Singles am Start: Du sollst nicht ehebrechen!

Singles am Start: Du sollst nicht ehebrechen!
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Beziehungen segensreich gestalten. Von Kai Mester

»Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.« (2. Mose 20,17)

So mancher gläubige Single wird seine Beziehung zu befreundeten christlichen Paaren kompliziert finden. Als Single ist er oder sie ja eine potenzielle Bedrohung. Man spürt: Die Ehe könnte langfristig zerbrechen, wenn die Beziehung zu der Frau des Freundes zu eng werden sollte. Unterschwellige Signale des Freundes, der sich bedroht fühlt, können den sensiblen Single dann schnell wieder in die Einsamkeit schicken. Denn nicht jeder hat genug Single-Freunde in einer Gesellschaft, in der Heiraten, Gott sei Dank, noch »in« ist.

Hilfreich in einer solchen Situation ist ein tiefer Respekt für die Beziehung des befreundeten Paares und der absolute Wille, diese Beziehung zu schützen. Denn wir leben in einer Zeit, in der starke Kräfte wirken, um Beziehungen zu zerstören. Eine Ehe erreicht nicht kampflos ihr silbernes und goldenes Jubiläum.

Nun reicht es nicht nur, diesen Respekt zu haben. Die respektierten Personen sollen ihn auch spüren. Dabei können folgende Überlegungen helfen:

Räumliche Nähe und Distanz

Dadurch, wie ich mich meinen Freunden nähere, zeige ich meinen Respekt. Mein Verhalten wird so sein, dass ein Außenstehender gleich erkennt, wer hier mit wem verheiratet ist, und nicht zu falschen Schlüssen kommt. Wer läuft neben wem beim Spaziergang? Wer sitzt neben wem in der Runde? Absolutes No-go ist, länger zwischen beiden Partnern zu laufen oder zu sitzen.

Auch die Relation spielt eine Rolle. Das heißt: Habe ich eine größere Nähe zu der Frau als ihr eigener Mann? Dann sollte dies immer nur eine ganz vorübergehende Situation sein.

Stehen meine Begrüßungen und Verabschiedungen in Relation? Oder kann der scharfe Beobachter hier schon spüren, dass der Respekt nicht gewahrt bleibt?

Sprachliche Nähe und Distanz

Auch meine Worte können deutlich machen, wer hier zusammengehört: in erster Linie das Paar und nur in zweiter Linie die Bruderfreundschaft unter Männern oder Schwesternfreundschaft unter Frauen, die immer mit größtem Respekt auf die heilige Paarbeziehung gepflegt wird.

Man spricht bewusst von »Euch« (dem Paar) und meidet von »uns beiden« zu sprechen (Single und Frau des Freundes). Man teilt keine Informationen mit der Frau, die der Freund nicht wissen darf. Denn Sprache kann auch Räume schaffen, Nähe herstellen und langsam, schleichend in Beziehungen einbrechen.

Zweisamkeit

Aus Respekt vor der Ehe meines Freundes werde ich als Mann Situationen meiden, wo ich mit seiner Frau allein bin. So lasse ich keinen Verdacht aufkommen. Denn auch mein Freund kann von Zweifelsgedanken geplagt werden, besonders wenn er mit seiner Frau gerade nicht im Honeymoon ist. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, seine Frau ohne ihn zu treffen, werde ich versuchen es im Rahmen von mehreren Personen zu tun oder aber die Begegnung sehr kurz und sachlich zu halten, mit etwas mehr Abstand und noch größerem Respekt in allen Bereichen als gewöhnlich.

Proaktiv Beziehung stärken

Noch besser als Fehler zu vermeiden, ist es natürlich, als Stärkung wahrgenommen zu werden, als Freund, der für die Ehe meines Freundes eintritt, sie zur Zweisamkeit und Harmonie ermutigt und dazu, ihren Gott gegebenen Auftrag zu erfüllen.

Übertragung auf andere Beziehungen

Die genannten Leitlinien lassen sich selbstverständlich genauso auf die Freundschaft zwischen zwei Paaren anwenden. Auch auf die Beziehung zu den Kindern meiner Freunde usw.

Sie aber als Gesetze der Meder und Perser anzuwenden, wäre verkehrt. Es gibt immer mal Situationen, wo in der Not bei allem Respekt Kreativität geboten ist. Diese Leitlinien können uns aber selbst Sicherheit und Frieden geben und uns zu größerer Herzlichkeit befreien, weil wir uns in einem gut definierten Rahmen sicherer fühlen. Wenn uns Jesu Liebe motiviert, dann kommt das alles auch ganz natürlich und unverkrampft rüber.

»Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.« (1. Johannes 5,2.3)

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