Reisehindernisse in Südamerika: Der schwierigste Flug

Reisehindernisse in Südamerika: Der schwierigste Flug
David Gates - Missionspilot :: Quelle - credenda.info

Mit Gott wird Unmögliches möglich. Von David Gates

»Was ist nur los mit Südamerika?«, fragte ich mich, als ich meinen Flug nach Nordbolivien, durch Brasilien über Guyana in die USA plante. Nach 22 Jahren, in denen ich diese Strecke regelmäßig fliege, hatten sich alle Variablen geändert. Ein Land lässt keine humanitären Flugzeuge mehr einfliegen. Mehrere Länder haben verschiedene Flughäfen geschlossen. Ein anderes ist von LKW-Streiks und landesweitem Treibstoffmangel betroffen. Ein Grenzübergang war geschlossen und damit unpassierbar. Ein Bodenstreik legte den Straßenverkehr lahm, sodass der Treibstofftanker das Flugzeug nicht auftanken konnte.

»Soll ich die Reise und meine Vortragstermine absagen oder vorangehen und schauen, wie Gott die Türen öffnet?« Ich schwankte ein paar Minuten zwischen beiden Möglichkeiten, bevor ich mich für mein Standardmotto der letzten 22 Jahre entschied: »Geh voran!« »Oft ist das Leben des Christen von Gefahren umgeben und es scheint schwierig zu sein, seinen Aufgaben nachzukommen. In der Fantasie malt er sich schon die bevorstehende Katastrophe aus und sieht sich schon als Sklave oder Toter. Doch Gottes Stimme spricht deutlich: »Geh voran!« Folgen wir dieser Aufforderung, auch wenn unsere Augen die Finsternis nicht durchblicken und unsere Füße die kalten Wellen spüren!« (Christian Service, 234)

Also flogen wir los und mitten hinein in die Probleme, Streiks und Blockaden. Sofort fing Gott an, die Türen zu öffnen und unsere Gebete zu erhören. Hier ein paar Beispiele:

  • Zwei unserer Schulmotorräder [im bolivianischen Regenwald] durften zum Flughafen kommen und konnten uns dann in die Nähe der Stadt bringen.
  • Wir durften mit unseren Koffern zwischen LKWs und Streikposten hindurch laufen.
  • Die Zollbeamten kamen ins Büro und drückten uns den Ausreisestempel auf die Dokumente, obwohl sie uns warnten, die Grenze sei für jeden geschlossen.
  • Ein Mann näherte sich uns und fragte, ob er helfen könne. Er sagte: »Alles ist möglich.« Ich fragte ihn: »Wenn alles möglich ist, dann bringen Sie mir Treibstoff durch die Blockade für mein Flugzeug.« Sofort brachte er mich zu einem Mann, der den Treibstoff besorgte, mit den Streikposten verhandelte und den Treibstoff zum Flugzeug brachte, sodass das Flugzeug wieder nach Hause [nach Santa Cruz] fliegen konnte. Ich war erstaunt, wie er das schaffte, obwohl alle gesagt hatten, dies sei unmöglich. Später erfuhr ich, dass er der Gewerkschaftspräsident war.
  • Derselbe Mann brachte uns dann mit einem kleinen Boot auf dem Fluss und auf Nebenwegen über die [bolivianische] Grenze nach Brasilien.
  • Der brasilianische Zollbeamte gab uns den Einreisestempel, obwohl an der Tür stand, dass die Grenze geschlossen sei.
  • Dann erfuhren wir, dass die gesamte Straße abgeriegelt werden würde. Die Strecke nach Norden würde gesperrt. Man riet uns, sofort ein Taxi zu nehmen, um der Sperrung zuvorzukommen. Wir nahmen zu sechst ein Taxi, um in vier Stunden nach Porto Velho zu kommen, wo unser Flugzeug am Flughafen auf uns wartete. Es war spät abends. Der Fahrer nickte immer wieder ein und landete mehrmals fast im Graben. Ich sagte ihm, er solle schlafen, und übernahm das Steuer. Der HERR half uns, gegen 1:00 Uhr morgens sicher unser Ziel zu erreichen.
  • Auf dem Flug nach Norden Richtung Manaus streikte die Treibstoffpumpe des linken Nacelle-Tanks. Als wir landeten, mussten wir den Treibstoff mit einer kleinen Flasche in den Haupttank umfüllen, eine langwierige Prozedur, aber es klappte. Dann sperrte der Flughafen für drei Stunden die Startbahn, eine weitere Verzögerung. Obwohl wir erschöpft waren, erreichten wir Guyana sicher um 1:00 Uhr am darauffolgenden Morgen.
  • Eine weitere Flughafensperrung in Puerto Rico und ein Schaden am Motor, den ich reparieren konnte, verkomplizierten unsere Reise in die USA, aber wir kamen dankbar um Mitternacht in Collegedale, Tennessee an. So konnte ich rechtzeitig den Flug am frühen Morgen nach Idaho nehmen zu meinem Vortragstermin in Boise.

Rückblickend sind Aunt Becky und ich der Meinung, dass dies in den letzten 22 Jahren wahrscheinlich der schwierigste Flug durch Südamerika war. Bestimmt kommen noch größere Schwierigkeiten. Es gilt zu wirken, solange es noch Tag ist, bevor die Nacht kommt, in der niemand wirken kann. Bitte setzt euch mit eurer ganzen Energie schon heute für Gottes Werk ein. Ihr werdet den Segen davon haben, große Freude erleben, und es wird euch nicht leid tun.

Von der Front
Euer Uncle David

Aus: GMI Frontlines Mission Reports 2nd Quarter 2018, 25. Juni 2018
www.gospelministry.org
www.gmivolunteers.org


 

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