Ex-Mitglied adventistischer LGBT-Organisation SDA Kinship packt aus: Angriff auf Coming Out Ministries

Ex-Mitglied adventistischer LGBT-Organisation SDA Kinship packt aus: Angriff auf Coming Out Ministries
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Ein Einblick in die Realität von Laodizea. Von Greg Cox

Anm. d. Red.: Dieser Artikel vom August 2019 richtet den Blick auf eine Realität in der Adventgemeinde, die vielen völlig unbekannt ist. Geschwister, die sich mit Kinship verbunden fühlen, liegen uns genauso am Herzen wie der Autor, dessen ehrliches, engagiertes und bewegendes Zeugnis wir unserem Leser nicht vorenthalten wollten. Gegenseitige Anschuldigungen führen sicher nicht weiter. Wir brauchen die Erfüllung mit Gottes Geist der Barmherzigkeit und Sündlosigkeit. Darin besteht Hoffnung! So wünschen wir uns auch, dass dieser Artikel verstanden wird. 

Die LGBT-Organisation SDA Kinship setzt sich offen dafür ein, dass die Adventgemeinde individuelle »sexuelle Orientierungen« akzeptiert und zelebriert. Aus diesem Grund ermutigte sie auch zum Redeverbot und zu Protesten gegen die von der Generalkonferenz unterstützten Coming Out Ministries (COM). Kinship setzt sich dafür ein, COM einzuschränken und seiner Arbeit Steine in den Weg zu legen. Denn COM dient Menschen, die der LGBT-Szene den Rücken kehren und sich wieder dem Leib Christi anschließen wollen. COM verkündigt Befreiung aus der destruktiven LGBT-Kultur. Durch E-Mails, Petitionen, Telefonanrufe und Beziehungen zu einflussreichen Personen in der Adventgemeinde, die sich für Homo-, Bi- und Transsexuelle einsetzen, hat Kinship mehrfach versucht, COM an diesem Verkündigungsdienst zu hindern.

Als Ex-Vorstandsmitglied von SDA Kinship bin ich bestürzt über das, was Kinship tut. Deshalb habe ich diesen offenen Brief an meine Gemeinde und ihre Leitung geschrieben, um direkt ins Gespräch zu kommen. Mein Ziel ist ein ehrlicher und offener Dialog, um die Aktionen von SDA Kinship sichtbar zu machen – einer Organisation, die ich einst gefördert habe.

Offener Brief

»Meine liebe Adventfamilie,

kürzlich wurde mir eine E-Mail von Floyd Poenitz, Vizepräsident von SDA Kinship, gezeigt. Die E-Mail war an die Kirchenleitung der Adventgemeinde in Südafrika gerichtet, wohin Coming Out Ministries (COM) eine Einladung erhalten hatte. Sie enthielt die klare Bitte, ihren Dienst dort nicht zu genehmigen.

Das Lesen der E-Mail von Floyd Poenitz machte mich sehr betroffen. Der Text enthielt zahlreiche Anschuldigungen und komplette Falschaussagen über COM. Vor allem wurde behauptet, COM biete eine Konversionstherapie an. Floyd Poenitz drängte nicht nur darauf, COM an seinen Vorträgen zu hindern. Er behauptete auch, dass sie irreparable seelische, geistliche und körperliche Schäden bei Homo-, Bi- und Transsexuellen anrichten. Die E-Mail von Floyd Poenitz enthielt allerdings kein einziges Bibelwort oder gültiges christliches Konzept.

