So wirst du ein Freund Gottes: Warum du ihm so nahe kommen kannst wie Abraham, David und andere Heilige

So wirst du ein Freund Gottes: Warum du ihm so nahe kommen kannst wie Abraham, David und andere Heilige
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Entdecke, wie du durch Vertrauen und Hingabe eine tiefe Freundschaft mit Gott aufbauen kannst. Von Stephan Kobes

Lesezeit: 12 Minuten

Die Liebe Gottes: Eine Einladung zur Nähe

»Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.« (1. Johannes 3,1-2)

Diese herzerwärmende Passage des Apostels Johannes lädt uns ein, die Schönheit des Lebens als Kinder Gottes zu entdecken und zu genießen. In ihr offenbart sich ein angenehmes Geheimnis: Gott wünscht sich eine tiefe, innige Beziehung zu seinen Anbetern. Ein paar Beispiele geben uns einen Einblick, wie das aussehen kann.

Abraham: Ein Leben im Vertrauen als Freund Gottes

»›Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet‹, und er wurde ein Freund Gottes genannt.« (Jakobus 2,23)

Abraham wird in der Bibel als »Freund Gottes« bezeichnet. Diese enge Freundschaft zeigte sich auf vielfältige Weise in Abrahams Leben. Er folgte Gottes Anweisungen auch dann, wenn etwas ganz Neues auf ihn wartete. Das hieß nicht, dass das Leben immer ein Kinderspiel war. Aber in jeder Lage hielt er sich mit nachahmenswertem Vertrauen an Gottes Zusagen.

Abrahams edles Leben spiegelte die Herrlichkeit Gottes wider. Das blieb nicht unbemerkt. Ein Beispiel, wie Abrahams Glaube auf andere wirkte, zeigt sich in der Reaktion der Hetiter nach dem Tod seiner Frau Sara:

»Da antworteten die Hetiter dem Abraham und sprachen zu ihm: Höre uns, mein Herr, du bist ein Fürst Gottes mitten unter uns! Bestatte doch deine Frau im vornehmsten unserer Gräber! Jeder von uns wird dir gerne sein Grab zur Verfügung stellen. Da stand Abraham auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes.« (1. Mose 23,5-7)

Abraham war also nicht nur ein »Freund Gottes«. Andere nahmen ihn als »Fürst Gottes mitten unter uns« wahr. Auf anziehende Art strahlte sein Leben Gottes Gegenwart und Segen aus.

David: Ein Mann nach dem Herzen Gottes

Davids Leben war geprägt von seiner tiefen Beziehung zu Gott. Er war ein »Mann nach dem Herzen Gottes«. Bereits als junger Mann näherte sich David seinem himmlischen Vater mit kindlichem Vertrauen. In 1. Chronik 14,10 heißt es: »David aber befragte Gott«, bevor er seine Pläne ausführte. Darin zeigt sich Davids Erfolgsrezept:

»Der HERR stand David zur Seite und ließ ihm alles gelingen, was er unternahm.« (2. Samuel 8,6)

Davids tiefes Verlangen, Gottes Willen auszuleben, erfreute den Schöpfer:

»David, der Sohn Isais, ist ein Mann nach meinem Herzen. Er wird alles tun, was ich von ihm will.« (Apostelgeschichte 13,22)

Daniel: Ein vielgeliebter Mann

Auch Daniel hatte eine außergewöhnlich enge Beziehung zu himmlischen Wesen. Diese besondere Nähe zeigt sich eindrucksvoll in der Begebenheit, als er fastete und Gott einen Engel mit einer ermutigenden Botschaft sandte. In Daniel 10,11 heißt es:

»Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! Achte auf die Worte, die ich zu dir rede, und steh an deinem Platz! Denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort mit mir redete, stand ich zitternd auf.«

Das ganze Buch Daniel zeugt von der engen Beziehung dieses Mannes zum Himmel. Immer wieder brachten ihm himmlische Engel Botschaften direkt vom Thron des Allmächtigen. Das gab ihm Kraft, seine hohen Aufgaben als Staatsmann mit herausragendem Erfolg zu bewältigen.

