Kein Grund zur Verzweiflung. Von Ellen White
Wir stehen an der Schwelle großer und feierlicher Ereignisse. Die göttlichen Voraussagen erfüllen sich schnell. Der HERR steht vor der Tür. Bald wird eine Zeit beginnen, die die Aufmerksamkeit aller Lebenden wie nie zuvor auf sich ziehen wird. Die Streitfragen der Vergangenheit werden neu aufflammen. Neue Streitfragen werden entstehen. Nicht einmal im Traum lässt sich jetzt erahnen, was auf diese Welt zukommt. Satan führt seine Pläne durch Menschen aus. Alle, die so großen Einsatz bringen, um die US-Verfassung zu ändern und den ersten Tag der Woche gesetzlich zu verankern, wissen kaum, worauf dies hinauslaufen wird. Wir stehen unmittelbar vor der Krise.
Doch Gottes Diener brauchen sich in dieser großen Notlage nicht auf sich zu verlassen. In den Visionen, die Jesaja, Hesekiel und Johannes gegeben wurden, sehen wir, wie eng der Himmel mit den Ereignissen verbunden ist, die sich auf der Erde abspielen. Wir sehen Gottes Fürsorge für seine treuen Anhänger. Das Programm der kommenden Ereignisse liegt in den Händen des HERRN; die Welt ist nicht ohne Steuermann. Die Majestät des Himmels hat das Schicksal der Nationen wie auch die Belange seiner Gemeinde fest in der Hand.
Geschwister, für Trauer und Verzweiflung ist jetzt keine Zeit, auch nicht für Zweifel und Unglauben. Unser Retter Jesus liegt nicht in Josephs neuem Grab hinter einem großen Stein, der von Rom versiegelt ist. Wir haben einen auferstandenen Retter. Er regiert als Herr der Heerscharen vom Thron zwischen den Cherubim. Mitten im Streit und Tumult der Nationen wacht er vom Himmel aus immer noch über sein Volk. Er wird uns retten. Jede Prüfung wird von ihm bemessen. Der feurige Ofen, durch den jede Seele gehen muss, wird von ihm überwacht. Wenn die Hochburgen irdischer Regenten fallen, wenn Gottes Zornespfeile die Herzen seiner Feinde durchbohren, darf sein Volk wissen, dass es in seiner Hand geborgen ist. Sie dürfen geduldig bleiben und brauchen ihre Fassung nicht zu verlieren.
Wer von Gott als Bote gesandt ist, braucht keine Angst zu haben, dass Gottes Werk von ihm abhängig wäre. Endliche Menschen müssen diese Verantwortung nicht allein tragen. In der Vision Hesekiels hat Gott seine Hand unter den Flügeln der Cherubim. Damit zeigt er seinen Dienern, dass ihnen nur göttliche Kraft zum Erfolg verhilft. Gott arbeitet mit Menschen zusammen, wenn sie ihre Sünden ablegen und sich ein reines Herz und Leben schenken lassen. Die himmlischen Boten, die Hesekiel wie helle Lichter blitzschnell zwischen den Lebewesen hin- und herfahren sah, deuten auf die Geschwindigkeit hin, mit der dieses Werk schließlich vollendet wird. Er, der nicht schlummert, sondern ständig an der Verwirklichung seiner Pläne arbeitet, kann sein großes Werk harmonisch weiterführen. Das, was endlichen Geistern verwickelt und kompliziert erscheint, kann die Hand des HERRN in perfekter Ordnung halten. Er kann Mittel und Wege ersinnen, um die Absichten böser Ratgeber und derer, die Unheil planen, zu vereiteln.
Aus: Review and Herald, 11. Januar 1887
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