Entscheidung auf dem Karmel

Warum beschäftigen mich Kinship und Coming out Ministries? Offen gesagt stehen beide Organisationen für die aktuelle Weggabelung des Adventismus. Sie ist vergleichbar mit der Entscheidung Israels auf dem Berg Karmel. Auf der einen Seite predigt COM die Botschaft des Evangeliums: Der Heilige Geist ist in der Lage, dich von Sünden, ja von jeder Sünde, zu retten und dein Herz neu zu machen. Er kann dich aus einem homosexuellen Lebensstil herausführen. Auf der anderen Seite steht Kinship als Verfechter der individuellen sexuellen Begierden, der natürlichen fleischlichen Neigungen und bezeichnet diesen Lebensstil als gottgegebene ›Liebe‹. Im Wesentlichen richtet Kinship die Bitte an die Adventgemeinde: ›Lasst uns unsere Sexualität offen, grenzenlos und mit allen Sinnen ausleben. Lasst uns die Bedeutung der Heiligen Schrift ändern und unsere eigene Geschichte nach unserem Belieben und nach unseren Gefühlen schreiben.‹ Liebe Gemeinde, seid ihr damit einverstanden?

Das ursprüngliche Anliegen von SDA Kinship

Ich war früher selbst Mitglied im Vorstand von SDA Kinship, was mir heute durchaus unangenehm ist. Die Tage, in denen die LGBT-Gemeinde offen und in großem Stil verfolgt wurde durch Kündigung von Arbeitsplätzen, Vertreibungen, Ausschlüsse und Ächtung durch die eigene Gemeinde und Familie, sind lange vorbei. Diese Ereignisse haben das Verhältnis zwischen unserer Freikirche und ihren LGBT-Gliedern belastet. Das kann ich persönlich bezeugen. Gemeindeglieder, die sich vom gleichen Geschlecht angezogen fühlten, die mit ihren Gefühlen kämpften, sehnten sich nach Gebet, Verständnis und Hilfe. Als ehemaliges Kinship-Vorstandsmitglied erinnere ich mich an viele Telefonate um Mitternacht von gefeuerten Studenten, ausgeschlossenen Gemeindegliedern und weinenden Eltern, die um Hilfe und Rat baten. Sie hatten niemanden, an den sie sich wenden konnten. Damals schien mir die Aufgabe von SDA Kinship noch klar zu sein – zumindest empfand ich es so.

Problemverdrängung oder gemeinsame Buße?

In der Adventgeschichte begegnete man gleichgeschlechtlicher Anziehung mit Erstaunen und Entsetzen. Wie tiefgreifend sie ist, war den wenigsten bewusst. So breitete sich die ansteckende Krankheit ›Deine Sünde ist schlimmer als meine‹ stark aus, und unsere Gemeinde hoffte einfach, das LGBT-Problem würde schließlich in einem großen Misserfolg enden. Diese Krankheit moralischen Versagens und der Einteilung von Sünden in Schweregrade macht heute die Heilung nötig, die man auch Buße nennt. Und in dieser Buße fordere ich jeden auf, zuerst seine eigenen Sünden zu erkennen. Statt schweigend unter diesen Sünden zu leiden, lasst uns zusammenrücken und vertrauensvoll miteinander vorangehen, und vor allem, lasst uns einander lieb haben (Kolosser 3,13-15).

An diesem Punkt mögen nun einige denken, dass ich unsere LGBT-Glieder uneingeschränkt unterstütze. Diesen Gedanken werde ich gleich zerstreuen! Andere werden mich vielleicht der Kaltherzigkeit beschuldigen, als würde ich das eigene sexuelle Verlangen herunterspielen. FALSCH! Die Schrift spricht von der Verzweiflung, in die wir geraten, wenn uns diese ›natürlichen‹ Gefühle und Begierden überwältigen. David ließ einen loyalen Mitarbeiter töten, damit er ihm seine Frau wegnehmen konnte, und Maria Magdalena kehrte wiederholt in ihr ›natürliches‹ Leben zurück, sodass sie insgesamt siebenmal von Dämonen besessen war. Ja, so stark ist die Anziehungskraft des Fleisches! Doch wenn wir gemeinsam Buße tun, wird uns ein Ausweg gezeigt werden. Wir befinden uns in einer neuen Ära

