Von der Sintflut zur Apokalypse: Brauchen wir heute eine neue Arche Noah?

Von der Sintflut zur Apokalypse: Brauchen wir heute eine neue Arche Noah?
Adobe Stock – eric

Die biblische Arche Noah rettete einst eine ausgewählte Gruppe von Menschen und Tieren vor der globalen Sintflut. In Anbetracht der heutigen Herausforderungen – von Umweltkrisen bis zu technologischem Missbrauch – stellt sich die Frage: Könnte eine neue ›Arche‹ notwendig sein, um die Menschheit vor einer bevorstehenden globalen Katastrophe zu bewahren? Entdecke die Parallele zwischen biblischen Vorhersagen und modernen Entwicklungen. Von Kai Mester

Lesezeit: 25 Minuten

Die Arche Noah ist bis heute ein Bild für Rettung geblieben. Acht Menschen und eine große Zahl von Tieren überlebten laut biblischem Sintflutbericht eine einzigartige globale Katastrophe. Brauchen wir heute wieder eine Arche?

Hochkulturen vor ihrem Ende

Die biblische Erzählung spricht davon, dass die Sintflut die Blütezeit einer hohen Zivilisation beendete. Die Menschen waren nicht nur körperlich von großer Statur, sondern auch intellektuell »die berühmten Helden der Urzeit« (1. Mose 6,4). Große Errungenschaften mischten sich derart mit Bosheit, »dass alle ihre Gedanken durch und durch böse waren« (Vers 5). Dies geschah, weil sich die gesegneten Gottessöhne aus gläubigem Elternhaus mit den gottfernen Menschentöchtern der Linie Kains verbanden (Vers 2).

Auch heute hat es die Menschheit wieder zu ungeahnter intellektueller Leistung gebracht: Die sozialen Medien, GPS, Nanotechnologie, Editierung des Genoms, Künstliche Intelligenz sind nur fünf Errungenschaften, die in den letzten zwei Jahrzehnten die Welt verändert haben. Doch nicht allein die Kriege in Osteuropa und Nahost zeigen, dass die Bosheit sich zu Hause fühlt auf dieser Welt. Stichwörter wie Organhandel, Internet-Pornographie, Designer-Drogen, globale Desinformation und genetische Manipulation weisen darauf hin, dass die Bosheit in jüngerer Zeit auch neue grausame Formen annimmt – von der schon länger drohenden Gefahr eines Atomkriegs ganz zu schweigen. Wovor genau könnte eine neue Arche retten?

Archebauer einst und heute

Zu Noahs Zeiten war ein Schiff die rettende Arche. Denn die gesamte Zivilisation, ja der ganze Erdball versank – für die damaligen Menschen unvorstellbar – in den Wasserfluten. So steht es im Buch Genesis, als dessen Verfasser Mose gilt. Diese rettende Arche wurde damals von Noah und seinen Söhnen gebaut.

Für unsere Zeit hat Jesus von Nazareth eine ähnliche Situation vorhergesagt: »Bei der Wiederkunft des Menschensohnes wird es wie in den Tagen Noahs sein … Sie beachteten es nicht, bis die Flut hereinbrach und sie alle hinwegraffte.« (Matthäus 24,37 LUT/NGÜ)

Wie Noah sprach auch Jesus von einem Rettungsweg. Er selbst würde eine Arche bauen: »Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten … Dann will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass auch ihr seid, wo ich bin.« (Johannes 14,1) »Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden.« (Johannes 10,9)

Noah baute mit seinen Söhnen. Wer sind nun die Menschen, die Jesus beim Bau seiner Arche helfen? Er selbst hat darauf die Antwort gegeben:

Jeder, der möchte, kann mitbauen

»Ihr seid meine Zeugen … Wenn ihr euch nach meinen Worten richtet, seid ihr wirklich meine Jünger … An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid … Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage … Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie … gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels … auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem HERRN. Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.« (Johannes 3,28; 8,31; 13,35; 15,14; Lukas 6,47.48 LUT/NLB/NEÜ)

Seit Jesu Himmelfahrt entsteht demnach eine weitaus komplexere Arche, die sich einerseits materiell irgendwo im Universum außerhalb dieses Planeten befindet, die andererseits sich aber spirituell auch hier auf Erden ausbildet. Jesus baut im Himmel, seine »Söhne« hier auf Erden. Sie stellen sich sogar selbst als Baumaterial zur Verfügung: »lebendige Steine erbaut zum geistlichen Haus und zur heiligen Priesterschaft« (1. Petrus 2,5). So erklärte es Jesus auch einst dem Jünger, der seine Messianität als erster bekannte: »Du bist Petrus (ein Stein), und auf diesen Felsen (den Messias) will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.« (Matthäus 16,18)

Dürfen an dieser Arche also alle mit ihrem ganzen Leben mitbauen, die sich als Schüler dieses großen Rabbis betrachten? So wie die Quellen der Tiefe, der Brunnen des Abgrunds, die Arche nicht überwältigten, werden auch die Pforten der Hölle (wörtlich: des Grabes) die zweite Arche nicht überwinden (1. Mose 7,11).

