Eine Frage, die den Stoff von Kriminalromanen überbietet. Von Kai Mester
Tatort: Jerusalem, Institut für Psychoanalyse. Tatzeit: Sabbatmorgen. Ein Mordfall, wenn auch nur ein fiktiver, nämlich in dem Roman der israelischen Schriftstellerin Batya Gur. Dem Mörder auf der Spur ist Inspektor Michael Ochajon …
Dieser Roman erhielt 1993 den deutschen Krimipreis. Sein Titel: Denn am Sabbat sollst du ruhen.
Ein anderer Krimi hat wirklich stattgefunden und ist noch nicht abgeschlossen. Auch er ist eng mit dem Land Israel verwoben. Seine Aufklärung führt uns gleich mehrmals durch Jerusalem. Die zahlreichen Mordfälle dieses Krimis geschahen zwar nicht unbedingt an einem Sabbat, dafür aber wegen des Sabbats, und der Held heißt auch Michael. Unser Titel: Denn am Sabbat darfst du ruhen.
Sabbat, der älteste Ruhetag in der Geschichte, wurde Jahrtausende lang jährlich 52-mal gefeiert, doch seit einigen Jahrhunderten 104-mal, also zweimal pro Woche: am Samstag und am Sonntag. Was ist geschehen? Genügte ein Tag pro Woche nicht? Oder steckte hier ein anderer Plan dahinter? Wie hängt diese Sabbatinflation mit den vielen Mordfällen in verschiedenen Ländern zusammen? Die Opfer waren Sabbat-Märtyrer, Menschen, die den Sabbat am Samstag feierten.
Die Handlung spielt nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit, sondern bleibt von den meisten Menschen unbemerkt. Dem Täter auf die Spur zu kommen, erfordert geistigen Scharfsinn und ein gewisses Maß an Ausdauer. Doch es lohnt sich.
Im Zentrum der Urkunde
»Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebten Tag ist der Sabbat … Da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt.« (2. Mose 20,9.10)
Ein Zitat aus dem Sabbatgebot genau in der Mitte des Dekalogs. Veröffentlicht vor etwa 3500 Jahren am Berg Sinai. Herzstück einer Liste von ethischen Normen, die bis heute die Gesetzgebung auf der ganzen Welt beeinflusst haben. Das Original auf Steintafeln soll vor über 2500 Jahren irgendwo im Nahen Osten in einer Höhle versteckt worden sein, bis heute unauffindbar (2. Makkabäer 2,5).
Sabbat – Ein Tag pro Woche Ruhe und Regeneration. Hat das Auswirkungen auf die Lebensqualität? Ein Tag pro Woche Naturverbundenheit. Was bedeutet das für den Planeten Erde? Ein Tag pro Woche Frieden. Mit welchen Folgen für das soziale Miteinander?
Denn am Sabbat darfst du ruhen. Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Ein Tor zu ungeahnten Möglichkeiten, Zeiträumen und Erlebnissen.
Doch warum herrscht bei den meisten Menschen Verwirrung darüber, welches der siebte Wochentag, der Sabbat, ist? Und ist das überhaupt von Bedeutung?
Im Kommen: Das Sabbatical
Der berufliche Stress nimmt oftmals Ausmaße an, die ein gesundheitliches Risiko darstellen. Deshalb gönnen sich mehr und mehr Arbeitnehmer und Selbstständige ein Sabbatjahr. Das Sabbatjahr war ursprünglich ein Ruhejahr in der Landwirtschaft des alten Israel. Nach sechs Jahren Bewirtschaftung lagen die Äcker im siebten Jahr brach, aber auch die Bauern hatten weniger zu tun. Wer sich allerdings jede Woche einen Sabbat gönnt, hat den gesundheitlichen Nutzen nicht erst nach mehreren Jahren.
Die Reise
Kommen Sie also mit auf eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, auf eine Reise in verschiedene Länder und Kontinente! Wir werden in alten Schriften blättern und auf der Datenautobahn unterwegs sein.
Bei der Aufklärung unserer Kriminalfälle gelangen wir schließlich zu einem Gesamtbild, das uns die Entwicklung der kommenden Jahre besser verstehen lässt. Sie werden wohl immer wieder an dieses Heft denken, wenn Sie in Zukunft so manche Nachricht in den Medien hören werden. Dann werden Sie wissen, dass sich die Lektüre dieser Zeitschrift für Sie gelohnt hat. Denn Sie waren dadurch schon etwas früher im Bilde als viele andere und dadurch besser vorbereitet, die eine oder andere Entscheidung zu treffen.
Vielleicht machen Sie durch diese Ausgabe ja sogar die Begegnung Ihres Lebens!? Das würden wir Ihnen natürlich von Herzen wünschen.
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