Ermutigung für weise Frauen oder solche, die es werden wollen. Von Claudia Bäcker
Lesezeit: 12 Minuten
Gleich zu Beginn vier Bibelverse für euch:
»Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein!« (1. Mose 12,2)
»Denn jeder von uns soll seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung.« (Römer 15,2)
»Denn … Mordechai war … beliebt … weil er das Beste seines Volkes suchte und zum Wohl seines ganzen Geschlechts redete.« (Esther 10,3)
»Siehe, du hast viele unterwiesen und hast müde Hände gestärkt. Deine Worte haben den Strauchelnden aufgerichtet, und wankende Knie hast du gekräftigt.« (Hiob 4,3-4)
Liebe ältere Schwestern,
wisst ihr, dass Gott eine ganz besondere Aufgabe für uns hat? Einen Platz in seinem Werk, den sonst niemand so gut ausfüllen kann wie wir, weil uns, die wir nicht mehr oder nur noch wenig im Beruf stehen, die Zeit geschenkt ist – nämlich: Lehrerin des Guten zu sein!
Als ich vor Jahren das Lied hörte: »Ein Mann nach dem Herzen Gottes …« (Text und Musik: Daniel Jacobi), wuchs in mir die Sehnsucht, »Ich möchte eine Frau werden nach dem Herzen Gottes …« Dies wurde mein großes Gebetsanliegen bis heute, der HERR schenkte mir wertvolle Bücher zur Thematik und arbeitet sehr an meinem Herzen und Charakter, wofür ich ihm sehr, sehr dankbar bin. IHM sei alle Ehre!
Im Älterwerden wurde mir Psalm 92,13-15 eine starke Ermutigung und Motivation, meine hohe Berufung Gottes im Weinberg des HERRN kennen zu lernen. Wenn ihr ihn euch einprägt, können diese Verse auch euch immer wieder große Ermutigung sein:
»Der Gerechte wird sprossen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon. Die gepflanzt sind im Haus des HERRN, sie werden gedeihen in den Vorhöfen unsres Gottes; noch im Alter tragen sie Frucht, sind saftvoll und frisch.«
Lehrerinnen des Guten
»Für die älteren Frauen gilt: In ihrem ganzen Auftreten sollen sie Gottes Heiligkeit widerspiegeln. Dazu gehört, dass sie niemand verleumden und sich nicht dem Trunk ergeben. Als Lehrerinnen des Guten sollen sie die jungen Frauen anleiten, ihre Männer und Kinder zu lieben, besonnen, rein und gütig zu sein, ihren Haushalt gut zu verwalten und sich dennoch freiwillig ihren Männern unterzuordnen, damit Gottes Botschaft durch sie nicht in Verruf gerät.« (Titus 2,3-5 NEÜ/HFA/DBU)
In demütiger Unterordnung
»Ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes! Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem HERRN [und zwar nur so, »wie sich‘s gebührt im HERRN« (Kolosser 3,18)] … Ihr Männer … jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht! … Damit werden auch solche Männer gewonnen, die nicht auf das Wort Gottes hören wollen. Das Beispiel eures Lebens wird sie mehr überzeugen als alle Worte. Sie werden für Gott gewonnen werden, einfach durch euer Wesen und Tun, denn sie beobachten, wie rein und gottesfürchtig ihr lebt.« (Epheser 5,21-24.33; 1. Petrus 3,1-2 NL/NEÜ)
Sehr wichtig wurde mir hierbei, möchte es nie vergessen und immer im Herzen bewahren und wünsche es auch euch: »Das Endziel der Weisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.« (1. Timotheus 1,5)
Eine große Aufgabe
Es hat mich tief berührt, dass der HERR für uns ältere Frauen eine große Aufgabe vorgesehen hat, und dieses Arbeitsfeld ist unendlich groß und dieser Platz, den wir ausfüllen dürfen, fast nirgendwo besetzt. Jeder wird gebraucht, mit seinen Gaben und Talenten, vom HERRN persönlich gerufen, bis an unser Lebensende. Ist das nicht überwältigend?