In den letzten über 20 Jahren hat sich der Umgang der Adventgemeinde mit LGBT-Personen verändert. Inzwischen hat unsere Freikirche liebevolle Beziehungen zu den Adventisten ermöglicht, die unter gleichgeschlechtlicher Anziehung leiden. Einige dieser Bemühungen sind gut, andere eher weniger, aber es ist noch viel zu tun. Auf der anderen Seite ist die alte Opferrolle, in der sich unsere LGBT-Glieder früher sahen, zu einem olympischen Ereignis mutiert. Alte Wunden und Narben werden jetzt stolz als tugendhafte Regenbogenflaggen geschwenkt, obwohl Gott Stolz doch eigentlich verabscheut (Sprüche 8,13; 16,5).

Man erwartet jetzt von unserer Gemeinde uneingeschränkte Akzeptanz für das Verlangen von Homo-, Bi- und Transsexuellen nach freiem Sex, Polyamorie (zahlreiche Sexualpartner) und für das Motto: ›Mein Geschlecht entscheide ich, nicht die Biologie!‹ So soll nach ihren Vorstellungen wahre Reue aussehen.

Doch wie können wir homosexuellen Sex angesichts von Heiligkeit und biblischen Aussagen zelebrieren? Wer heute die LGBT-›Tugend‹-Flaggen durch die Brille der Heiligen Schrift in Frage stellt, steht schnell als ›Hasser‹ und Fanatiker da. Mein eigener Pastor sagte mir sogar, eine Diskussion über den Bußruf von Coming Out Ministries würde jedem LGBT-Jugendlichen ernsthaft schaden!

Kinships Neuausrichtung

Im November 2018 wurde ich von der Vorsitzenden von SDA Kinship gefragt, warum ich gegen ihre sozialen Botschaften protestiere und gegen ihren Umgang mit COM in den sozialen Medien. Ich sagte ihr, es breche mir das Herz, wenn ich zuschaue, wie meinen Geschwistern von Kinship dem Wahnsinn verfallen: Kinships früheres Ziel, dem ich früher mit Wohlwollen gegenüberstand, ist längst durch Themen wie Stolz, dem Ausdruck unbiblischer Sexualität und durch Selbstverherrlichung ersetzt worden. Ihr Auftrag besteht nun darin, sexuelle Orientierung als Selbstwert zu vermitteln, den ›Monat der Bisexualität‹ und andere Merkwürdigkeiten zu feiern und der eigenen Identität durch das Ausleben der Sexualität die Krone aufzusetzen.

Aus dieser sehr offensichtlichen Neuausrichtung von SDA Kinship – die einst den Dialog mit der Gemeinde am runden Tisch suchte – sind nun offener Widerstand und gezielte Schikanen gegen COM geworden, wie der Brief von Floyd Poenitz zeigt. Der ›Unterdrückte‹ ist zum Unterdrücker geworden. Und es ist nicht das erste Mal (Beispiele sind die Versuche von Kinship, Veranstaltungen von COM in Kanada, Großbritannien, Australien usw. zu verhindern).

Beispiel Pasadena

Ich habe diese gezielte Belästigung durch Kinship persönlich miterlebt, als COM vor zwei Jahren die Predigt am Sabbat im kalifornischen Pasadena hatte.

Kinship unternahm zahlreiche Versuche, diese Veranstaltung zu blockieren. Man bat sogar Angestellte der Südkalifornischen Vereinigung, Druck auf den leitenden Pastor der Gemeinde Pasadena auszuüben, damit sie gestoppt würde. Gottlob hatte diese kleine Gemeinde ein starkes geistliches Rückgrat! So ermutigte COM unsere Gemeinde, die Heilung der alten, früheren Wunden zu suchen, denen zur Seite zu stehen, die die LGBT-Kultur verlassen wollen, und die zu lieben, die mit gleichgeschlechtlicher Anziehung kämpfen. Gleichzeitig schwenkte draußen eine LGBT-Gruppe ihre Pride-Flaggen und protestierte gegen COM und die Gemeinde-Veranstaltung als ›Hass-Ereignis‹. Kinship beharrte auf seinem Standpunkt und nannte in den sozialen Medien Beispiele von LGBT-Personen, die immer noch schlecht behandelt und sogar getötet werden. Wer COM zuhören würde, der fördere den anhaltenden Hass, so ihre Botschaft. Bis heute werden diese Beispiele als Argument für die Regenbogenbotschaft von Kinship vorgebracht, damit wir den eigenen persönlichen Gefühlen folgen und die Verkündigung von COM ablehnen. Diese nämlich ruft dazu auf, die eigenen Gefühle zu verleugnen und zum Kreuz zu kommen. Dies ist der Kampf, in dem wir stehen.

