Gott kennt Auswege. Von Kai Mester
Wir erleben es seit dem Einsturz der Zwillingstürme in New York: Freiheiten werden eingeschränkt, Überwachung wird ausgeweitet. Sei es im Namen der Terrorismus- oder Pandemiebekämpfung, sei es – in Zukunft vielleicht noch mehr – aus Klimaschutzgründen.
Da kann man jedem nur empfehlen, die Freude an der Freiheit zu kultivieren. Denn in unseren Landen setzt man bei den Einschränkungen noch stark auf freiwillige Eigenbeschränkung.
Beim Lockdown haben wir es gemerkt: Wer in einer kleinen Wohnung eines mehrstöckigen Gebäudes in der Stadt wohnt, bekommt die Einschränkungen mehr zu spüren als Menschen, die abseits in Alleinlage wohnen – um mal zwei Extreme zu nennen.
Sicher macht es Sinn, alle Optionen zu nutzen, um Menschen für Gott zu erreichen und sich vorübergehend in große Abhängigkeit zu anderen Menschen und Systemen zu begeben. Doch schauen wir uns die Abhängigkeiten, in denen wir heute leben, mal näher an:
Bin ich als Geringverdiener bei einer weltlichen Firma angestellt? Wohne ich im Mietverhältnis? Gehen meine Kinder in eine staatliche Schule mit allen dazugehörigen Auflagen? Könnte mir Gas, Strom und Wasser im Zweifelsfall von jetzt auf gleich abgedreht werden? Was, wenn man mir Konto und Bankkarte sperrt? Habe ich immer ein allzeit abhörfähiges digitales Gerät an meiner Seite? Bin ich überhaupt noch lebensfähig, wenn auch nur einer dieser Faktoren wegfiele? Faktoren, die durchaus Grund zu großer Dankbarkeit sind.
Freude an Freiheit kann bedeuten, dass ich jede vernünftige Gelegenheit nutze, um das Leben außerhalb des Systems wenigstens zeitweise zu üben. Schon Heizöl kann gegenüber Gas mehr Freiheit bedeuten, weil man Öl auf Vorrat kauft. Mit Holzofen ist man natürlich noch unabhängiger, weil kein Strom nötig ist. Hat man jedoch Solar ist man auch nicht unbedingt ans Stromnetz gebunden. Eine eigene Quelle bringt Autarkie beim Thema Wasserversorgung. Zwei Konten bei verschiedenen Banken oder gar Ländern ist besser als eins. Bargeld und greifbares Vermögen steht für Unabhängigkeit. Fernschule oder Homeschooling und die Arbeit als Freiberufler oder Selbstständiger kann größere Flexibilität und Mobilität bedeuten. Aus einem Eigenheim wird man nicht so leicht auf die Straße gesetzt. Und Zeiten ohne Handy oder Rechner und Internet können in mehrfacher Hinsicht segensreich sein, nicht nur, weil mehr Privatsphäre gewährleistet ist.
Der wichtigste Schritt ist sicherlich, der aus der Stadt:
»Wer hat dem Wildesel die Freiheit gegeben, wer hat ihm die Bande gelöst, dem ich die Steppe zum Hause gegeben habe und die Salzwüste zur Wohnung? Er verlacht das Lärmen der Stadt, die Schreie des Treibers hört er nicht; er durchstreift die Berge, wo seine Weide ist, und sucht, wo es grün ist.« (Hiob 39,5-8)
Der allererste Schritt ist aber die Liebe zur Freiheit, die Freude an Freiheit und das innere Freisein von Sünde, dass sogar Menschen in Gefangenschaft und Sklaverei erleben können, wenn sie zu Gott kommen.
»Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt … zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen.« (Jesaja 61,1)
»Der HERR ist der Geist; wo aber der Geist des HERRN ist, da ist Freiheit.« (2. Korinther 3,17)
Freiheit lässt auch den anderen frei, sodass jeder sich individuell von Gott führen lassen kann auf seinem Weg in die Freiheit.
»Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! … Ihr aber, Brüder und Schwestern, seid zur Freiheit berufen. Allein seht zu, dass ihr durch die Freiheit nicht dem Fleisch Raum gebt, sondern durch die Liebe diene einer dem andern … als Freie und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit, sondern als Knechte Gottes.« (Galater 5,1.13; 1. Petrus 2,16)
Freiheit von Sünde, aber auch Freude an Freiheit in ganz praktischen Lebensfragen. Seien wir freiheitsliebende und lebensbejahende Repräsentanten Gottes. Ein Licht für die Welt!
Doch Achtung: Wer aus Furcht handelt, verstrickt sich bei seiner Suche nach Freiheit in die allerschlimmste Sklaverei. Da hilft nur eins dagegen: Liebe. »Denn die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus!« (1. Johannes 4,18)
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