Rekrutierung der Archenbewohner

Noah predigte 120 Jahre (1. Mose 6,3). Aber er konnte nur seine Frau, seine Söhne und Schwiegertöchter für ein Leben in der Arche gewinnen. Gott sandte ihm auch viele Tiere (7,2).

Jesus hingegen predigte nur dreieinhalb Jahre und machte seine zwölf Jünger zu »Menschenfischern«. Dadurch wuchs die Zahl derer, die an den HERRN glaubten bis in viele Tausende (Apostelgeschichte 5,14; 21,20). Bis heute geht die Einladung an die Menschen: Kommt in die neue Arche! »Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden … Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint … Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind … Selig sind, die ihre Kleider waschen, damit sie Zugang haben zum Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt.« (Markus 16,16; Matthäus 24,44, Offenbarung 19,9; 22,14)

Ist die neue Arche also eine Stadt im Himmel?

Die Arche Noah, sagt einer der Apostel von Jesus, »ist ein Vorbild auf die Taufe, die jetzt euch auch rettet« (1. Petrus 3,21). Wie hängt das zusammen?

Reise zum neuen Jerusalem

Der eigentliche Einzug oder, genauer genommen, die Auffahrt in die neue Arche, die Jesus im Himmel baut, geschieht – schenkt man den Evangelien und Apostelbriefen Glauben – erst bei seiner Rückkehr zu dieser Erde. Dann wird er »seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern« (Matthäus 24,31). »Denn er selbst der HERR, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem HERRN entgegen in die Luft. Und so werden wir beim HERRN sein allezeit. (1. Thessalonicher 4,16.17)

Vielleicht kann uns die Himmelfahrt des Elia einen Eindruck davon geben, wie sich die Bibel diese Evakuierung von der Erde vorstellt: »Siehe da: ein feuriger Wagen und feurige Pferde … und Elia fuhr im Sturmwind auf zum Himmel.« (2. Könige 2,11) Oder die Himmelfahrt des Messias selbst, der durch eine Wolke entrückt wurde (Markus 16,19; Apostelgeschichte 1,9; Offenbarung 12,5).

Die Bibel nennt nur noch ganz wenige andere Menschen, die das Grab entweder nie betreten haben oder aus ihm befreit wurden und diese Welt verlassen haben: Henoch, Mose und die mit Jesus Auferstandenen (1. Mose 5,24; Hebräer 11,5; Judas 1,9; Matthäus 17,3; Matthäus 27,52; Epheser 4,8).

Durch den Bericht über diese Menschen wollten die biblischen Schreiber der Nachwelt Hoffnung schenken. Hoffnung, dass es ein Entrinnen vom ewigen Tod gibt.

Erst am Auferstehungsmorgen

Es ist aber ein Missverständnis, dass die Bibel nahelegen würde – wie die meisten Anhänger der abrahamitischen Religionen heute glauben – der Eingang in die rettende Arche fände für alle Gotteskinder schon beim Tod statt. Am Beispiel Davids können wir deutlich sehen, dass die Bibel genau das Gegenteil behauptet: »Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag … Denn David ist nicht gen Himmel gefahren … Denn nachdem David den Menschen seiner Zeit gedient hatte, ist er nach dem Willen Gottes entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen.« (Apostelgeschichte 2,29.34; 13,36)

Reinigung dieses Planeten durch Wasser …

Die rettende Arche zur Zeit Noahs war eine Notlösung. Sie diente den Insassen 370 Tage als Zuflucht und Schutz vor den entfesselten Elementen. Danach war die Erde von ihrer Bosheit gereinigt und sie durften einen Neuanfang auf dieser Welt machen. Der Regenbogen sollte die Menschen fortan daran erinnern, dass die Erde nach ihrer »Reinigung« nie mehr durch eine globale Wasserflut zerstört werden sollte (1. Mose 9,13-17).