Schlimmer noch: SDA Kinship behauptet auch, dass COM und wirklich jeder, der der LGBT-Gemeinde den Rücken kehren möchte, aus tiefer seelischer Verletzung handele und deshalb psychisch gravierend beeinträchtigt sei. Kinship zitiert regelmäßig das Beispiel von Colin Cooks katastrophalem Dienst, der Konversionstherapien durch bizarre, unbiblische Übungen propagierte. Diese Konversionstherapien bringen sie direkt mit COM in Verbindung. Auch die E-Mail von Floyd Poenitz enthielt diese Falschaussage.

Meine persönliche Geschichte

Ich möchte meiner geliebten Kirche mitteilen, dass nicht alle, die die LGBT-Szene verlassen, dies aus Trauma und Schmerz getan haben. Ich habe nach LGBT-Standards wirklich ein erfülltes Leben geführt. Fit und gut aussehend fuhr ich einen Mercedes, hatte ein Haus in den Hollywood Hills und ein Büro in Beverly Hills. Ich besaß ein schönes Wochenendhaus in Palm Springs und hatte zahlreiche Mietobjekte. Geld war nie knapp. Jeden Abend kam ich nach Hause zu meinem liebevollen Mann, der mich vergötterte. Auch mein Geschäftspartner, meine Mitarbeiter, Patienten, Freunde, mein Vater und meine Geschwister waren liebevoll und unterstützend. Ich war ein Schwuler erster Klasse, der den Regenbogentraum lebte. Doch dieses Leben führte mich nie in eine tiefere Beziehung zu Jesus. Ganz im Gegenteil! Als ich schließlich dem Ruf des Heiligen Geistes folgte, schien all das seine Bedeutung zu verlieren. Meine sexuelle Identität war mir nicht mehr so wichtig. Ich habe nie eine Konversionstherapie in Betracht gezogen, mich auch nie danach erkundigt. Als der Heilige Geist mich aus der LGBT-Welt herausführte, wurde mir klar, dass dies der GLEICHE PROZESS ist, den jeder Mensch durchlaufen muss, ganz gleich, womit er zu kämpfen hat. Meine ›Bekehrung‹ wurde vom Heiligen Geist bewirkt, und er veränderte auch andere. Zuerst dachte ich, ich sei allein, der Einzige. Aber als mir die Augen geöffnet wurden, entdeckte ich, dass es viele gibt wie mich. Die Zahl der ›Menschen wie wir‹ wächst, und COM zeigt ihnen, dass sie nicht allein sind.

Die Argumente von Kinship

Kinships Themen sind gefühlsbetont und verführerisch. Auf der eigenen Website und auf Social-Media-Plattformen werden Isolation, Belästigung und Jugendselbstmord beklagt. Kinship schlussfolgert, dass unsere Kinder sich schlicht und einfach umbringen werden, wenn wir den sexuellen Lebensstil des Regenbogens nicht in seiner Gänze akzeptieren.

Das sind ungeheuer starke Botschaften an die falsch Informierten. Ich könnte den Brief von Floyd Poenitz und die Mantras von Kinship weiter Punkt für Punkt durch biblische, biologische, statistische und psychologische Fakten zerlegen, aber das ist bereits geschehen (Siehe comingoutministries.org, knowhislove.org):

Ist die Debatte damit zu Ende?

