Exegese oder Eisegese? Herauslesung oder Hineinlesung? Von Ron Woolsey
David und Jonathan waren entgegen in homosexuellen Kreisen verbreiteter Meinung nicht schwul. Beide waren verheiratet und hatten Kinder. Jonathan liebte David wie sein eigenes Leben laut 1. Samuel 18,1-3 and 20,17. Das bedeutet einfach, dass sie die allerbesten Freunde waren, wie Brüder. Jonathan war sogar bereit, für David zu sterben. Ihre Liebe übertraf die Liebe zwischen Mann und Frau (2. Samuel 1,26), das heißt aber nicht, dass sie sexueller oder erotischer Natur war. Das zu glauben, wäre reine Spekulation, die sicher eigenen fragwürdigen Fantasien entspringen würde.
In 2. Samuel 1,26 trauert David über den Verlust seines Freundes, seines »Bruders«, nicht seines Liebhabers: »Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.«
Diese Liebe ähnelte also der Bruderliebe, nicht der erotischen Liebe. Sie übertraf die Frauenliebe und war ihr unähnlich. Das Wort »Liebe« im Hebräischen wurde sowohl für Freunde als auch in anderen Beziehungen gebraucht, genauso wie in unseren westlichen Sprachen. David war so heterosexuell, dass er nicht nur eine Frau, sondern mehrere heiratete. Er war so heterosexuell, dass er die Selbstbeherrschung verlor, als er Bathseba sah, die Frau eines anderen. Er ließ sich zum Mord hinreißen, um sie für sich zu beanspruchen. Es gibt in der Bibel keinerlei Hinweis darauf, dass David Jonathan auf diese Weise liebte.
Ein Grundsatz beim Bibelstudium ist, alles zu einem bestimmten Thema zusammenzutragen, um ein vollständiges Bild zu erhalten. »Prinzip für Prinzip … Zeile für Zeile … hier ein wenig, da ein wenig.« (Jesaja 28,10) Wer Davids Leben unvoreingenommen studiert, kann nicht zu der Schlussfolgerung kommen, dass er oder Jonathan schwul gewesen wären.
Quelle: Victor J. Adamson: Strait Answers to the Gay Question: Having Been There …
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