… und durch Feuer

Schon der Prophet Maleachi spielte im Zusammenhang mit der Apokalypse auf das kataklysmische Ereignis der Sintflut an. Trotz Regenbogen spricht er von einer kommenden zweiten Reinigung dieses Planeten. Denn diesmal geht es nicht um Wasser, sondern um Feuer: »Wer wird aber den Tag seines Kommens ertragen können, und wer wird bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer eines Schmelzers und wie die Lauge der Wäscher. Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen, er wird die Söhne Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber … Siehe, es kommt der Tag, der brennen soll wie ein Ofen … Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln.« (Maleachi 3,2.3.19.20)

Müsste die zweite Arche also vor dem Feuer schützen?

Auch der Apostel Petrus verbindet die Sintflut mit einer Weltenapokalypse: »Damals wurde die Welt in der Sintflut vernichtet. So werden auch jetzt Himmel und Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer … Es wird aber des HERRN Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr zu finden sein. Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ersehnt, wenn die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.« (2. Petrus 3,7.10-13)

Arche als Schutzburg

Offenbar muss die zukünftige Arche den Gläubigen tatsächlich Schutz bieten vor einem globalen Feuersturm, einem Flammeninferno, einem Weltenbrand – beschrieben in der Offenbarung des Johannes als Feuermeer: »Dann wurde der Teufel, der sie betrogen hatte, zu dem Tier und dem falschen Propheten in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt … Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.« (Offenbarung 20,10.14.15)

Das Trostwort in Jesaja verspricht den Gläubigen Schutz vor dieser Gefahr: »Wenn du durchs Wasser gehst, will ich bei dir sein, und wenn du durch Ströme gehst, sollen sie dich nicht ersäufen. Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen.« (Jesaja 43,2.3)

In der Sintflut und im Feuermeer bietet Gottes Arche Schutz. Die Einladung steht in der Bibel, der Zugang wird laut ihren Aussagen tatsächlich geschaffen. Ihre Bewohner müssten daher bereits für die Reise ausgebildet werden. Fiktion oder doch Realität?

Baumaterialien und Maße der Arche

Der Bau der Arche Noah geschah gegen menschliche Logik auf trockenem Land und abseits jeglicher Gewässer. Das Neue Jerusalem jedoch entsteht offensichtlich an einer anderen Stelle im Weltall. Es kann daher nur dann als Arche in der allerletzten Weltkatastrophe dienen, wenn es zuerst einmal zur Erde kommt:

»Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.« (Offenbarung 21,2) Sie wäre dann nicht ein Todesstern wie in Star Wars, sondern ein Lebensstern, der genau wie die Arche Noah damals sicherstellt, dass das Leben auch nach der kommenden Katastrophe auf diesem Planeten weitergeht.

Wie bei der Arche Noah schon Baumaterialien und Maße beschrieben werden, finden wir diese Angaben auch beim Neuen Jerusalem.

Die Arche war 300x50x30 Ellen groß. Je nach Ellenlänge kommt man auf zwischen 135x22x13 und 158x26x16 Meter. Dieses Verhältnis von Länge, Breite und Höhe verleiht einem Schiff nachgewiesenermaßen auch bei rauer See große Stabilität. Die Arche bestand aus Gopherholz, das mit Pech wasserdicht gemacht wurde. Sie war daher speziell dafür geeignet, eine Sturmflut zu überdauern.

Das Neue Jerusalem soll 12.000 Stadien lang, breit und hoch sein. Je nach Stadionlänge wären das 2220 bis 2300 Kilometer pro Seite. Ein solches Gebilde käme in seinen Ausmaßen dem Zwergplaneten Pluto nahe, dessen Durchmesser 2374 km beträgt. Als Material werden Gold, zwölf verschiedene Edelsteine und Perlen genannt.

Merkwürdige Mauer um die Stadt?

Erstaunlich ist, dass die Mauer mit 144 Ellen »nur« zwischen 65 und 75 Meter hoch sein soll. Die Vermutung liegt daher nahe, dass sich das Höhenmaß der Stadt fast ausschließlich aus den Grundsteinen ergibt. Dann würde sich die bewohnbare Fläche von über fünf Millionen Quadratkilometer im obersten Segment des Riesenwürfels befinden. Damit wäre sie eine Million Quadratkilometer größer als das Gebiet der EU zum jetzigen Zeitpunkt.

Will man sich das neue Jerusalem aber nicht würfelförmig vorstellen, so müsste die Stadt die Form einer ägyptischen Pyramide haben, um auf die angegebene Höhe zu kommen. Oder sie könnte – wenn doch würfelförmig, aber anders und sehr futuristisch – auch in mehreren Etagen bewohnbar sein. In allen Fällen aber würde sie die Rotationsgeschwindigkeit der Erde beeinflussen, sich auf die Umlaufbahn des Mondes, die Erdachse und die Lage der Pole auswirken.

