Vegetarismus aus biblischer Sicht: Wie reine Tiere unrein werden

Vegetarismus aus biblischer Sicht: Wie reine Tiere unrein werden
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Wie Toxine alles verändern. Von Kai Mester

Lesezeit: 5 Minuten

Die Zahl der Vegetarier steigt in der westlichen Welt. Die Motive dafür sind verschieden.

Ethische Gründe: Tiere sollen zu Genusszwecken nicht leiden und sterben müssen.

Ökologische Gründe: Zur Bedarfsdeckung ist bei vegetarischer Lebensweise wesentlich weniger landwirtschaftliche Fläche nötig. Das schont die Natur.

Humanitäre Gründe: Hungersnöte könnten vermieden werden, wenn weniger landwirtschaftliche Fläche für Futtermittelanbau verloren ginge.

Religiöse Gründe: Gewaltlosigkeit, Reinkarnation und Karma spielen in fernöstlichen Religionen eine Rolle.

Gesundheitliche Gründe: Pflanzliche Kost ist gesünder als tierische.

Was sagt die Bibel?

Wie reines Fleisch unrein wird

Kann ein reines Tier, zum Beispiel ein Reh, unter Umständen auch unrein sein? Wenn eine von drei Voraussetzungen gegeben ist, ja:

1. »Darum sollt ihr kein Fleisch essen, das auf dem Feld zerrissen worden ist.« (2. Mose 22,30) Warum? Bei gerissenen Tieren handelt es sich häufig um kranke oder altersschwache Tiere mit hohem Toxingehalt. Auf jeden Fall aber ist ihr Fleisch durch die Flucht vor dem Raubtier voller Stresshormone.

2. »Ihr sollt kein Aas essen.« (5. Mose 14,21) Stirbt ein Reh, ohne gerissen zu werden, so war es ebenfalls krank oder altersschwach.

3. »Ihr sollt auch kein Blut essen … weder von Vögeln noch vom Vieh! « (3. Mose 7,26) Rehfleisch, das nicht nach biblischer Vorschrift durch Schächten vollständig ausgeblutet ist, ist ebenfalls unrein. Denn im Blut befinden sich die meisten Toxine.


Im Neuem Testament bestätigt

Als unter den Aposteln die Frage aufkam, welche Gesetze aus der Torah nicht nur für Juden, sondern auch für Heidenchristen gelten sollten, kamen sie zu folgendem Schluss: »Es hat nämlich dem Heiligen Geist und uns gefallen, euch keine weitere Last aufzuerlegen, außer diesen notwendigen Dingen, dass ihr euch enthaltet von Götzenopfer und von Blut und vom Erstickten und von Unzucht.« (Apostelgeschichte 15,29)

Der Fleischmarkt heute

Stammt das Fleisch in der Verkaufstheke von kranken oder altersschwachen Tieren? Wurde das Tier noch schnell geschlachtet, bevor es starb? In den USA gibt es zum Beispiel eine Liste der in Schlachttieren zugelassenen Krankheiten, die nicht besonders vertrauenerweckend ist.

Sind im Fleisch Rückstände von Medikamenten? Ist das Tierfutter durch Pestizide mit Giftstoffen belastet, oder besteht es sogar aus Tiermehl, das oft aus verendeten oder kranken Tieren hergestellt wird, die anderweitig nicht mehr auf den Markt gebracht werden können? Kann solch ein Tier noch rein sein?

Zwar durften in Folge des BSE-Skandals seit 2001 in der EU keine Tiermehle mehr verfüttert werden, und dem Kannibalismus unter Rindern soll ein für alle Mal ein Riegel vorgeschoben werden; doch ist seit Mai 2008 die Verfütterung von Fischmehl an Kälber und Lämmer wieder erlaubt. Schweine und Hühner sollen sich demnächst auch wieder gegenseitig »auffressen« dürfen. Aus dem Blut der Schlachttiere wird Blutmehl hergestellt, das nicht selten zu Fütterungszwecken verwendet wird.

Die Schlachtmethoden

Schächten als Schlachtmethode ist in Deutschland nur in Ausnahmefällen gestattet, wenn jüdische oder muslimische Metzger dies Fleisch an religiöse Kunden verkaufen.

Tierschutzgesetze, die Schächten für zu grausam halten, sehen vor, dass ein Tier vor der Schlachtung betäubt werden muss entweder durch Elektroschock, Schlachtschussapparate oder Kohlendioxid. Alle drei Methoden sind, was das anschließende Ausbluten und den Toxingehalt des Fleisches angeht, fragwürdig. Beim Elektroschock platzen beispielsweise kleine Blutgefäße, sodass das Fleisch nicht so gut ausbluten kann.

Welches Fleisch ist heute noch rein?

Welches Fleisch stammt heute nicht von kranken Tieren, von solchen die kranke Tiere (in Form von Tiermehl) gefressen haben, von Tieren, deren Futter Toxine oder Pestizide enthielt, deren Schlachtung so durchgeführt wurde, dass große Mengen Stresshormone ausgeschüttet wurden oder deren Fleisch nicht optimal ausgeblutet ist?

Durch die Umweltbelastung sind inzwischen auch Schadstoffe und gewisse langlebige Gifte in den Wasser- und Nahrungskreislauf gelangt. Sie reichern sich in Tieren naturgemäß stärker an als in Pflanzen. Wir müssen heute davon ausgehen, dass selbst Fleisch, das allen Reinheitsgeboten entspricht, immer noch eine wesentlich höhere Toxinbelastung hat als vor der Entstehung der chemischen Industrie.

Fazit: Fleisch von reinen Tieren ist heutzutage, wenn überhaupt, nur noch äußerst selten rein, und dann wäre es sehr aufwändig, seine Reinheit nachzuweisen. Vegetarismus in unserer heutigen Zeit ist also durchaus biblisch. Als Weg zurück zur Urernährung erfüllt er wie kein anderer heute am besten die Anforderung der Reinheitsgebote und ihr Ziel zum Schutz unserer Gesundheit. Außerdem ist man auch ethisch, ökologisch, humanitär auf der moralisch höher stehenden Seite.

Ist aber Fleischgenuss nicht wenigstens für Juden zum Passahfest göttliches Gebot? Diese Frage hat Jesus, das wahre Opferlamm und der bekannteste Jude der Weltgeschichte, bei seinem letzten Passahmahl gelöst.

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