerdigung am 13. August in der Adventgemeinde Kelowna hielt.
Thomas A. Davis 1978 als Autor und Redakteur des Review and Herald Verlags. (Bilder: mit freundlicher Genehmigung der Familie)
»Er hatte einen großen Einfluss auf die Christusbeziehung von vielen Menschen«, sagte Johnson dem Adventist Review. »Auch ich gehörte dazu.«
Thomas Atwood Davis wurde am 9. Februar 1920 in Safe Harbour auf Neufundland geboren. Seine Eltern schlossen sich der Adventgemeinde an, als er 11 Jahre alt war und schickten ihn an eine adventistische Schule, eine Entscheidung, die, wie er später sagte, richtungsweisend für sein Leben war.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Davis in die Royal Canadian Air Force eingezogen. Er studierte gerade auf dem Oshawa Missionary College (heute Kingsway College) in Oshawa im kanadischen Ontario. Zwei seiner drei Jahre Dienstzeit arbeitete er als Sanitäter in England.
Schon bald habe er erkannt, dass er mehr Zeit in Gottes Wort verbringen müsse, wenn er seine Beziehung mit Gott aufrecht erhalten und den Versuchungen im Militär widerstehen wolle, sagte Dreher. Außer der Bibel seien Ellen Whites Botschaften für junge Leute und Schritte zu Jesus seine Lieblingsbücher gewesen.
»Seine enge Beziehung zu Gott führte dazu, dass viele Soldaten ihn ›Prediger‹ nannten und bei ihm Seelsorge suchten. Doch als er wieder an die Hochschule zurückkehrte, entspannte er sich im adventistischen Umfeld und merkte nicht, wie sehr er Gott brauchte. Er konnte die Verbindung nicht halten.«
20 Jahre Gemeindedienst
Im Jahr 1949 traf und heiratete Thomas Davis Margaret Penner, als er am Canadian Union College (heute Burman University) Theologie studierte. 1951 machte er seinen Abschluss und arbeitete zuerst als singender Evangelist, danach als Pastor.
Er schied aus dem Predigtdienst aus, als er 1985 nach Washington zog, um als Assistent an der Herausgabe des Bible Dictionary mitzuwirken, das vom Review and Herald Verlag als Teil des Seventh-day Adventist Bible Commentary vorbereitet wurde.
»Obwohl Papa in Theologie ausgebildet war und Pastor wurde, war er doch im Herzen ein Schriftsteller«, sagte Dreher.
Als das Wörterbuch-Projekt zwei Jahre später vollendet war, übernahm Davis die Leitung des Philippine Verlags. 1965 wurde er in dieselbe Aufgabe am Oriental Watchman Verlag in Indien gerufen.
Seine Tochter Cheryl Dunn erinnerte sich an seine Leidenschaft für Musik und Reisen während dieser Jahre.
»Als wir in Indien lebten, entschloss er sich, seine Lieblingslieder aufzunehmen,«, sagte sie. »Ich übte stundenlang Klavier und dann nahmen wir seine Lieder auf Tonbänder auf. Vater reiste auch gern. Als wir 1964 von den Philippinen unseren ersten Heimaturlaub antraten, bereisten wir zuerst Indien, den Nahen Osten, Ägypten und Europa, bevor wir unsere Familie in Kanada besuchten.«
Nach fünf Jahren in Indien wurde Davis wieder an den Review and Herald Verlag gerufen, wo er für drei Jahre Mitredakteur des Review and Herald wurde.
In dieser Zeit stellte er fest, dass seine Beziehung mit Jesus nicht so eng war, wie er gedacht hatte.
»Nachdem unsere Familie 1970 aus dem Missionsfeld zurückgekommen war, hatte meine Mutter Margaret ein Erlebnis, das in ihr die Sehnsucht weckte, ein greifbareres Christenleben zu führen. So fing sie an, die Bibel und den Geist der Weissagung zu studieren wie nie zuvor«, schrieb Dreher in einer E-Mail.