Nein! Wir leben offensichtlich nicht mehr in einer Fakten-Kultur, die auf der Schrift basiert. Fakten sind durch Gefühle ersetzt worden.

So möchte ich meine Kirche und ihre Leitung direkt fragen: Würdet ihr bitte ein ehrliches Gespräch mit ›Menschen wie mir‹ führen, mit Menschen, die ihren Gefühlen den Rücken gekehrt haben, um dem Heiligen Geist zu folgen? Mit Menschen wie mir, die die Lügen des gelobten Landes der Regenbögen und freien Sexualität am eigenen Leibe erlebt haben.

Was SDA Kinship beunruhigt

Warum also stört sich SDA Kinship so an Coming Out Ministries? Weil viele ehemalige LGBT-Leute wie ich die Homo-, Bi- und Transszene verlassen.

Die LGBTQ-Kultur ist voll von Promiskuität und zahlreichen gescheiterten Beziehungen. Die LGBTQ-Kultur lebt einzig und allein davon, ›Gefühle‹ durch unbiblische und verbotene sexuelle Wege zu befriedigen. Weil COM keine Konversionstherapien propagiert, bekommt Kinship es mit der Angst zu tun. Kinship zeichnet ein rosiges Bild und vermittelt den Eindruck, dass mit der richtigen Mischung von Akzeptanz und Bewunderung LGBT-Glieder innerhalb des Adventismus aufblühen würden. Um das zu glauben, ist jedoch blindes, tödliches Vertrauen nötig. Die LGBT-Szene hat nämlich ihre eigenen Regeln. Bisher musste noch jede LGBT-bejahende Kirche feststellen, dass sich diese Regeln nicht ändern.

Eine Frage: Weißt du, wie schwule Männer daten? Würdest du deinen Töchtern erlauben, ihre Sexualität so frei und offen zur Schau zu tragen, wie es Männer in der LGBT-Gemeinschaft tun? Die LGBT-Szene passt sich nicht ihren Gastgebern an, sondern verändert sie. Ich spreche aus eigener Erfahrung.

Was sagt die Heilige Schrift?

Die theologischen und biblischen Diskussionen um sexuelle Orientierung werden weitergehen. Denn wo die Dunkelheit einziehen darf, herrscht Chaos. Sex außerhalb der heterosexuellen Ehe wird in der Bibel definitiv NICHT stillschweigend toleriert. Das Argument von LGBT-Befürwortern lautet: ›Ich kann nicht glauben, dass ein Gott der Liebe uns die Erfüllung unserer natürlichen sexuellen Sehnsüchte verweigert!‹ Dieses Denken hat mich jedoch immer beunruhigt, und es sollte auch jedermann beunruhigen. Ich habe zahlreiche Theologen gelesen, die versuchen, jeden Bibelvers zu diesem Thema zu leugnen und wegzuerklären.

Trotz ihrer Zusicherung, dass ›Liebe Liebe ist‹ und meine ›natürliche‹ Sexualität genetisch und gottgegeben sei, angenommen und bejaht werden müsse, habe ich diese Rationalisierungen nie wirklich akzeptiert. Was ›natürlich‹ ist, ist weder perfekt noch ideal oder anstrebenswert; Tiere fressen sich gegenseitig, Tornados zerstören, und Strychnin wird aus einer Pflanze gewonnen. All das ist ›natürlich‹; die Natur stöhnt sogar regelrecht unter der Last der Sünde! (Römer 8,22).