»Noch im Alter tragen sie Frucht, sind saftvoll und frisch.« (Psalm 92,15) Diese Verheißung hat mich sehr glücklich gemacht. Es ist ein unbeschreiblicher Segen darin verborgen, diesen Weg nach Titus 2 zu betreten: Lehrerin des Guten zu sein.
In Reue über den falschen Weg
Bei bisherigem Versäumen dieser ganz besonderen Aufgabe, dürfen wir Jesaja 1,18 in Anspruch nehmen: »Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie wie Wolle werden.« Unser Sündenbekenntnis kann uns zu befreiten Gotteskindern machen.
Ihr lieben Schwestern, strebt nicht nach den Aufgaben der Brüder in der Gemeinde. Lasst uns als Frauen den Platz einnehmen, auf dem ER uns und durch uns andere segnen möchte! Ich lade euch alle ein, euch erneut dem HERRN zu weihen, euch an dem Platz gebrauchen zu lassen, den ER für euch und mich und uns alle vorgesehen hat zum großen Segen für unsere jungen Ehen, Familien, Gemeinden und Mitmenschen allgemein.
Ermutigt die älteren Schwestern da, wo ihr wohnt, diesen Dienst nach Titus 2 zu tun: »Lehrerinnen des Guten« zu sein. Der HERR wartet auf uns, ER möchte uns befähigen! Fühlst du dich schwach, unfähig? ER verheißt: »Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!« (2. Korinther 12,9)
Fühlst du dich unwürdig für diese Aufgabe, weil du vielleicht selbst (wie wahrscheinlich ein großer Teil unter uns) nicht unterwiesen wurdest? Hast du selbst Not mit einigen Punkten in Titus 2? Ich möchte dich ermutigen: Wir haben einen großen Gott, von dem wir Großes erwarten dürfen.
Von Gott lernen
Auf einer Postkarte fand ich folgenden wertvollen Gedanken der mich sehr ermutigte:
»Wir brauchen Zeit um zu begreifen, Dass Gott nur leere Hände füllt, Dass dort die besten Früchte reifen, Wo Schwachheit sich in Stärke hüllt.«
»So geh nun hin: Ich will mit deinem Mund sein und dich lehren, was du sagen sollst!« (2. Mose 4,12)
Praktischer Segen für andere
Lied: »Ist dein Leben ein Segen für andre …? Refrain: Mach mich zum Segenfür andere heut, mach mich zum Segen zu jeglicher Zeit, nimm hin mein Leben, DIR ganz ergeben, mach mich zum Segen für andere heut.« (Internationales Liederbuch, S. 302) Den Refrain dieses Liedes habe ich zu meinem Gebet gemacht, wo auch immer ich unter Menschen bin, dass der HERR mir die Augen und mein Herz öffnet, wo ER mich zum Segen für jemanden gebrauchen will. Es berührt mich, wie ER dies Gebet nie unbeantwortet lässt.
Einige praktische Möglichkeiten sind (je nach unserer Kraft, Möglichkeit und dem Bedürfnis unseres Gegenübers):
• Ein hilfreiches Traktat weitergeben oder einen herzerwärmenden Link teilen
• Ein freundlicher Gruß mit aufrichtiger Anteilnahme am Befinden
• Ein Wort der Ermutigung
• Ein Buch oder Video empfehlen oder wenn möglich schenken
• Bei Bedarf nachfragen, ob man etwas praktisch helfen kann, z. B. Babysitten, bügeln etc.
• In der Gemeinde kleine Themen in Theorie und Praxis anbieten, z. B. gesund kochen, unser Heim …
Ellen White schreibt hierzu: »Es sollte Unterricht erteilt werden … ebenso in Haushaltsführung, in gesundheitsgemäßem Kochen, im Nähen, im Anfertigen praktischer Kleidung, in der Krankenpflege und ähnlichem.« (Bewusst essen – bewusst leben, 349)
Mitschuld an gescheiterten Ehen?