Mose und Gott: Ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht

Ein weiteres leuchtendes Beispiel ist Mose – ein Mann, den Gott auf besondere Weise ehrte. Gottes Anwesenheit zeigte sich machtvoll in seinem Leben:

»Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht und nicht rätselhaft, und er schaut die Gestalt des HERRN.« (4. Mose 12,8)

Inmitten zahlreicher und herausfordernder Aufgaben nahte er sich Gott, um Anweisungen von ihm zu erhalten. Und Gott sprach mit ihm »wie ein Mann mit seinem Freund redet.« (2. Mose 33,11; 4.Mose 7,89)

Zeugen des Himmels: Propheten und Heilige erleben Gott

Aber auch andere Männer und Frauen sprachen mit dem Allmächtigen, als sähen sie ihn. Da sind Elia und Elisa, Jesaja und Hesekiel. Hesekiel berichtet:

»Und es geschah im dreißigsten Jahr, am fünften Tag des vierten Monats … da öffnete sich der Himmel, und ich sah Gesichte Gottes.« (Hesekiel 1,1)

Stephanus konnte angesichts seiner Mörder sagen:

»Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!« (Apostelgeschichte 7,56)

Natürlich denken wir dabei auch an Hiob, der sich durch ein vorbildliches Leben auszeichnete.

Jederzeit hatte Gott seine vertrauten Freunde auf dieser Erde. Es wäre an dieser Stelle nicht möglich, alle mit Namen zu benennen:

»Die Zeit würde nicht ausreichen, um von Gideon und Barak und Simson und Jiftach, von David und Samuel und den Propheten zu erzählen.« (Hebräer 11,32)

Einladung zur Nähe mit Gott

Diese Geschichten aus der Bibel sind weit mehr als nur historische Berichte; sie sind liebevolle Einladungen an uns alle, eine ähnliche Nähe zu Gott zu suchen. Gott sehnt sich danach, mit jedem von uns eine enge und vertraute Beziehung zu haben. So wie Abraham, David, Daniel und Mose können auch wir die Freude erleben, als Kinder Gottes zu leben – getragen von seiner Liebe, geführt von seiner Weisheit und gesegnet durch seine Gegenwart.

Klingt das nicht wie die Erfüllung unserer innersten Sehnsüchte? Natürlich! Aber das ist noch nicht alles! In dieser lebensspendenden Erfahrung entfaltet sich das wunderbare Geheimnis wahrer Erlösung …

Davids Wertschätzung der göttlichen Gedanken

David inspiriert durch seine Lebensgeschichte auch heute noch viele Menschen, eine tiefere und vertrauensvollere Beziehung zu Gott zu suchen. Seine Psalmen spiegeln dabei die Schönheit und Tiefe der Nähe zu Gott wider:

»HERR, du hast mein Herz geprüft und weißt alles über mich. Wenn ich sitze oder wenn ich aufstehe, du weißt es. Du kennst alle meine Gedanken. Wenn ich gehe oder wenn ich ausruhe, du siehst es und bist mit allem, was ich tue, vertraut.« (Psalm 139,1-3)

David staunte, dass Gott sein Herz so gut kannte. Aber auch David kannte die Gedanken Gottes:

»Wie kostbar sind für mich deine Gedanken, o Gott, es sind unbegreiflich viele!« (Psalm 139,17)

Für David bedeutete Anbetung, sich ganz in Gottes Gedanken zu vertiefen und eins mit ihnen zu werden. Dadurch wuchs die Harmonie mit jedem Tag. Er kam Gottes Herz immer näher, indem er die Gedanken und Gefühle des Allmächtigen in sich aufnahm.

Harmonie mit Gottes Gedanken

»Wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott!« Diese Worte offenbaren starke Harmonie mit den Gesetzen des Himmels. Es ist eine erhabene Melodie, die die Seele wählt, die aus der Quelle der Gnade trinkt und im Licht der Liebe Gottes erblüht. Das Herz, das dieses Lied gelernt hat, empfindet Gehorsam nicht als Last:

»Da sprach ich: … deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen.« (Psalm 40,8.9)

Gottes Versprechen des neuen Bundes

Ist es nicht genau diese Haltung, die Gott in unser Herz legen will, wenn wir seine Nähe suchen? Ja! Diese Erfahrung ist das zentrale Element im neuen Bund:

»›Es wird der Tag kommen‹, spricht der HERR, ›an dem ich einen neuen Bund mit dem Volk Israel und mit dem Volk Juda schließen werde. … ›Ich werde ihr Denken mit meinem Gesetz füllen, und ich werde es in ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein.‹« (Jeremia 31,31.33)