Kein Ende der Kämpfe

Als ich die LGBT-Szene hinter mir ließ, bedeutete dies kein Ende dieser Kämpfe, nur weil ich mein Leben dem HERRN übergeben hatte. Zuerst war ich unsicher gewesen, ob ich dieses Leben wirklich ganz hinter mir lassen konnte, indem ich Jesus nachfolgte. Aber während meine Beziehung zu Jesus enger wurde, verloren die LGBT-Welt und mein früheres Leben immer mehr ihren Reiz und kamen mir immer fremder vor. Hat Jesus nicht gesagt, wenn ein Körperteil uns ruiniert, ist es besser [bildlich gesprochen], uns von ihm zu trennen (Matthäus 5,29)? Ja, unser Gott der Liebe fordert uns auf, lieber unsere natürlichen Neigungen zu verleugnen, als uns von ihnen zerstören zu lassen und die Ewigkeit zu verpassen.

Als meine eigene Adventgemeinde eines Sabbatnachmittags eine Gay-Pride-Party veranstaltete, war ich der Ohnmacht nahe. Leute wie ich waren selbstverständlich nicht eingeladen, weil Selbstverleugnung und Jesusnachfolge nicht gefeiert wurden, sondern Stolz auf persönliche Gefühle und auf die eigene sexuelle Praxis. Das ist allerdings das Gegenteil von unserem Gott der Liebe und seinem Willen für uns.

Coming Out Ministries

Als ich zum ersten Mal von Coming Out Ministries hörte, war ich neugierig, aber vorsichtig. Ich kannte nur zu gut die Geschichte des gescheiterten Konversionstherapie-Dienstes von Colin Cook. Fälschlicherweise dachte ich, COM sei auch so ein Dienst. Doch der Heilige Geist umwarb mich weiter, bis ich beschloss, herauszufinden, worum es bei COM wirklich ging. Nach mehreren langen Telefonaten mit zwei Gründern von Coming Out Ministries, schaute ich mir den Film Journey Interrupted an. (Das war noch vor der Veranstaltung in Pasadena.)

Als ich mit mehr als 700 Personen im Publikum saß, hörte ich unterdrücktes Schluchzen und leise Zustimmung im Saal, als die COM-Mitglieder im Film ihre Befreiungsgeschichten erzählten. An diesem Abend ging ich mit der Erkenntnis nach Hause, dass ich das Regenbogen-Etikett nicht mehr tragen muss, auch wenn die LGBT-Gemeinde trotzig behauptet, dass dies unmöglich sei. Mir war klar geworden, dass es nicht darum geht, dass ein ›von Natur aus‹ Schwuler vom Schwulsein bekehrt wird und jetzt behauptet, ein ›Hetero‹ zu sein. Es geht darum, gerettet zu werden. Das ist das einzige Etikett, das zählt. Mir war es wie Schuppen von den Augen gefallen. All die Indoktrination und Kämpfe, die ich ertragen musste, um das stolze Etikett ›schwul‹ zu tragen, hatten keine Macht mehr über mich.

Freiheit aus Glauben – ohne Therapiemethoden

Heute kann ich nicht behaupten, völlig frei von gleichgeschlechtlicher Anziehung zu sein, aber genau diese Anziehung hat seit damals ihre Kraft verloren. Ein Gefühl wahrer Freiheit erfüllte mein Herz, und ich wusste, dass ich ein Sohn Gottes war, seine auserwählte Schöpfung. Ich war nun wirklich frei, meinem Erlöser zu folgen und die LGBT-Welt zu verlassen. Auf Jesu Worte ›Verleugne dich selbst und folge mir nach‹ hallte donnernder Applaus in meinem Herzen wider. Ja, es funktioniert: Ich kann mich verleugnen und Jesus nachfolgen (Matthäus 16,24-25), und das ganz ohne Konversionstherapie.

Werden ›Leute wie ich‹ zu ›Heteros‹? Offen gesagt, ist mir das egal. Es geht wirklich nicht darum, sexuell umgepolt zu werden – es geht darum, gerettet zu werden. Es geht darum, das unmoralische und geistlich bankrotte Regenbogenleben zu verlassen. Man kann Schwulsein nicht einfach wegbeten. Wer aber mit gleichgeschlechtlicher Anziehung zu kämpfen hat, kann in der Stunde der Versuchung Erlösung erleben.

