Wie kann ich meine Würde zurückerhalten? Von Ellen White
Wir dürfen die Wahrheit so weitergeben, wie sie in Jesus ist: angenehm und anziehend gemacht durch den Anstand und die Höflichkeit, die für Jesus so bezeichnend waren. Gottgefälligkeit ist Schmuck fürs Leben und rettendes Salz für den Charakter.
Doch warum verhalten sich gerade die abstoßend, die behaupten, sie hätten fortgeschrittene Erkenntnis? Warum bringen sie die Fakten in Verruf? Weil sie nicht zulassen, dass die Fakten sie von ihrer unheiligen Veranlagung befreien. Indem sie sich hart, unsensibel und verurteilend verhalten, entstellen sie die Wahrheit und setzen sich auf den Richterstuhl, als wären sie dazu bestimmt, Charaktere zu untersuchen und über Gottes Erbe zu herrschen. Mit ihrer unhöflichen Art beweisen sie, dass in ihren Herzen keine Liebe regiert und dass sie von ihrem eigenen Krebsgeschwür nichts wissen.
Sie bleiben nicht auf dem Weg des HERRN, indem sie Recht und Ordnung schaffen. Auch sehen sie in einem Menschen nicht den Wert einer vom Messias erkauften Seele, und das obwohl ihr Umgang seinen Geringsten gegenüber ihnen angerechnet wird, als hätten sie es ihm selbst angetan.
Was macht einen Menschen schön?
Was genau macht nun einen Menschen so anmutig? – Der Schmuck eines sanften und ruhigen Geistes. Er ist in Gottes Augen äußerst kostbar. Jesus sagte: »Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.« (Matthäus 6,28.29) Wenn unser himmlischer Vater schon die Natur mit solcher Anmut kleidet, wie viel attraktiver und schöner wird dann erst der Mensch von ihm ausgestattet werden! Durch Jesu Verdienste und Tugenden kann der Mensch das Bild dessen widerspiegeln, der den Menschen zu seinem Ebenbild geschaffen hat.
Ein heiliges Leben und ein messianischer Charakter machen den Menschen schön. Die Sünde hat Gottes Bild im Menschen entstellt, und Satan hat der Seele den Stempel seines Charakters aufgedrückt; denn es ist Satans Ziel, Gottes Bild im Menschen auszuradieren, damit die Menschheit nicht in die Wohnungen einziehen kann, die Jesus für alle vorbereitet, die ihn lieben. Weil Satan durch seinen Glaubensabfall den Himmel verloren hat, will er jetzt unbedingt die Menschheit, die er zur Übertretung des göttlichen Gesetzes verführt hat, daran hindern, in den Genuss der reinen und unsagbaren Schönheit zu kommen, die ihm verwehrt ist.
Der Messias als Schönheitschirurg
Der Herr Jesus kam auf die Erde, um Gottes Bild im Menschen wiederherzustellen. Er sagt zu den reuigen Sündern: »Ich will euch ein neues Herz geben.« »Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.« Wer im Messias bleibt und ihn vertrauensvoll im Herzen wohnen lässt, wird die unschönen Charakterzüge nicht behalten, die sein Leben kennzeichneten, bevor er die Verbindung mit Jesus einging. Jesus kam, um den Menschen von seinen Sünden zu befreien und nicht in ihnen. »Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.« »Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.« »Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch, dass ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfangt.« »Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.« »Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, da ja Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen.« (Hesekiel 36,26; 2. Korinther 5,17.19.21; 6,1; Römer 8,14.9.10)
Jesus kam in die Welt, damit wir neue Kreaturen würden, geschaffen nach dem Bilde seines Charakters; damit wir so rein wie Gott würden, so vollkommen wie er. Im Zuge der Erneuerung wird die ursprüngliche Schönheit allmählich wieder hergestellt. Die Eigenschaften von Jesu Charakter werden dem Menschen weitergegeben, und das Bild des Göttlichen fängt an, aus dem Herzen hervorzuleuchten: »Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des HERRN anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des HERRN.« Hier wird deutlich gesagt, das sich im Charakter des Menschen ein Wandel vollzieht.
Das Operationsbesteck
Dem Christen ist keine Befreiung von Problemen verheißen, sondern Gnade, sie zu ertragen. Jeder von uns ist berufen, Versuchungen und Probleme durchzumachen. Doch sie werden nur zugelassen, damit Gnade und Liebe in uns reifen, der Egoismus verschwindet und unser Charakter Jesus widerspiegelt, während wir von einem Glanz zum nächsten schreiten, von einer Charakterstufe zur nächsten, so wie wir in unserer Erkenntnis des HERRN immer mehr wachsen. Die von Sünde verschmutzte Seele wird durch göttliche Kraft nach Gottes Ebenbild zur Gerechtigkeit und echten Heiligkeit umgestaltet.
Freude als Lebensinhalt
Einmal ins christliche Leben eingetreten, beklagen wir uns nicht mehr über die Finsternis; denn wir tragen das Lebens- und Freudenlicht in uns, das Jesus ja für alle sein wird, die in ihm bleiben. »Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.« »Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.« Statt weniger Liebe in unserer wachsenden christlichen Erfahrung zu haben, wird unsere Liebe immer stärker werden, bis sie ausgereift ist; wo vollkommene Liebe ist, da ist auch völlige Freude. Wir können fröhlich sein, wenn wir Gott in allem erkennen. Wenn wir ihn in der Bedrängnis erkennen, haben wir Trost und Zuversicht mitten in unserem Kummer. Wenn uns die Sonne des Wohlstands scheint, erkennen wir, dass der Segen aus der Lebensquelle fließt, und wenn Probleme und Nöte uns bedrängen, sehen wir, dass die Hand des HERRN in allen Unklarheiten am Wirken ist. Auf diese Weise begreifen wir, dass der Gläubige durch Sonnenschein und Schatten charakterlich zur Reife gelangt. Deshalb werden wir wahre Freude erleben, die jeder erleben wird, der Gott völlig vertraut; denn durch Glauben schauen wir hinter dem Sichtbaren das Unsichtbare. Er sagt: »Wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.« (1. Johannes 3,2)
100 Prozent Garantie
Gottlob gibt es einen göttlichen Weg zum Himmel. Niemand muss sich auf menschliche Vermutungen und Meinungen verlassen. Das Urteil in Gottes Wort ist unfehlbar. Das Wort des unendlichen Gottes ist wahr und lässt sich nicht zu Gunsten menschlichen Vergnügens verdrehen oder den Neigungen der ungeheiligten Seele anpassen. Kein Mensch kann das Wort des Obersten Richters im Universum gefahrlos für nichtig erklären. Es enthält seinen offenbarten Willen und führt in die Welt der Glückseligkeit, ins ewige Leben. Den Weg zum Leben beschreitet jeder, der Gott immer tiefer kennen lernt. »Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.« (Johannes 17,3)
Ellen White, »The Word of Truth and the Way to Heaven« in: Signs of the Times, 21. August 1893
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