Gott hat alles unter Kontrolle. Von John Holbrook
Mein Name ist Landro, und das ist mein Zeugenbericht. Ich bin ein neubekehrter Christ aus dem Hanunó’o-Stamm auf der philippinischen Insel Mindoro. Der einheimische Tawbuid-Missionar, der uns zu Jesus führte, gibt einmal im Monat bei uns Unterricht. Den Rest der Zeit leite ich unsere junge Gemeinde. Zuerst fühlte ich mich untauglich. Mein Glaube war schwach, und ich hatte Gott nicht wirklich erfahren. Das alles änderte sich in einer dunklen Nacht der letzten Regenzeit.
Mein Dorf hat nämlich ein Problem. In unseren Bergen gibt es eine Gruppe von Leuten, die sich vor dem Militär versteckt halten. Normalerweise leben wir friedlich zusammen. Sie meiden uns, und wir meiden sie. Eine Gruppe von Soldaten hat jedoch vor kurzem eine Basis direkt unten im Flachland errichtet. Wir halten uns neutral in diesem Kampf, der uns nichts angeht, aber manchmal glaubt uns keine von beiden Parteien. Und da habe ich erfahren, dass Gott real ist.
Eines Abends setzte sich meine Familie gerade zum Abendbrot. Wir aßen Knollen und Gemüse. Da zitterte unsere Bambushütte, weil jemand heimlich die schmale Leiter hinaufkletterte. Sofort scheuchte ich meine Frau und meine Kinder in die hinterste Ecke. Gerade als ich an unserer Bambusgitter-Tür ankam, riss jemand sie direkt aus den Gurten. Das erste Mal im Leben starrte ich in den Lauf einer MG.
»Wo sind sie?«, schrie der Soldat. »Ich weiß, dass Sie mit Ihnen geredet haben. Sie sind ein Spion! Sagen Sie mir, wo sie sind!«
»Sir«, antwortete ich, »ich bin kein Spion. Mein Volk hat schon lange auf diesem Land gelebt, lange bevor es in diesem Land eine Regierung gab, lange bevor dieser Krieg zwischen Ihnen und Ihren Feinden begann. Dies ist nicht unser Kampf. Wir haben uns für Neutralität entschieden. Bitte respektieren Sie das und lassen Sie uns in Frieden.«
»Nein!«, schrie der Soldat. »Sie sind ein Spion. Wir werden die Informationen schon aus Ihnen herausholen! Kommen Sie mit zum Verhör ins Lager!“
Zwei weitere Soldaten drangen in den Raum ein und packten mich. Der erste schlug auf mich ein. Die anderen beiden schleppten mich zur Tür. Ich wusste, dass ich nie mehr zurückkehren würde, wenn sie mich in ihr Lager mitnahmen. Aber was sollte ich machen?
Da erinnerte ich mich an die Geschichten, die uns der Tawbuid-Missionar über Gottes Befreiung erzählte. In meiner Angst hatte ich vergessen, wie man betet. Ich rief einfach: »Gott kennt mein Herz!«
Sofort stürzten alle drei Soldaten zu Boden. Ihre verängstigten Gesichter zeigten, dass sie noch bei vollem Bewusstsein waren, aber ihre Kraft hatte sie in einem Augenblick verlassen. Ich war schockiert, aber erkannte, was Gott gerade für mich getan hatte. Großer Frieden und Freude erfüllten mich. Ich half den Soldaten sich aufzusetzen und sagte zu ihnen: »Ein höheres Gericht als das Ihre hat mich gerade für unschuldig befunden. Bitte vergessen Sie das nicht, wenn Gott Ihnen in wenigen Minuten Ihre Kraft zurückgibt. Sie haben jetzt gesehen, dass Gott real ist und seine unschuldigen Kinder verteidigt. Wollen Sie sich nicht auch ihm anschließen?«
Die Soldaten sagten kein Wort. Sie starrten mich nur erstaunt an. Als ihre Kräfte langsam zurückkehrten, standen sie auf und verließen schweigend mein Haus.
Mein Name ist Landro, und das ist mein Zeugenbericht. Ich wurde von einem Tawbuid-Missionar, den John Holbrook ausgebildet hatte, zu Jesus geführt. Ich möchte, dass ihr, meine Geschwister, meine Geschichte hört und wisst, dass Gott lebendig ist und gerne, denen helfen möchte, die ihm vertrauen und für ihn leben.
Aus: Adventist Frontiers, 1. Februar 2020
Adventist Frontiers ist eine Publikation von Adventist Frontier Missions (AFM).
AFM hat es sich zum Ziel gesetzt, einheimische Bewegungen ins Leben zu rufen, die Adventgemeinden in unerreichten Volksgruppen gründen.
JOHN HOLBROOK wuchs im Missionsfeld auf. Er half seiner Familie eine Gemeindegründungsbewegung unter dem Alanganvolk in den Bergen der philippinischen Insel Mindoro zu initiieren. Seit 2011 setzt John seine Fähigkeiten und seine Erfahrung ein, um das Evangelium den abgeschotteten Tawbuid-Animisten zu bringen, einem Stamm, der in der Nachbarschaft der Alangan lebt.
Schreibe einen Kommentar