Lieben heißt diesseits der Ewigkeit auch immer Leiden. Doch Gott ist gut! Von Maria Nebblett
Voller Vorfreude warteten wir auf die Rückkehr unserer geliebten Familie Fisher, die diesen Sommer aus dem Sudan kamen, um ihr drittes Kind in den Staaten zu bekommen. Baby Lynnea Rose kam am 1. Juli zur Welt und steht auf Platz 1 der größten Segnungen, die wir im vergangenen Jahr erlebt haben.
Dieses süße Mädchen hat unsere Herzen im Sturm erobert! Wir sind so dankbar, sie in unserer Familie zu haben, vor allem nach den sehr ereignisreichen ersten zwei Wochen ihres Lebens.
Lynnae wurde mit einem Tumor am unteren Rücken geboren, der die Diagnose eines Säuglingschirurgen erforderlich machte. Dieser empfahl, den Tumor sofort zu entfernen.
Die Operation musste um ein paar Tage verschoben werden, weil die Kleine einen anormalen Herzrhythmus entwickelte, der vordringlich behandelt werden musste, weil er ihr Leben und ihre Gesundheit bedrohte.
Es ist erstaunlich, wie sehr man ein Neugeborenes lieben kann, obwohl es erst so kurz auf der Welt ist, und wie schmerzhaft der Gedanke an einen Verlust ist! Es war ein Segen, in den Tagen der Geburt und unmittelbar danach bei Luke und Chantée zu sein. Wir haben viel gebetet.
In meiner Sorge schlug ich häufig die Psalmen auf – mein vertrautes Lieblingsbuch, wenn ich Trost und Frieden in Zeiten der Not suche. Ich durfte an der Seite des Babys und ihrer lieben Mami bleiben, als sie eine Woche auf der Neugeborenen-Intensivstation verbrachte.
»Ich rufe zu Gott und schreie um Hilfe, zu Gott rufe ich, und er erhört mich. In der Zeit meiner Not suche ich den HERRN.« (Psalm 77,1.2)
Die Psalmen sind voller Beweise für Gottes freundliche Barmherzigkeit. Sie schaffen einen sicheren Hafen, in dem Menschen ihre Klagen in der Not formulieren, mit dem Zweifel ringen, der Treue Gottes gedenken und von ihr erzählen, in seinen Verheißungen Zuflucht suchen und sich in seine Hände fallen lassen können. Dort erlangt der Glaube den Sieg und wir finden Trost und völligen Frieden, wie unsere schwierige Situation auch ausgehen mag.
»Wird denn der Herr auf ewig verstoßen und keine Gnade mehr erweisen?
Ist’s denn ganz und gar aus mit seiner Güte?
Hat die Verheißung für immer ein Ende?
Hat Gott vergessen, gnädig zu sein?
Hat er sein Erbarmen im Zorn verschlossen? Sela
Ich sprach: Darunter leide ich,
dass die rechte Hand des Höchsten sich so ändern kann.
Darum gedenke ich an die Taten des HERRN, ja, ich gedenke an deine früheren Wunder und sinne über alle deine Werke …
Du bist der Gott, der Wunder tut …
Du hast dein Volk erlöst mit starkem Arm.« (Psalm 77,8-11.15.16)
Ich bin so dankbar für die Psalmen, diesem sicheren Rückzugsort für Notzeiten, ja für das ganze Wort Gottes. Dort werde ich immer daran erinnert, dass ich ungeachtet aller schwierigen Umstände fest auf Gottes Treue vertrauen darf! Ich brauche vor keinen Eventualitäten Angst zu haben, wenn unser Leben ganz in seinen Händen ruht.
»Man tue die Schlacken vom Silber, so gelingt dem Goldschmied das Gefäß.« (Sprüche 25,4)
»Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?« (Römer 8,32)
»Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit.« (Hebräer 13,8)
»Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unermesslich ist seine Weisheit.« (Psalm 147,3-5)
Am 4. Juli schrieb ich in mein Tagebuch: »Lynnae liegt in Gottes Hand – dem einzig sicheren Ort in dieser Welt. Ihm kann ich mein Herz und meine Schätze anvertrauen! ›Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen. Preise, Jerusalem, den HERRN; lobe, Zion, deinen Gott! Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen.‹ (Psalm 147,11-14) Ich klammere mich an deine Verheißungen!«
Im Alter von fast 5 Monaten ist Lynnea wohlauf! Ihr Tumor erwies sich als gutartig. Gerade werden die Medikamente wegen der Herzrhythmusstörung langsam abgesetzt. Der Kardiologe geht davon aus, dass sie sich noch vor ihrem ersten Geburtstag verwachsen werden.
Gott sei gelobt. Er lässt uns nie im Stich, ob wir auf dem Berggipfel stehen oder durch Tränentäler schreiten!
Danke Vater, dass du Lynnae Rose in unsere Familie gebracht und ihr Leben verschont hast. Danke, dass du uns lehrst, dir zu vertrauen, wie es auch vorübergehend ausgehen mag. Befähige uns, vor allem die geschätzten Eltern, ihr an erster Stelle die Liebe zu dir zu vermitteln, dass sie dir alle Tage ihres Lebens dienen möge.
Aus: Life Worth Living, 22. November 2018
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