Im Gedenken an den Geschäftsführer von l’ESPERANCE Kinderhilfe: Wie zu Zeiten Jesu

Im Gedenken an den Geschäftsführer von l’ESPERANCE Kinderhilfe: Wie zu Zeiten Jesu

Heute nehmen wir Abschied von Matthias Kowoll. Er ist am 19. Juli nach schwerer Krankheit im Frieden und in der Hoffnung auf die Auferstehung eingeschlafen. Den folgenden Artikel von ihm veröffentlichten wir zuerst 2006. Er zeigt, wie l’ESPERANCE Menschen Hoffnung schenkt.

Die vulkanische Gegend von Nordwest-Ruanda ist bekannt als Heimat der Berggorillas. Ruhengeri, so heißt diese schöne Region, ist aber auch Unterschlupf für verschiedene Rebellengruppen, die sich in der Abgelegenheit gut verstecken können. Dieses Grenzgebiet zu den Republiken Kongo und Uganda war 1994 eines der Hauptkampfgebiete während des schrecklichen Völkermordes, bei dem etwa 1 Million Menschen ums Leben kamen.

In Ruhengeri fand von Mitte November bis Anfang Dezember eine von l’ESPERANCE organisierte und finanzierte Evangelisation statt. Unsere Waisenkinder des Kinderdorfes Kigarama sollten die Veranstaltung tatkräftig unterstützen, weshalb der Termin in die Ferienzeit gelegt wurde.

Tage vor der Evangelisation gingen unsere Kinder mit den Mitarbeitern von Haus zu Haus, luden zu der Evangelisation ein und verteilten Programme. In den lokalen Radiosendern wurde auf die Veranstaltung hingewiesen, bei der unter anderem Seminare über Naturheilkunde und Ernährung gegeben wurden. Wir waren überwältigt, bereits am ersten Tag der Evangelisation über 3 000 Zuhörer zu haben. In der zweiten Woche wuchs die Zahl auf 5 000, gegen Ende waren es 10 000 Menschen, die aus den umliegenden Dörfern kamen, um Gottes Wort zu hören.

Ein Journalist war verwundert, dass die Evangelisation von einem Kinderdorf organisiert wurde und wandte sich daher neugierig an unseren verantwortlichen Mitarbeiter. Er fragte, warum denn unsere Waisenkinder, die mit zwei Chören musikalische Beiträge leisteten, durch die Massaker nicht traumatisiert seien.

Der l’ESPERANCE-Mitarbeiter erzählte ihm von der christlichen Erziehung und dem damit verbundenen positiven Effekt, der die Kinder von anderen Kindern unterscheidet. Er erklärte ihm, dass unsere Kinder Hoffnung auf ein besseres Leben haben und sie daher trotz ihres tragischen Schicksals wieder Freude, Kraft und neuen Mut schöpfen können.

Tief beeindruckt fragte der Journalist, ob er in das Kinderdorf kommen dürfe, um dort unsere Waisenkinder zu interviewen. Er meinte, es sei wichtig, dass andere traumatisierte Kinder und Jugendliche durch eine Radiosendung von der Hoffnung erfahren, die unseren Kindern geholfen habe, ihre Vergangenheit so gut zu verarbeiten.

Da l’ESPERANCE ein missionarisch tätiges Kinderhilfswerk ist und das Evangelium nicht nur unseren Waisenkindern vorbehalten sein soll, werden von jeder l’ESPERANCE-Einrichtung Verkündigungen durchgeführt. Am Ende der Evangelisation im Gebiet Ruhengeri wurden 61 Menschen in einem nahe gelegenen Fluss getauft. Weitere 20 Personen haben eine Taufentscheidung getroffen und werden durch Geschwister der STA-Gemeinde Bwuzure betreut.

Durch diese wunderbare Erfahrung, die das Wirken des Heiligen Geistes zeigt, sind unsere Mitarbeiter aufs Neue motiviert und haben bereits Pläne, eine weitere Evangelisation im März diesen Jahres durchzuführen. Wir danken für eure Gebete und bitten euch darum, unsere Hilfe für arme Waisenkinder zu unterstützen.

Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen

l’ESPERANCE-Kinderhilfe
Zur Kreuzleshöhe 6
87474 Kreuzthal/Allgäu
Tel.: (+49) 07569 930124

Weitere Informationen können auf unserer Homepage www.lesperance.de abgerufen werden.

Zuerst erschienen in unserer Zeitschrift Fundament 3/2006

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