Solche Überlegungen haben dazu geführt, dass man diese Zahlen in der Offenbarung meistens als rein symbolisch betrachtet.

Gewappnet für das Inferno

Spannend ist die Voraussage des hebräischen Propheten Sacharja. Ein Tag würde kommen, an dem die Füße des HERRN auf dem Ölberg stehen und er sich zu einem sehr weiten von Ost nach West verlaufendem Tal spaltet (Sacharja 14,4). Vielleicht ist es auch denkbar, dass sich das Neue Jerusalem in diesem Prozess vom Himmel kommend mit seinem Edelsteinfundament weit in die Erde einsenkt?

Während Gold und Perlen nicht hitze- und feuerfest sind, sondern schon bald zu schmelzen beginnen, Gold bei 1064°C und Perlen spätestens bei 825°C, können Edelsteine viel eher Hitze und Feuer überstehen. Die irdischen Edelsteine, die Johannes nannte, um die 12 Grundsteine zu beschreiben, erreichen ihre Schmelzpunkte erst zwischen 1100°C und 2000°C. Die Baumaterialien kommen aber aus einer anderen Welt. Deshalb könnten sie noch viel feuerbeständiger sein. Johannes hätte dann lediglich die damals bekannten feuerfestesten Materialien genannt.

Ellen White über das Neue Jerusalem als Arche im Feuermeer

Ellen White beschreibt die beiden Archen in einem wirklich bemerkenswerten und wohl auch einzigartigen Zitat von 1864 wie folgt:

»Als die Wasserflut auf der Erde ihren Höchststand erreichte, sah sie aus wie ein grenzenloser See aus Wasser. Wenn Gott schließlich die Erde reinigt, wird sie wie ein grenzenloser See aus Feuer erscheinen. Wie Gott die Arche mitten in den Turbulenzen der Flut bewahrte, weil in ihr acht gerechte Personen waren, so beschützt er dann auch das Neue Jerusalem, in dem die Gläubigen aller Zeiten sein werden, angefangen vom gerechten Abel bis zum letzten Heiligen, der gelebt hat.

Obwohl die ganze Erde mit Ausnahme des Teils, auf dem die Stadt liegt, von einem Meer aus flüssigem Feuer umgeben sein wird, bleibt die Stadt durch ein Wunder der allmächtigen Kraft unversehrt erhalten. Sie steht unversehrt mitten in den verzehrenden Elementen. ›Denn der Tag des HERRN wird kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber werden vor Hitze zerschmelzen, und die Erde und die Werke darauf werden verbrennen.‹« (Spiritual Gifts 3, 87)

Auf dem Weg zum Lavameer

Wenn Elemente vor Hitze zerschmelzen, entsteht auf unserem Planeten in den allermeisten Fällen Lava. Wir hätten es also mit einem unfassbaren Lavameer zu tun. Davor möchte Gott die Menschen heute genauso retten wie damals vor den Wassern der Sintflut. Das Neue Jerusalem ist laut biblischem Bericht der einzige Ort, an dem Menschen Zuflucht finden können.

Die Insassen der Arche Noah mussten schon sieben Tage vor der Flut an Bord sein. Dann wurde die Tür geschlossen, obwohl kein Wölkchen am Himmel zu sehen war. Regen – geschweige denn eine Sintflut – war völlig unvorstellbar.

Diesmal ist es anders. Immer mehr Waldbrände warnen die Menschen davor, dass dieser Planet auf dem Weg in die ökologische Feuerkatastrophe ist. Dennoch ist auch der Eintritt in die Neue Stadt nur möglich, weil der Messias alle Einwohner auf dieser Erde abholt und zu ihr bringt. Das geschieht schon tausend Jahre vor der Ankunft des Neuen Jerusalems auf diesem Planeten. Zu diesem Schluss muss man jedenfalls kommen, wenn man die Aussagen der biblischen Schreiber zusammennimmt.

