Der von vielen Christen vernachlässigte ethische Blickwinkel: Warum bin ich Vegetarier?

Der von vielen Christen vernachlässigte ethische Blickwinkel: Warum bin ich Vegetarier?
Adobe Stock -Jürgen Fälchle

»Du, o HERR, rettest Menschen und Tiere.« (Psalm 36,7) Von Ellen White

Ich war sehr empfindsam, schreckte davor zurück, irgendeinem Lebewesen wehzutun. Wenn ich sah, dass man Tiere quälte, tat es mir im Herzen weh. Vielleicht wurde mein Mitgefühl durch Leid deshalb leichter geweckt, weil ich selbst das Opfer gedankenloser Grausamkeit gewesen bin. Sie hatte zu einer schlimmen Verletzung geführt und meine Kindheit sehr getrübt. – Life Sketches, 153

Fleischkonsum kommt ohne Grausamkeit nicht aus

Fleischkonsum ist moralisch nicht weniger unheilvoll als körperlich. Fleischnahrung schadet der Gesundheit. Was aber den Körper angreift, hat auch auf den Geist und die Seele einen entsprechenden Einfluss. Denken wir an die zum Fleischessen notwendigen Grausamkeiten an Tieren. Was für eine Wirkung haben diese Grausamkeiten auf diejenigen, die sie zufügen und sie mitansehen? Wie sehr zerstören sie doch die Empfindsamkeit, mit der wir diese Geschöpfe Gottes achten sollten.

Die Intelligenz, die viele stumme Tiere aufweisen, ist der menschlichen Intelligenz so nahe, dass es einem Mysterium gleichkommt. Die Tiere sehen, hören und lieben, sie fürchten sich und leiden. Ihre Organe gebrauchen sie weitaus naturgetreuer als viele Menschen. Sie erweisen Mitgefühl und Empfindsamkeit gegenüber ihren leidenden Gefährten. Viele Tiere zeigen eine Liebe für ihre Betreuer, die die Zuneigung mancher Menschen weit übertrifft. Sie knüpfen Beziehungen zum Menschen, deren Auflösung großes Leid für sie bedeutet.

Welcher Mensch mit Herz und Menschlichkeit, der sich je um Haustiere gekümmert hat, ihnen in die so treuen und zutraulichen Augen geschaut hat, würde sie freiwillig ans Schlachtmesser liefern? Wie könnte er ihr Fleisch als Leckerbissen verspeisen? – Ministry of Healing, 316

Fleischkonsum mindert die Achtung auch vor menschlichem Leben

[Den gottlosen Menschen vor der Flut] machte es Spaß, Tieren das Leben zu nehmen. Da sie ihr Fleisch als Nahrung verzehrten, wurden sie immer grausamer und blutrünstiger, bis sie schließlich auch menschliches Leben mit einer erstaunlichen Gleichgültigkeit betrachteten.

Die Bereitschaft, Schmerz zuzufügen, ob unserem Nächsten oder den Tieren, ist satanisch. Viele wissen nicht, dass ihre Grausamkeit einmal offenbar wird. Sie meinen die stummen Tiere können ja nichts verraten. Könnten die Augen dieser Menschen aber geöffnet werden wie einst bei Bileam, dann würden sie einen Engel Gottes als Zeuge stehen sehen, der dem himmlischen Gerichtshof gegen sie Bericht erstattet. Der Tag kommt, wenn über die, die Gottes Geschöpfe misshandeln, das Urteil gesprochen wird. – Patriarchs and Prophets, 91, 443

Von Tierwürde und Barmherzigkeit

Tiere haben ähnlich wie die Menschen eine Art Würde und Selbstachtung. Wenn sie mit blinder Wut misshandelt werden, bricht man ihnen das Herz; sie werden nervös, gereizt und unlenkbar.

In Eden gab es Tiere, und es wird auch auf der neugemachten Erde Tiere geben. Nur wenn die Menschen, die Gottes Kreaturen hier gewalttätig behandelt haben, ihre sadistische Neigung überwinden und wie Jesus werden, freundlich und barmherzig, nur dann werden sie Teilhaber am Erbe der Gerechten. Andernfalls würden sie nämlich dort im selben Geist weiterleben, den sie hier nicht überwunden haben. – Signs of the Times, 25. November 1880

Bileams Verhalten gegenüber seinem Tier zeigte, welcher Geist ihn kontrollierte. »Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Frevler ist unbarmherzig.« (Sprüche 12,10) – Patriarchs and Prophet, 442, 443

»Und der HERR sprach: … Mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen sind, die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?« (Jona 4,10-11) – Prophets and Kings, 272

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