Im Schatten von Jeremia, Daniel und Habakuk: Uria, der vergessene Prophet

Hourglass and open Bible representing the end times.
Adobe Stock - Selvam

Endzeitbotschaft mit Folgen. Von Jim Wood

Lesezeit: 3 Minuten

Was wir über den Propheten Uria wissen, ist in vier kurzen Versen zusammengefasst, die tief in der hebräischen Bibel vergraben sind. Es ist eine Geschichte innerhalb einer Geschichte innerhalb einer Geschichte – über den Preis, den man zahlt, wenn man den Mächtigen die Wahrheit sagt. Gleich vorab: Es gibt kein Happy End.

Drei berühmte Propheten waren Zeitgenossen von Uria: Jeremia, Daniel und Habakuk. Sie alle haben Bibelbücher, die nach ihnen benannt sind. Nicht so Uria. Er lebte und starb mehr oder weniger anonym. Wir wissen nur aus einer kurzen Überlieferung von ihm.

Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, wie oder wann Gott Uria zum prophetischen Dienst berufen hat. Er taucht während der Herrschaft von König Jojakim auf, kam aus der nahe gelegenen Stadt Kirjat-Jearim und überbrachte den Herrschern und religiösen Führern Jerusalems Gottes Warnung.

König Jojakims Vater Josia hatte eine nationale Reformation angeführt, den Götzendienst abgeschafft, den Tempel wiederhergestellt und die Verehrung des wahren Gottes wiederbelebt. Aber Jojakim war zum Heidentum zurückgekehrt, lehnte die Religion seines Vaters ab und verachtete die Botschaften, die Gott durch seine Propheten sandte.

Wie Jeremia sagte auch Uria den sicheren Untergang der Stadt und ihrer Regierung voraus. Für die Menschen seiner Zeit war dies wirklich eine Endzeitbotschaft. Dem König und seinem Hofstaat gefiel sie gar nicht. Jojakim beschloss daher, dass Uria sterben musste.

Als Uria erfuhr, dass der König ihn töten wollte, floh er nach Ägypten. Jojakim aber sandte ein prominentes Mitglied seines Hofstaats, Elnatan, den Sohn Achbors, mit einer Handvoll Stellvertretern nach Ägypten. Ein Vertrag mit der dortigen Regierung ermöglichte die Auslieferung politischer Dissidenten wie Uria. Elnatan und seine Begleiter »brachten ihn zum König Jojakim. Der ließ ihn mit dem Schwert töten und seinen Leichnam zu den Gräbern des niederen Volks werfen« (Jeremia 26,23).

Wir sind keine von Gott berufenen Propheten wie Uria oder Jeremia. Aber wir haben doch eine Endzeitbotschaft. Eine letzte Warnung, die die Welt aufruft, zu wahren Anbetung unseres Schöpfergottes zurückzukehren. Wir mögen unsere Mission in relativer Unbekanntheit erfüllen wie Uria. Ein glückliches Ende ist hier und jetzt nicht garantiert. Aber es gibt einen ewigen Lohn.

LLT Newsletter: Great Controversy Update, 19. Juni 2025

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