Der Auftrag der Gemeinde

Unsere Kirche MUSS ein Zufluchtsort sein, wo Betroffene Ermutigung finden. Einige von uns werden in der Lage sein, heterosexuelle Ehen zu schließen, die meisten vielleicht nicht. Aber das spielt keine Rolle. Was zählt, ist, dass allen der Weg des wahren und lebendigen Gottes gezeigt wird, der Weg der Heiligkeit und Genesung. Wenn ich den Rest meines Lebens als zölibatärer, alleinstehender Mann verbringe, der seinem vorigen LGBT-Leben den Rücken gekehrt hat, wirst du mich dann akzeptieren und mir zur Seite stehen? Würdest du mir einen Platz an deinem Tisch geben? Darf ich von meiner Erfahrung mit Gott erzählen? Oder wird auch mir das Wort verboten?

Wie äußert sich echte Warmherzigkeit?

Ich kann Berge von Daten liefern, um zu beweisen, dass das Herzstück der Bemühungen von Kinship aus Schein-Argumenten besteht. Sie behaupten, dass die meisten Kinder Selbstmordversuche unternehmen, wenn die Kirche ihnen ein offen schwul-promiskuitives Leben verwehrt. Sie behaupten, dass Gott Homosexualität geschenkt habe und das geistliche Recht, individuelle Sexualität auszuleben.

Wie genau ist denn der Monat der Bisexualität zu begehen? Ich kann anhand von Fakten zeigen, dass Selbstmord eigentlich eine Krankheit weißer Männer mittleren Alters ist und dass schwule Männern mit mittlerem und gehobenem Einkommen, die sich in homophilen Kreisen bewegen, nicht nur eine der höchsten Selbstmordraten haben, sondern auch eine der höchsten Raten von Drogen- und Alkoholsucht. Sie stehen in der Statistik ganz oben, was zerbrochene Beziehungen und Unzufriedenheit betrifft (trotz Einführung der Homoehe). Die Psychologen bezeichnen dies als »Dutch Paradox« (Holländisches Paradoxon).

Auch Millennials, die mit freizügiger Sexualmoral aufgewachsen sind und glauben, dass man sein Geschlecht selbst wählen kann, haben eine höhere Selbstmordrate. Je mehr die Forderungen der LGBT-Gemeinde von der Gesellschaft befriedigt werden, desto schlimmer wird es und desto krasser werden ihre Forderungen. Viele LGBT- und Kinship-Freunde werden zweifellos versuchen, diese Botschaft in Frage zu ziehen, aber ich freue mich schon auf den daraus resultierenden Dialog. Ich glaube an einen offenen Diskurs.

Man wird mir wahrscheinlich vorwerfen, ich hätte keine Achtung vor dem, was die LGBT-Gemeinde in der Vergangenheit durch die Hände einer kaltherzigen Kirche erlitten habe. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Empathie

Ich las einem Mann am Sterbebett aus den Psalmen vor, der von Kopf bis Fuß mit Kaposi-Sarkom bedeckt war, während sein Todesröcheln den Raum erfüllte. Ich hielt einen Freund im Arm, als er bitterlich über seine HIV-Diagnose weinte. Ich besuchte Tag für Tag einen Freund auf einer Station für Suizidgefährdete, der beklagte, seine Familie wolle von ihm nichts mehr wissen. Auch habe ich meine eigene schmerzliche Vergangenheit. Ich kenne diesen Schmerz. Wir waren jahrelang ziemlich gute Freunde gewesen.

