Zurück zur Gottesoffenbarung in Jesus: Christen aller Konfessionen, enthellenisiert euch!

Zurück zur Gottesoffenbarung in Jesus: Christen aller Konfessionen, enthellenisiert euch!
Pixabay - rauschenberger

… und die Sündenfesseln fallen. Von Kai Mester

Lesezeit: 7 Minuten

Aus Liebe zu Abraham schenkte Gott seinem hebräischen Volk die Torah, die Propheten und Jesus. Das brachte vielen Licht und Frieden. Die Apostel trugen diese Geschenke in die ganze Welt – vor allem in griechischer Sprache: ein Segen!

Leider bahnte sich bald auch das griechische Denken immer stärker seinen Weg ins Christentum: ein Fluch! Am besten wir denken weniger griechisch. Dann verstehen und schätzen wir Gottes Geschenke besser.

Vor dieser Enthellenisierung des Christentums warnte der vorige Papst Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. Nicht umsonst. Denn kaum eine christliche Kirche hat sich dem griechischen Denken so ergeben wie die römisch-katholische.

Doch auch der Rest der Christenheit ist vom griechischen Denken stark beeinflusst worden, sogar das Judentum und der Islam konnten sich ihm nicht erwehren. So hat zum Beispiel der Glaube an die unsterbliche Seele durch die platonische Philosophie überall Fuß gefasst.

Körperfeindlichkeit

Wenn die Seele einst den Körper ohnehin verlässt, dann muss der Tod ja eine Befreiung sein und der Körper ein Gefängnis. Diese Abwertung des Körpers hat Auswirkungen. Er wird dann auf Kosten spiritueller Ziele geknechtet. Die Spartaner knechteten ihn, um im Krieg zu gewinnen. Bei Olympia wird der Körper geknechtet, um Medaillen zu gewinnen. Der Kult der Nacktheit bei Statuen und den olympischen Spielen vergöttert den Körper auch nur scheinbar. Von allen Hüllen befreit, ist er moralisch ungeschützt. Die Griechen waren dann schlussendlich sogar dafür bekannt, dass Männer ihre Liebesknaben hatten. Aber wenn die Seele ohnehin den Körper verlässt, kann man ja auch ausschweifend leben. Der Körper kann dann keine wirkliche Rache nehmen, wenn man ihn ohnehin irgendwann dankbar abschüttelt.

Kampf und Wettstreit

Olympia steht für Wettkampfsport. Nur einer kann in der jeweiligen Sportart Sieger werden. So heißt es gegen jeden kämpfen oder als Mannschaft gegen alle anderen Mannschaften. Im Krieg ist es nicht anders, und auch Wettspiele funktionieren nach diesem Prinzip. Jesus kam, um mit diesem Geist zu brechen. Doch der Hellenismus hat es geschafft, das Christentum für seine Zwecke zu kapern.

Verkopfung und Segmentierung

Der Geist steht so weit über dem Körper, dass man durch Abstraktion den Kontakt zur Realität verlieren kann. Durch rationale Akrobatik versteigt man sich in merkwürdige Theorien und Lehren. Das bildhafte Denken und Handeln des Hebräischen, das mit allen Sinnen wahrgenommen und erlebt wird, verblasst immer mehr. Jetzt geht es rein um vernünftiges Denken: Ich denke, darum bin ich, statt ich bin, darum denk ich. Die Abstraktion wird wichtiger als die Sache selbst. Die Ganzheitlichkeit geht verloren, das Wesentliche gerät aus den Augen. Die Realität wird umgedeutet und verzerrt, ja ideologisiert durch die Philosophie und Theologie. Alles wird in Kategorien aufgeteilt, entkoppelt, getrennt, segmentiert. Aus den Gedankengebäuden werden Dogmen, und der Dogmatismus führt zur Verfolgung von Andersdenkenden, die sich nicht in das offizielle Schema pressen lassen.

Ganz anders die Gleichnisse Jesu oder Sprüche Salomos, der offene Diskurs hin zur Hauptsumme aller Lehren: der Gottesfurcht.

Zurück zum biblisch-hebräischen Denken

Das griechische Denken hat uns dem Evangelium unmerklich entfremdet. Deshalb ist eine gesunde Enthellenisierung ein wichtiger Schritt zur wahren Gotteserkenntnis. Also zurück zum biblisch-hebräischen Denken und zum Lesen auch des griechischen Neuen Testaments mit dem hebräischem Ansatz des Alten Testaments. Denn das waren die Sprachstrukturen und die Mentalität aller zwölf Apostel, einschließlich des Apostels Paulus.

Zurück zum wahren Gesalbten

Selbst die zentrale Gestalt, der ganzen Bibel: Jesus von Nazareth, ist durch den Begriff Christus (Christos) hellenisiert worden. Der hebräische Begriff, aus dem das Wort entlehnt wurde, heißt Messias (Maschiach) und bedeutet Gesalbter. Beim Lesen oder Hören des Wortes Christus fragen wir uns nicht: Gesalbt womit, von wem, warum und wozu, wo und wie? Es schwingen eher andere Assoziationen mit: Christentum, Christsein, Christenheit, Christlichkeit, Kruzifixe, Kreuzzüge, Kirche, Göttlichkeit usw. Also im Großen und Ganzen Bezüge aus der griechisch-christlichen Welt. Messias würde mehr Vernetzungen in den jüdischen Kontext bringen.

Durch die Entfremdung des Christentums von der hebräischen Kultur entstand ein Vakuum, in das neue Konzepte passten, zum Beispiel die griechische Gnosis. Bis heute färbt die klassische christlich-theologische Ausbildung das Christentum durch den Fokus auf die griechische Sprache. Da ist zum Beispiel die Rede von der Agape-Liebe und einem Gott, der außerhalb von Raum und Zeit steht, sowie von anderen griechischen Konzepten. Erlösung wird juristisch-abstrakt und nicht mehr ganzheitlich verstanden. So leben die meisten Christen in wenigen großen oder zahlreichen kleinen Sünden, und die Welt findet ihr Zeugnis weder überzeugend noch attraktiv. Christliche Scheidungsraten sind abschreckend hoch, schwere Krankheiten raffen junge Christen dahin.

Aber auch das Epizentrum der jüdischen Kultur, der moderne Staat Israel, wo Hebräisch die Alltagssprache ist, krankt an denselben griechischen, oder sollen wir sagen, menschlichen Symptomen: abstraktes Denken, Wettkampfgeist, Verkopfung und Segmentierung und Körperfeindlichkeit durch Militarismus und Körperkult.

Die einzige Heilung gibt es in Jesus dem Gesalbten. Er hat uns das wahre Wesen seines und unseres Gottes gezeigt, das menschliche Weisheit sprachlos macht. Von der Bergpredigt bis nach Golgatha zeigt er uns einen Gott, der nicht ins griechische Denken passt. Deshalb blieb dieser Gott in Griechenland lange der unbekannte Gott. Die andere Wange hinhalten, sein Kreuz tragen, sich kreuzigen lassen, dem Schwachen Aufmerksamkeit und Zuneigung schenken, dem Bösen nicht wehren, sondern Böses mit Gutem vergelten, weder richten noch verurteilen, den Feind lieben, den Nackten bekleiden. Sorry, Sparta, Athen, Korinth und Olympia, das ist eine Welt, die hat das Potenzial, eure in Sternenstaub aufzulösen.

Einst werden viele Griechen im Himmelreich sein, die vor ihrer Bekehrung ganz und gar in ihrer Mentalität lebten. Es gibt also Hoffnung für jeden. Auch für dich und mich!

Siehe auch:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Dehellenization_of_Christianity

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.