Da die Welt zum Dorf geworden ist, läuft immer mehr synchron. Von Kai Mester
Die politische Landschaft verändert sich zusehends. In immer mehr Ländern werden sogenannte rechtspopulistische Strömungen stärker und greifen nach der Macht.
Der Ruf nach Recht und Ordnung
Ihnen ist gemein, dass sie nach Recht und Ordnung rufen. Sie wollen zurück zu den alten, meist christlichen Werten. Das hört sich nicht schlecht an. Ich unterstelle nicht wenigen von diesen Kämpfern sogar edle Motive. Tatsächlich ist es einigen dieser Staatsführer auch gelungen, schreckliche Entwicklungen aufzuhalten oder einstweilen umzukehren.
Gleichzeitig erinnert es mich aber auch an die Atmosphäre, die dem prophetischen Endzeitszenario anhaftet. Diese christliche Law-and-Order-Politik steuert auf eine weltweite Einschränkung der Religionsfreiheit zu. Das haben Siebenten-Tags-Adventisten in der biblisch-apokalyptischen Prophetie schon seit über hundert Jahren erkannt. Die Entwicklung würde in einem weltweiten repressiven Sonntagsgesetzes gipfeln, so erklärten sie.
Gewissensfreiheit in Gefahr
Bemühungen zum Schutz der traditionellen Familie und des ungeborenen Lebens, der Kampf um Bildungsfreiheit, gegen Arbeitslosigkeit und Kriminalität sind sicher jedem Christen sympathisch. Doch was, wenn die Religions- und Gewissensfreiheit eingeschränkt oder notleidende Flüchtlinge kaltherzig behandelt, Ausländer, Muslime und Minderheiten stigmatisiert werden? Was wenn der Feind sogar dem Tod preisgegeben wird?
Donald Trump und Co
Am meisten ist uns Donald Trump (USA) als Vertreter des neuen politischen Wandels vertraut. Doch auch die folgenden Namen zählen dazu: Viktor Orban (Ungarn), Giorgia Meloni (Italien), Alice Weidel (Deutschland), Herbert Kickl (Österreich), Marine Le Pen (Frankreich) und Geert Wilders (Holland), um nur die bekanntesten zu nennen.
So wie Donald Trump in den USA wird auch sein Gesinnungsgenosse Javier Milei in Argentinien von den Evangelikalen unterstützt. Gerade so genannte »bibeltreue« Christen setzen große Hoffnungen in Politiker, die gegen Abtreibung, Genderpolitk, Pharmazwang, hohe Steuern, starke Regulierung etc. kämpfen.
Papst: gemeinsamer Nenner
Auch viele Europäer sympathisieren durchaus mit dem Gedankengut dieser Politiker, doch ist ihnen die Rhetorik dieser Männer definitiv zu krass, ja sie finden sie sogar höchst abstoßend. Für sie drückt sich Papst Franziskus mit seinem erzkonservativen Weltbild und seinem ökologischen und sozialen Bestreben da wesentlich gediegener und attraktiver aus.
Sonntag: mögliches Einigungssymbol
Der Sonntag bietet sich als Einigungssymbol im politischen Ringen dieser Welt einfach an. Papsttum und Sonntag werden sich – so sagen es die biblischen Propheten Daniel und Apostel Johannes voraus – in nicht allzu ferner Zukunft als Schnittmenge zwischen Alter und Neuer Welt, zwischen rechten und linken Kräften des Abendlandes erweisen.
Traurige Wahrheit ist, dass weder Papsttum noch Sonntag mit der biblischen Weisheit harmonieren, sondern geradezu für das Gegenstück zum göttlichen Lebensentwurf stehen. Der undurchsichtige, intolerante Machtapparat des Papsttums arbeitet nach Prinzipien, die Gottes Regierung von Grund auf widersprechen. Der Sonntag entweiht den von Gott eingesetzten Schöpfungsgedenktag. Er macht den Sabbat zum Samstag bzw. Sonnabend und damit zum größten Arbeits- und Rüsttag der Woche.
Was können wir tun?
Angesichts dieser klaren politischen Entwicklungen frage ich mich, was wir tun können, um in dieser Welt ein Maximum an Segen zu sein, ehe es zu spät ist. Es reicht nicht, auf der richtigen Seite zu stehen, das Richtige zu glauben, das Böse zu meiden und das Gute zu tun. Es ist eine Weisheit nötig, die wir als Menschen nicht haben.
Ich möchte mich in meiner Familie und meiner Arbeit von Gott führen lassen, auch wenn sein Weg mit mir, meinen Hoffnungen und den Erwartungen der Menschen um mich her widersprechen sollte. Er allein weiß, wie und von wo aus er mich am besten und am effizientesten gebrauchen kann.
Erkennen und handeln
So möchte ich jedem Leser Mut machen: Bring voller Verantwortungsbewusstsein ein Höchstmaß an Einsatz und tue, was Gott durch dich tun will. Hast du seinen Plan mit dir schon erkannt?
Manchmal ruft Gott zu spontanem oder individuellem Handeln auf, oft aber auch zu langfristig geplantem und ausdauerndem, ja koordiniertem Handeln. Wer ernsthaft betet und sein Wort studiert, wird den nächsten erforderlichen Schritt immer erkennen.
»Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig ist, soll eben werden; denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat’s geredet … Siehe, da ist euer Gott; siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe führen.« (Jesaja 40,1-11)
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