Spontanes Vertrauen: Wenn Glaube sofort antwortet

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Wie Jesus Menschen in Bewegung setzt – und warum verzögertes Zögern keine Option ist. Von Marty Phillips

Lesezeit: 5 Minuten

»Sobald sie es hören, springen sie auf. Wo Vertrauen sofort da ist, beginnt reges Treiben.«

Mutiger Glaube führt zu rasanten Veränderungen in der muslimischen Welt. Eine Kraft, die diese Beschleunigung vorantreibt ist: spontanes Vertrauen.

Im Westen wächst Vertrauen oft langsam – über Wochen durch Lernen, Diskussion und Abwägen. Doch an den Rändern der Welt – in Flüchtlingslagern, in abgelegenen Dörfern oder in kriegszerstörten Städten – reagieren Menschen oft unmittelbar, wenn sie Jesus begegnen.

Hier sind drei Geschichten, in denen aus spontanem Vertrauen Aktion entstand.

»Hier ist Wasser – was hindert mich noch?«

Ein junger Mann war in einer Umgebung aufgewachsen, in der Volksislam und Aberglaube tief verwurzelt waren. Ihm war beigebracht worden, dass das Indschīl (das Neue Testament) verfälscht sei und die Nachfolger von Isa al-Masīh (Jesus Christus) gefährlich seien.

Doch eines Tages setzte sich ein gläubiger Mann – ein ehemaliger Religionslehrer – zu ihm, und sie tranken gemeinsam Tee. Unter einem Bambusdach erzählte er eine einfache Geschichte aus dem Indschīl: von einem Messias, der Sünden vergibt und mit den Armen geht.

In der folgenden Nacht hatte der junge Mann einen Traum. Ein Mann in leuchtend weißem Gewand erschien ihm, nannte ihn beim vollen Namen – etwas, das sonst kaum jemand tat – und sagte: »Du gehörst mir. Folge mir nach.«

Er wachte zitternd und schweißgebadet auf, doch zugleich spürte er tiefen Frieden. Noch vor Sonnenaufgang suchte er den Jünger auf, der mit ihm gesprochen hatte: »Ich will folgen!«

Der Gläubige zögerte. »Weißt du, was das bedeutet?«

»Ich weiß genug«, antwortete er. »Er ist mir begegnet – ich folge ihm nach.«

Sie gingen zum Fluss am Rand des Dorfes. Unterwegs fragte er: »Darf ich meinen Onkel holen? Er ist der Einzige, der mir zuhört.« Der Onkel kam, hörte den Traum – und glaubte ebenfalls.

An diesem Nachmittag wurden nicht zwei, sondern drei Männer heimlich getauft, verborgen unter herabhängenden Lianen am Flussufer. Niemand hatte gewagt, den Namen Isa ausgesprochen.

Heute trifft sich dort, unter einem Tamarindenbaum, eine kleine Hausgemeinde. Der junge Mann sagt: »Ich bin ihm begegnet, bevor ich ihn verstand. Aber er kannte mich schon.«

Die Sandalen des Friedens

In einem trockenen, windgepeitschten Dorf, wo Wasser knapp war und Frauen schwere Tonkrüge auf den Köpfen trugen, litt eine alte Witwe seit über zehn Jahren an Blutungen. Sie hatte alles versucht – Kräuter, Stammesheiler, Krankenhäuser –, nichts hatte geholfen.

Eines Tages kam ein wandernder Jünger in ihr Dorf. Er erzählte einer kleinen Gruppe Frauen die Geschichte von der Frau im Indschīl, die zwölf Jahre lang geblutet hatte und geheilt wurde, als sie den Saum von Isa al-Masīhs Gewand berührte.

Etwas in der Seele der Witwe regte sich. Sie rief: »Diese Frau – das bin ich!«

Sie fragte: »Wo finde ich diesen Isa?«
Der Jünger antwortete sanft: »Er wandelt mitten unter uns – durch die, die ihm nachfolgen.«

Noch vor Sonnenaufgang machte sie sich auf den Weg. In ihr Tuch gehüllt, lief sie stundenlang über steiniges Gelände zu einem Dorf, in dem Menschen im Namen Isas beteten. Als sie ankam, war sie erschöpft und staubig. Man bot ihr Tee an. Sie lehnte ab.

»Nicht jetzt«, sagte sie. »Erzählt mir zuerst mehr von diesem Mann, der heilt.«

Sie hörte zu. Sie glaubte. Und sie folgte ihm nach – gab ihr Leben dem, der ihr Leid gesehen hatte. Am selben Abend hörte die Blutung auf. Als sie heimkehrte, weinten ihre Töchter vor Freude.

Heute wird ihre Geschichte in vielen Dörfern erzählt. Sie trägt noch immer das gleiche Tuch wie damals. »Es erinnert mich daran«, sagt sie, »dass Isa schon auf dem Weg zu mir war.«

Kein Aufschub, keine Ausrede

In den Hügeln einer abgeschotteten Region hörte ein 17-jähriger Junge namens Farīd seinem Cousin zu, der beim Familienfest von Isa al-Masīh sprach. Der Cousin sprach vorsichtig, um Spannungen mit den älteren Männern zu vermeiden, doch Farid lauschte aufmerksam.

»Du sagst, er bringt Frieden«, fragte Farīd. »Ich brauche Frieden – heute. Ich will nicht warten, bis ich alt bin.«

Er hatte erlebt, wie seine Welt zerbrach – Verwandte im Gefängnis, Nachbarn getötet, sein Bruder in den Kampf gezogen. Aber diese Botschaft – von Vergebung, Barmherzigkeit und göttlicher Autorität – traf ihn mitten ins Herz.

»Wenn das wahr ist«, fragte er, »warum sollte ich warten? Warum sollte irgendjemand warten?«

Noch am selben Tag gab er inmitten des Hofs seiner Großmutter sein Leben Isa. Umgeben von Feigenbäumen und dem Duft von Minztee.

Zwei Wochen später hatte er 18 Menschen von Isa erzählt – darunter auch einem angesehenen Imam, der von Farids Mut und Reinheit des Herzens so berührt war, dass er heimlich begann, an den Nachtgebeten teilzunehmen.

Heute begleitet Farīd vier neue Jünger. Auf die Frage, warum er so schnell Vertrauen gefasst habe, sagte er: »Weil ich seine Stimme gehört habe. Er hat auch nicht gewartet, um mich zu rufen.«

Was geschieht, wenn Menschen sofort Vertrauen fassen?

Wenn Gott spricht – und Menschen ihm ohne Zögern folgen – brechen Mauern, öffnen sich Türen, und Bewegungen beginnen. Im schnellen Vertrauen liegt Kraft. Ihre schnelle Antwort zeigt die Dringlichkeit.

Aus: nPraxis-Rundbrief, Obedience Without Delay, Oktober 2025

www.npraxisinternational.org

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