Ich habe für mich etwas sehr Ernstes erkannt: Ich denke, dass auch wir ältere Schwestern eventuell in irgendeiner Form »mitbeteiligt« sein können, am Zerbruch oder an unguter Familienatmosphäre manch junger Ehen. Ohne Unterweisung (wenn sich junge Frauen nicht selbst ausgebildet haben oder von den Eltern unterwiesen wurden) gehen sie oftmals unvorbereitet in den praktischen Lebensfragen in die Ehe und selbst einfache, kleine Dinge, die mit gutem Willen und Gottes Hilfe leicht veränderbar wären, können dann Unstimmigkeiten hervorrufen und im Laufe der Zeit zum Zerbruch führen.
Ein weiterer wertvoller, überaus gesegneter Dienst, ist der Dienst an unseren jungen Leuten. Wo sind ein großer Teil unserer lieben jungen Leute in der Gemeinde? Mein Herz brennt für sie!
Vertrauen gewinnen
Möchte euch, ihr lieben älteren Schwestern ermutigen, mit viel Liebe, Freundlichkeit, Demut und Herzenswärme ihr Vertrauen zu gewinnen. Sucht Blickkontakt, schenkt einen freundlichen Blick, ein warmes Lächeln, ein gutes Wort der Ermutigung oder des Trostes. Fragt sie, wie es ihnen geht, interessiert euch für ihre Interessen, ihre Schule, Ausbildung etc. Bekundet ehrliches Interesse! Bittet unseren himmlischen Vater um eine große Liebe für unsere jungen Leute (auch die Kinder). ER wird dieses Gebet niemals unbeantwortet lassen, wenn es unser Herzenswunsch ist. Liebt sie zu Jesus hin und in die Gemeinde hinein. Fragt nicht nach den Fehlern und dem Versagen der Vergangenheit in Familie und Gemeinde. Geht auf sie zu, lasst uns ein Segen sein (1. Mose 12,2)!
Gebt alten Geschwistern, die nicht gesund sind oder keine Kraft mehr besitzen, die vielleicht einsam sind, nicht mehr die Gemeinde besuchen können, ein Wort der Ermutigung, erfreut sie mit einem Anruf, einem Besuch, einer Karte von Zeit zu Zeit, je nachdem wie ihr selbst Kraft dafür habt. Vielleicht können sogar ein oder mehrere junge Leute dafür gewonnen werden, etwas zu singen oder vorzulesen, wo lesen Mühe macht, oder auch mal eine Besorgung oder dergleichen durchzuführen.
Gibt es eine Mutti, die ein Baby hat oder mehrere Kinder? Vielleicht kann auch sie einmal zusätzliche Hände gebrauchen oder jemand, der für kurze Besorgungen mal das Baby hütet.
Wichtigste Priorität am Morgen
Weihe dich unserem himmlischen Vater, ganz persönlich und zum Dienst! Lass nicht zu, dass irgendetwas, sei es noch so gut, dich mehr beschäftigt, dir mehr bedeutet, als Jesus selbst. Nur in seiner Nähe werden wir verwandelt, veredelt und dies hat als Folge Auswirkung auf unser ganzes Leben und unseren Dienst:
»Bleibt in mir, und ich in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun … Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteilwerden … Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete.« (Johannes 15,4-5.7.14).
Möge ER allezeit das Zentrum unserer Gedanken, unseres Tuns, unseres ganzen Lebens sein und dadurch SEIN Name verherrlicht werden und unsere Liebe zu IHM mehr und mehr wachsen. All unser Tun soll von IHM in unser Herz gelegt sein und zu IHM als einzige Quelle des Lebens hinführen.
Befreiung finden
»Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!« (Jesaja 58,6)
Jemanden verletzen, wie schnell kann dies geschehen durch falsche Wortwahl, ein Wort im falschen Moment, durch mangelnde Herzenswärme und Vorbereitung im Gebet und Bibelwort.
Ich bin so dankbar, dass wir einen treuen, liebevollen, barmherzigen Vater im Himmel haben, der durch demütige Reue und Buße Versagen vergibt und sogar in Segen umwandeln möchte. IHM sei alle Ehre!
In der Liebe Jesu verbunden, wünsche ich euch, Mut, Kraft, Freude und viele segensreiche Erfahrungen auf diesem Weg.
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