Städte in der Endzeit: Todesfallen, die irgendwann zuschnappen

Städte in der Endzeit: Todesfallen, die irgendwann zuschnappen
Adobe Stock – realstock1

Grund, sich von ihrem Bann freizumachen. Von Kai Mester

Lesezeit: 5 Minuten

Manche apokalyptischen Aussagen der Bibel haben im neuen Jahrtausend an ungeahnter Aktualität gewonnen: »Auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde.« (Lukas 21,25.26) Schon der Tsunami von 2004 versetzte die Völker in Angst und Schrecken. Doch der Tsunami vor Ostjapan und die daraus resultierende Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 geben dem Text noch eine tiefere Bedeutung.

Beispiel Paris

Das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, warnt besonders die Städte vor endzeitlichen Zuständen. In Offenbarung 11,8 wird eine Großstadt vorgestellt, die den mysteriösen Namen »Sodom-Ägypten-Jerusalem« trägt. Von dieser Stadt heißt es, dass in ihr die zwei Zeugen Gottes (Altes und Neues Testament, Torah und Evangelium) überwunden und getötet wurden. Ihre Leichname würden dreieinhalb Tage in ihren Straßen liegen. Ein Erdbeben würde ein Zehntel der Stadt verwüsten, 7000 Menschen würden sterben. Viele protestantische Bibelausleger haben in diesem Kapitel das dreieinhalbjährige Bibelverbot im Paris der Französischen Revolution erkannt. Um das zu begründen, reicht der Platz hier nicht aus.

Doch der Text an sich weist auf mehrere Gefahren in den Städten hin: Sie haben ein großes Potenzial an religiöser Intoleranz, sind das Zentrum von Unruhen und Kriminalität. Es kommt tatsächlich vor, dass Tote auf der Straße liegen. Außerdem trifft es bei einem Erdbeben oder anderen Katastrophen die Städte immer besonders hart, gerade auch wenn im Nachhinein Versorgungsengpässe entstehen.

Die Zustände im Paris der Französischen Revolution sind darüber hinaus ein historisches Anschauungsbeispiel für das Chaos und Blutvergießen in einer Stadt.

Der Untergang einer Großstadt

Offenbarung 18 berichtet noch ausführlicher über den Untergang der Mutter aller Städte. Städte sind Gefängnisse. Alle unreinen Geister, alle Bosheit und Verbrechen, alle Laster und Sünden, Alkohol und Prostitution finden sich in der Stadt ein und setzen sich dort fest. Man schwelgt in Reichtum und Vergnügungen und merkt gar nicht, dass sich das Unglück schon anschleicht (Vers 2-3).

Tod, Trauer, Hunger, Feuer warten schon auf die Stadt. Ganz plötzlich kommt der Schlag und lässt die gesamte Weltwirtschaft, die von dieser Stadt abhängig war, einbrechen oder doch wenigstens erzittern (Vers 4-11).

Lauter Kostbarkeiten hat man in den Städten angesammelt, historische, kulturelle oder auch rein materielle in Banken, Museen, Galerien, architektonischen Bauwerken. Auf Märkten in Einkaufszentren wird eine Vielfalt von Waren angeboten, die höchstens in anderen Städten übertroffen wird, aber auf dem Land nie möglich wäre (Vers 12- 16).

»Wagen« (Autos, Busse, Züge) prägen heute das Bild der Städte wie nie zuvor in der Geschichte, »Leibeigene« oder »Sklaven« gibt es in den Städten noch immer: Zwangsprostitution, Zwangsarbeit und Kinderarbeit gibt es heute immer noch, auch in westlichen Großstädten, viele sogenannte »Arbeitnehmer« arbeiten unter menschenunwürdigen Verhältnissen, und viele sind durch ihr Arbeitsverhältnis letztlich doch wie in einem Gefängnis, selbst wenn sie nicht unter die erstgenannten Kategorien fallen (Vers 13).

Feuer und Rauch

Eine Stadt bietet viel Brennmaterial. Gas- und Stromleitungen dienen bei Naturkatastrophen als Zündung, im Kriegs- oder Terrorfall erfüllen Waffen denselben Zweck: und schon gibt es ein Inferno. Oft liegen die Großstädte am Meer, weshalb es sich mit etwas Abstand von den Schiffen aus am besten beobachten lässt (Vers 17-19).

»Ein starker Engel hob einen Stein auf wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer und sprach: so wird Babylon, die große Stadt, mit Gewalt niedergeworfen und nie mehr gefunden werden.« (Vers 20)

Das Bild der Wasserfontäne, die entsteht, wenn man einen Mühlstein ins Wasser wirft, erinnert an den Rauchpilz einer Atombombe, aber auch schon allein die zusammenstürzenden Zwillingstürme in New York würden als Modell für den Untergang einer Stadt ins Bild passen. Hinterher herrscht Stille: Der Strom ist ausgefallen, die Musikboxen schweigen, die Menschen, die noch leben, sind zu betroffen, als dass sie noch musizieren könnten (Vers 22). Die Lampen sind erloschen, Hochzeiten werden dort nicht mehr stattfinden, es wäre zu makaber (Vers 23).

Im Bann der Stadt?

In den letzten Versen wird die Stadt noch einmal als Ort der Zauberei angeprangert (Vers 23), als Ort der religiösen Verfolgung und der Todesstrafe für Dissidenten und des Lynchmords (Vers 24).

Verzaubert uns die Stadt auch? Sind wir im Bann der übergroßen Bildschirme, der Lichter, der Musik, des bunten Treibens, der beeindruckenden Technik und Architektur, des pulsierenden Lebens? Die Bibel sagt:

»Mein Volk, geh hinaus aus Babylon! Verlass die Stadt, damit du nicht in ihre Sünden verstrickt wirst und damit die Plagen, die über sie hereinbrechen, nicht auch dich treffen!« (Offenbarung 18,4 Neue Genfer)

Lies weiter! Die ganze Sonderausgabe als PDF

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.