»Als sie Gott näher kam, musste sie Papa davon einfach erzählen. Zuerst sträubte er sich dagegen – schließlich war er schon mehr als 20 Jahre Prediger und Theologe. Keiner in der Familie studierte so viel wie er!«, sagte sie. »Doch als meine Mutter immer mehr von dem erzählte, was sie herausfand, gab er seinen Widerstand auf. Es wurde ihm bewusst, dass er trotz seines intensiven Bibelstudiums seinen engen Kontakt mit Gott verloren hatte, seine erste Liebe, die er bei der Air Force noch gehabt hatte. Er wollte sie wiederfinden, aber er wusste nicht wie. Da fingen meine Eltern gemeinsam zu studieren an und verstanden allmählich, was es bedeutet, eine bleibende Beziehung mit Gott zu haben, die ihr Leben änderte.«
Thomas Davis, rechts, mit seiner Frau Margaret und ihren drei Kindern, Arlen Davis; Cheryl Dunn, zweite von links; und Lorna Dreher im Jahr 2007
Der Bestseller entsteht
Aus dieser Erfahrung heraus entstand 1975 Davis‘ Buch Als Christ siegreich leben, das von dem damaligen Vorsteher der weltweiten Adventgemeinde Robert H. Pierson stark angepriesen wurde.
»In einer einfachen und doch gewaltigen Sprache zeigt er [Davis] seinen Lesern den Weg zu einem echten Überwinderleben als Christ«, schrieb Pierson im Vorwort. »Schritt für Schritt macht er den Weg einladend und sehr praktisch. Jesus wird in Ihrer Erfahrung wieder lebendig werden, wenn Sie ihn in all seiner Schönheit und Herrlichkeit auf jeder Seite gepriesen sehen.«
Pierson habe in jenem Jahr auch die Teilnehmer der Generalkonferenz aufgerufen, das Buch zu lesen, sagte Dunn.
»Man erzählte uns, Bruder Pierson habe das Buch auf der Generalkonferenz 1975 in Wien, Österreich, hochgehalten und gesagt, jede adventistische Familie solle dieses Buch besitzen«, berichtete sie. [Das Buch wurde erst viele Jahre später durch eine Privatinitiative ins Deutsche übersetzt und ist 1998 im hoffnung weltweit verlag (heute NewStartCenter) erschienen und soll ab Januar 2017 wieder erhältlich sein.]
Hier gibt es die PDF-Datei auf Englisch
Davis verfasste weitere Bücher über das praktische Christenleben, darunter: Of Course You Can Walk on Water; Was Jesus Really Like Us?, Conscience, Your Inner Voice; Laodicea, the Church that Doesn’t Know; und Coming, The Latter Rain. Er schrieb auch preisgekrönte Gedichte und Preludes to Prayer, ein Andachtsbuch für 1967, das später von Quiet Hour Ministries neuaufgelegt und in verschiedene Sprachen übersetzt wurde.
Davis blieb von 1970 bis zu seiner Pensionierung 1985 im Review and Herald Verlag, wo er als Herausgeber für Bücher und Redakteur der Gesundheitszeitschrift Life and Health (heute Vibrant Life) arbeitete.
Als Davis zurück nach Kanada zog, war er weiter mit der Beantwortung von biblischen Fragen per E-Mail beschäftigt, er predigte, wirkte als Sabbatschullehrer und sang.
Er hinterlässt seine Frau, Margaret; ihre drei Kinder Arlen Davis aus College Place, Washington, USA; die Töchter Cheryl Dunn aus Calgary, Alberta, Kanada und Lorna Dreher aus Priest River, Idaho, USA; fünf Enkel und sieben Urenkel. Auch hinterlässt er seine zwei Brüder Kenneth und Edward Davis; und eine Schwester, Irene Town.
Im Rückblick auf seine 96 Jahre schrieb Davis in einem Abriss seines Lebens, den er seiner Familie gab, dass ihn »zwei Dinge besonders beschäftigten, deren Selbstverständlichkeit sie nicht weniger wichtig macht: die Kürze des Lebens und die ewige Bedeutung einer beständigen, eifersüchtig gehegten Beziehung zum Herrn Jesus.«
»Wenn letztere nicht das oberste Ziel in unserem Leben ist«, sagte er, »dann haben wir es auf entsetzliche, tragische Weise für immer verschwendet.«
Mit freundlicher Genehmigung des Autors aus: Thomas Davis, an Adventist Missionary Who Found Jesus After the Mission Field, www.adventistreview.org, 19. August 2016
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