Aber Gefühle beiseite; hier einige überraschende Fakten aus meiner eigenen Gemeindefamilie. In meinem direkten Umfeld gibt es mindestens sechs ehemalige LGBT-Personen, die zur Erkenntnis gekommen sind, dass die LGBT-Kultur nicht nur aus Regenbögen besteht. Sie haben ihr den Rücken gekehrt. Ganz von sich aus, ohne die Anleitung einer »Konversionstherapie«, nur durch die Eingebung des Heiligen Geistes. Bei meinen Besuchen in anderen Gemeinden begegne ich immer mehr solchen Menschen, die sich von diesem Leben distanziert haben. Offensichtlich geschieht dies gerade überall in der westlichen Kultur. Gemeinde für Gemeinde, die ich besuche, überall treffe ich sie – und sie sagen alle dasselbe: ›Ich dachte, ich wäre der Einzige.‹

Fragen an Adventisten

Liebe Geschwister, dürfen COM und Leute wie ich ein Forum zum Reden bekommen? Dürfen ›Leute wie wir‹ mit Erfahrung in der Homoszene unsere ›Ausstiegs‹-Geschichte erzählen? Dürfen wir unser Zeugnis geben, wie der Heilige Geist uns aus den Klauen der Sünde befreit und in die Arme eines vergebenden, liebenden und verwandelnden Messias geführt hat? Darf ich die Geschichte eines älteren Schwulenpärchens erzählen, das sein früheres Leben hinter sich gelassen hat, sich taufen ließ und sich nicht mehr als schwul betrachtet? Oder von dem schwulen Gemeindeaktivisten, einem ehemaligen ›Leather Daddy‹, der jetzt mit einer liebevollen Frau verheiratet ist, zwei Kinder hat und eine Männergruppe für diejenigen leitet, die einen Ausweg suchen?

Darf ich euch mit dem schwulen Drogi bekannt machen, der den HERRN gefunden und sein Leben Jesus ganz gegeben hat? Darf ich euch eine ehemalige lesbische LKW-Fahrerin vorstellen, die in ihrer Zeit der Not zum Fuß des Kreuzes kam und nun der ganzen Welt erzählen möchte, dass es einen besseren Weg gibt! Darf ich euch von dem ehemaligen Kinship-Mitglied erzählen, das alle Lügen glaubte, die ihm die Welt erzählte, nur um durch einen Traum zur Umkehr und zum Fuß des Kreuzes zu kommen? All das würde ich gerne tun! Denn letzterer bin ich!

Doch jede kostbare, gerettete Seele darf ihre eigene Geschichte erzählen – und will es auch! Was Menschen wie wir gemeinsam haben, ist, dass sie sich nicht mehr darum kümmern, ob wir so geboren sind oder nicht. Tatsache ist, dass alle ›so‹ geboren sind. Deshalb ist Jesus ja gekommen, um uns vor uns selbst zu retten.

Liebe Gemeinde, ich bitte euch das Schweigen zu brechen, dass auch Israel erfasst hatte, als man sie fragte, auf welche Seite sie sich schlagen sollten. Befreit euch von der Lähmung unbiblischer Erzählungen und Gefühle! Widersprecht denen, die biblische Ansichten, wie die von COM, als Quelle der Probleme Israels bezeichnen. Israel brauchte ein übernatürliches Zeichen, um aufzuwachen. Ich habe selbst erlebt, wie das Feuer des Heiligen Geistes vom Himmel mein steinernes Herz in fleischerne Tafeln verwandelt hat, die nun vom Wort geformt werden. Möchtest du das auch erleben? Dürfen Leute wie ich und Coming Out Ministries darüber reden? Wir sprechen aus Erfahrung.

Hört euch unsere Geschichten von Erlösung und Wiederherstellung an, aber auch, wie wir stolperten und stürzten. Werdet ihr uns zur Seite stehen, mit uns beten und uns wieder auf den schmalen Weg zurückhelfen? Unsere Botschaft ist, dass Jesus wiederkommt und alles in Ordnung bringen wird.

Das ist die Hoffnung, die in unseren Herzen brennt.«

Demütig am Fuße des Kreuzes,

Greg Cox
E-Mail:
Handy: +1 323 401 1408

Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Redaktion von Fulcrum7

http://www.fulcrum7.com/blog/2019/8/14/former-board-member-of-kinship-speaks-about-their-harassment-of-coming-out-ministries

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