Vorsicht vor zu starken eigenen Wünschen. Von Ellen White
Möge Gott reden. Dann werden wir sagen: »Nicht mein, sondern dein Wille geschehe, o Gott!« (Lukas 22,42)
Ich weiß, dass Menschen viel leiden, weil sie den Weg verlassen, den Gott für sie gewählt hat. Sie laufen in die Brandpfeile des Feuers, das sie selbst angezündet haben (Jesaja 50,11). Leid, Aufregung und Kummer sind die Folgen, die doch vermeidbar gewesen wären, hätten sie sich von Gott führen und leiten lassen.
Gott weiß: Nur wenn er unseren Willen und unsere Pläne durchkreuzt, damit wir uns auf seine Führung einlassen, kann er die Not wenden. Welchen Kurs Gott für uns auch aussuchen mag, welchen Weg er für unsere Füße auch vorsieht, es ist der einzig sichere Weg.
Wie ein Kind dürfen wir täglich vertrauen und beten, dass unsere Augen mit der Himmelssalbe behandelt werden, damit wir die Hinweise auf Gottes Willen erkennen können. Andernfalls lassen wir uns von unseren eigenen Ideen verwirren, weil unsere Vorstellungen anscheinend alles dominieren wollen.
Mit dem Glaubensauge, mit kindlicher Hingabe dürfen wir mit unseren Blicken wie Kinder an Gott hängen und seiner Führung folgen – dann lösen sich Schwierigkeiten nämlich auf. Die Verheißung lautet: »Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst, ich will dich mit meinen Augen leiten.« (Psalm 32,8)
Der HERR hat zugesagt, dass er denen den Heiligen Geist gibt, die ihn darum bitten. Wollen wir Gott beim Wort nehmen? Wenn wir demütig und lernwillig zu ihm kommen, ohne schon vorher alles nach unserer Vorstellung fertig geplant zu haben; wenn wir aufrichtig Unterweisung wünschen, ihm vertrauen und ehrliche Bereitschaft zeigen, dann können wir uns getrost jede Stunde am Tag auf diese Verheißung berufen.
Wir dürfen uns selbst misstrauen und brauchen unbedingt die nötige Vorsicht vor unseren Neigungen und starken Vorlieben, damit wir nicht unseren Vorstellungen und Plänen folgen und dann auch noch meinen, sie seien der Weg des HERRN. Dem Wort der Verheißung hingegen wollen wir lieber kein einziges Mal misstrauen.
Aus: Manuscript Releases 926, 35-36
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