Göttliche Wahrheiten entdecken: Der Weg von der Selbstsucht zur Erleuchtung

Diese Haltung – »Deine Weisungen sind mein Schatz, sie erfüllen mein Herz mit Freude.« (Psalm 119,111) – ist das Ergebnis eines sich Kennenlernens, eines Sich-Herantastens an göttliche Wahrheiten. Es ist nichts, was unserer Natur entspricht:

»Ja, wir alle haben uns früher so verhalten und die Begehrlichkeiten unseres selbstsüchtigen Wesens in den Vordergrund gestellt. Wir haben das getan, was unsere Selbstsucht und unser Denken uns vorgaben, und wir standen, ganz genau wie alle anderen Menschen, aufgrund unseres Zustands unter dem Strafgericht Gottes.« (Epheser 2,3)

Wie Jesus uns zu Gott führt: Der Weg zur tiefsten Versöhnung

Der menschliche Eigensinn hat eine Kluft zum Himmel geschaffen. Um diese innere Kluft zu überbrücken, sandte Gott schließlich Jesus auf eine Friedensmission. Er kam, damit wir das Wesen des Allmächtigen kennenlernen und in Harmonie mit den Gesetzen des Himmels gebracht werden; damit auch wir wieder sagen können:

»Deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen.« (Psalm 40,8.9)

Alles was er tat, hatte dieses Ziel. Keiner offenbarte uns den Vater so wie er. Gott lebte in ihm und begegnete uns durch ihn, damit die Welt wieder mit dem Vater versöhnt würde. Allein das Herz, das diese Worte Davids ehrlich sagen kann: »Deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen«, hat Versöhnung in ihrem umfassendsten Sinne erlebt. Alle, die einen Platz im Paradies anstreben, werden in dieser Harmonie mit Gott schon jetzt ihre höchste Freude finden.

Auf dem Weg zum Paradies: eine Bewegung, die zur Harmonie mit Gott führt

In Offenbarung 10,1-7 kündigt ein mächtiger Engel an, dass Gott seinen Plan vollenden wird. Auch dieser Engel ist Jesus, wie ein Vergleich mit Offenbarung 1 zeigt. Damit Gott sein Werk auf der Erde abschließen kann, wird es auf der Erde zu einer mächtigen Bewegung kommen, in der sich Gottes Anbeter gegenseitig ermutigen, sich ernsthaft auf das Paradies vorzubereiten, indem sie vollständige Versöhnung mit Gott anstreben. Darin sehen sie die Vollendung des Erlösungswerkes (3. Mose 16).

Die drei Phasen dieser mächtigen Bewegung wird durch drei Engel dargestellt, die mitten durch den Himmel fliegen (Offenbarung 14,7-12). Sie laden alle Erdenbewohner ein, die wunderbare Beziehung zu Gott zu entdecken, um die Schönheit und den Segen eines Lebens als Kind Gottes zu erfahren. Aber sie warnen auch vor den zerstörerischen Ablenkungen falscher Anbetungsformen.

Der Höhepunkt dieser Bewegung wird durch den Engel in Offenbarung 18,1 dargestellt, »der hatte große Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz.« Denn die Finsternis wird dem Licht letztlich weichen.

Dein Platz im Paradies

Das Panorama ist beeindruckend: Der ganze Himmel arbeitet am Ende der Tage dafür, die Versöhnung der wahren Anbeter mit dem Herzen Gottes abzuschließen. Dann werden alle, die Gottes mächtige Gnade in sich aufgenommen haben, mit Gott in Harmonie gebracht worden sein:

»›Denn alle werden mich kennen, alle, vom Kleinsten bis hin zum Größten‹, spricht der HERR. ›Und ich will ihnen ihre Sünden vergeben und nicht mehr an ihre bösen Taten denken.‹« (Jeremia 31,34)

Was für ein schöner Gedanke! Was für ein erhabenes Ziel! Dabei dürfen wir uns fragen:

Wenn Mose und Daniel, David, Abraham und viele andere schon eine so besondere Nähe zu Gott genießen durften, wie viel tiefer und erfüllender wird dann erst die Erfahrung der Anbeter des allein wahren Gottes sein, wenn er am Ende der Weltgeschichte seinen Plan abschließen und seinen Nachfolgern den letzten Schliff fürs Paradies geben wird?

Sei mit dabei, wenn Gott sein Erlösungswerk zur Vollendung bringt!

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