Vor einigen Jahren nahm ein Prediger aus Übersee einen Ruf in eine Gemeinde in Houston, Texas an. Eine Wochen nach seiner Ankunft fuhr er mit dem Bus von daheim in die Innenstadt. Als er sich gesetzt hatte, entdeckte er, dass der Fahrer ihm versehentlich 20 Cent zu viel Wechselgeld gegeben hatte. Was sollte er jetzt tun? Du gibst die 20 Cent besser zurück. Es wäre nicht richtig, sie zu behalten, dachte er sich.
Ein anderer Gedanke sagte ihm: Ach, vergiss es einfach. Es sind ja nur 20 Cent. Wer schert sich um so einen kleinen Betrag? Außerdem verdient sich die Busgesellschaft sowieso an uns eine goldene Nase. Der Verlust wird sie nicht schmerzen. Nimm das Geschenk von G’tt* und lass dir nichts anmerken.
Als die Haltestelle kam, hielt er an der Tür inne und gab dem Fahrer die 20 Cent mit den Worten zurück: »Bitte, Sie haben mir zu viel Geld rausgegeben.«
Lächelnd erwiderte der Fahrer: »Sind Sie nicht der neue Prediger in der Stadt? Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, ob ich nicht irgendwo zum Gottesdienst gehen sollte. Es hat mich interessiert, wie Sie reagieren würden, wenn ich Ihnen zu viel Geld zurückgebe. Also dann, bis Schabbat!«
Als der Prediger ausgestiegen war, hielt er sich buchstäblich am nächsten Laternenpfahl fest und sagte: »O G’tt*; beinahe hätte ich diesen deinen Sohn für 20 Cent verkauft.«
Unser Leben ist die einzige Bibel, die manche Leute je lesen werden. Diese Begebenheit ist wirklich ein erschreckendes Beispiel dafür, wie Menschen uns als Gläubige beobachten und austesten!
Sind wir daher immer auf der Hut – und denken daran: Wir tragen den Namen des Maschiach auf unseren Schultern, wenn wir uns als »gläubig«, »messianisch« oder »christlich« bezeichnen.
Achten wir auf unsere Gedanken, sie werden zu Worten; unsere Worte, sie werden zu Taten; unsere Taten, sie werden Gewohnheiten; unsere Gewohnheiten, sie werden zu unserem Charakter; unseren Charakter, denn er bestimmt unser Schicksal.
Aus: Shabbat Shalom Newsletter, 681, 10. September 2016, 7 Ellul 5776
Herausgeber: World Jewish Adventist Friendship Center
*Deutsche Juden haben die Gewohnheit, im Wort G’tt oder H’RR den Vokal nicht zu schreiben und stattdessen Adonai oder HaShem zu lesen. Dies ist für sie Ausdruck der Ehrfurcht vor G’tt.
Empfohlener Link:
https://wjafc.globalmissioncenters.org/
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