Sich nicht von Schmerz oder Leidenschaft treiben lassen. Jetzt ist ein kühler Kopf gefragt. Von James & Ellen White
1. Wenn das siebte Gebot gebrochen wurde und die schuldige Person zeigt keine Reue, sollte die verwundete Person frei sein, falls sie eine Scheidung erlangen kann, ohne ihre eigene Situation und die ihrer Kinder dadurch zu verschlimmern.
2. Wenn sie und ihre Kinder durch eine Scheidung in eine schlimmere Lage geraten, ist uns keine Schriftstelle bekannt, die der unschuldigen Person Schuld aufladen würde, wenn sie in der Ehe bleibt.
3. Zeit, Einsatz, Gebet, Geduld, Glaube und ein gottesfürchtiges Leben können eine Kehrtwende beim Schuldigen bewirken. Aber mit jemandem zu leben, der das Ehegelübde gebrochen hat, mit jemandem, der über und über mit Schande und Schmach schuldiger Liebe bedeckt ist, es aber nicht erkennt, das ist wie ein fressendes Krebsgeschwür in der Seele. Dennoch: Eine Scheidung reißt eine lebenslange, tiefe Wunde! Gott erbarme sich über die unschuldige Person. Man sollte den Ehebund nur wohlüberlegt eingehen.
4. Warum nur verkaufen Männer und Frauen, die Ansehen, Güte und schließlich den Himmel erreichen könnten, sich selbst so billig an den Teufel? Warum verwunden sie ihre besten Freunde, bringen Schande über ihre Familien und Schmach über Gottes Sache, um schließlich in die Hölle zu kommen? Gott, hab Erbarmen! Warum zeigen jene, die vom Verbrechen überwunden wurden, keine Reue, die ihrem Verbrechen entspricht? Warum rennen sie nicht zu Jesus, um Barmherzigkeit und so weit als möglich Heilung für die Wunden zu finden, die sie geschlagen haben?
5. Doch wenn sie es nicht tun und die unschuldige Person ihr Recht auf eine Scheidung verloren hat, weil sie weiter bei der schuldigen Person geblieben ist, nachdem ihre Schuld bekannt wurde, so sehen wir keine Sünde darin, dass die unschuldige Person in der Ehe bleibt. Ja ihr moralisches Trennungsrecht erscheint uns sogar fraglich. Es sei denn, ihre Gesundheit und ihr Leben werden dadurch stark gefährdet, dass sie bei ihrem Ehepartner bleibt.
6. Wie in den Tagen Noahs besteht eines der Zeichen dieser Zeit darin, dass leidenschaftlich gerne Ehen unvernünftig und übereilt geschlossen werden. Das ist Satan ein großes Anliegen. Wenn Paulus Single bleiben konnte und dies auch anderen empfahl, damit er und sie ganz dem HERRN gehörten, warum sollten dann nicht auch die Single bleiben, die ihm ganz gehören wollen und die unbedingt Sorgen, Probleme und die bittere Qual vermeiden möchten, die jene so häufig erleben, die sich fürs Eheleben entscheiden? Mehr noch: Wenn er sich vor [über] 18 Jahrhunderten entschied, allein zu bleiben, und dies sogar anderen empfahl, ist das dann nicht auch empfehlenswert für jene, die auf das Kommen des Menschensohnes warten, es sei denn, alles weist eindeutig darauf hin, dass sie durch eine Heirat ihre Situation verbessern und der Himmel ihnen dadurch sicherer wird? Wenn so viel auf dem Spiel steht, warum nicht lieber jedes Mal auf Nummer sicher gehen?
Aus: Review and Herald, March 24, 1868
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