Sabbatjahrtausend für geschundenen Planeten

Der Erde wird laut biblischer Prophetie ein Sabbatical verordnet. Tausend Jahre lang darf sie sich von der Bosheit der Menschen und der finsteren Mächte ausruhen. Sie wird zu einer Sand- und Steinwüste geworden sein, umgeben von toten Meeren. Der ursprüngliche Zustand der Erde zu Beginn der Schöpfung ist wieder weltumspannend: das Tehom (wüst und leer), im Deutschen oft als »Tiefe« übersetzt, in der griechischen Bibel mit »Abgrund« wiedergegeben. Sieben apokalyptische Katastrophen haben den Planeten wieder unbewohnbar gemacht (Offenbarung 15–18). Dann sind Satan und seine Mächte für tausend Jahre gebunden (20,1-3). Die Wasserwüste der Sintflut barg noch den Keim des Lebens: Wasser, Fische und Samen. Die alles vereinnahmende Ausbreitung der Sand- und Steinwüste jedoch wird den Lebenszyklus auf dem Land beenden. Die zweite und dritte Plage setzt auch allem Leben im Wasser ein Ende.

Die Offenbarung beschreibt diese Ereignisse nicht streng chronologisch. In Kapitel 21 Vers 1 sieht Johannes schon einen neuen Himmel und eine neue Erde. Aber erst, wenn sich »danach« die Stadt der Erde nähert, heißt es in Vers 5: »Siehe, ich mache alles neu!« Das kann verwirrend sein. Verständlicher ist es, wenn man den Kapitelbeginn hier als kurzen Einblick aufs Ergebnis versteht: wie eine Überschrift. Schon ein Kapitel vorher nämlich wird die zweite Auferstehung der Gottlosen am Ende der Tausend Jahre beschrieben, des sogenannten Millenniums. Dort steht auch etwas über den militärischen Angriff auf die Arche des Neuen Jerusalems und die Reinigung der Erde im Feuermeer.

Das Millennium

Im Millennium selbst wird zutreffen, was schon durch Mose und Jesaja gesagt wurde:

»Euer Land soll wüst sein und eure Städte zerstört. Alsdann wird das Land seine Sabbate nachholen, solange es wüst liegt … wird es ruhen, weil es nicht ruhen konnte an euren Sabbaten, während ihr darin wohntet.« (3. Mose 26,35)

»Die Erde wird leer und beraubt sein … ist verdorrt und verwelkt … entweiht von ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, das Gebot missachtet und den ewigen Bund gebrochen. Darum frisst der Fluch die Erde … Der Wein ist dahin, der Weinstock verschmachtet … Die Stadt ist zerstört und wüst … Nur Verwüstung ist in der Stadt geblieben, und die Tore sind in Trümmer geschlagen … Mit Krachen zerbricht die Erde, zerbirst und zerfällt. Die Erde taumelt wie ein Trunkener und wird hin und her geworfen wie eine schwankende Hütte.« (Jesaja 24,3-20)

Dieses Stadium der Sand- und Steinwüste könnte womöglich schon in naher Zukunft erreicht sein. Die modernen Kriege haben gravierende ökologische Auswirkungen. Die Bibel warnt die Menschen nicht nur vor diesen Auswirkungen. Sie warnt sie auch vor dem Egoismus, dem Hass und der Gewalt, die diese Kriege überhaupt erst auslösen.

Gefahr aus dem All?

Filme wie Star Wars und Independence Day suggerieren, dass aus dem Weltall Gefahr droht. Sollte sich also der Erde irgendein Objekt nähern, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Menschen große Angst haben. Genau das beschreibt die Offenbarung des Johannes:

»Da versteckten sich die Könige der Erde, die Herrscher, die Befehlshaber, die Reichen, die Machthaber und auch alle Sklaven und Freien in den Höhlen und zwischen den Felsen der Berge. Und sie riefen den Bergen und den Felsen zu: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes. Denn der große Tag ihres Zorns ist gekommen, und wer wird ihn überleben?« (6,15-17 NLB)

»Gemeinsam werden sie gegen das Lamm Krieg führen, aber das Lamm wird sie besiegen, weil es Herr über alle Herren und König über alle Könige ist; und die, die zu ihm gehören, werden die Berufenen und die Auserwählten und die Treuen genannt.« (17,14)

Alle, die sich Gott verbunden wissen – so wieder die Bibel –, können sich von ihm retten lassen, wenn sein Messiaskönig kommt, um sie zu evakuieren, bevor dieser Planet zu lebensfeindlich wird. Ganz offensichtlich braucht es aber einen vertrauensbildenden Prozess, damit Menschen bereit werden, sich an dem besagten Tag der Wiederkunft des Messias mitnehmen zu lassen, statt vor Angst zu fliehen und zu vergehen. Damit beschäftigt sich der letzte Abschnitt dieses Artikels.

Reinigung der Arche

Jesus verließ also schon vor knapp zweitausend Jahren diese Welt. Er versprach, die verheißene Schutzburg zu bauen, die Stätte, wo auch er sein wird und wo seine Untertanen seine himmlische Herrlichkeit sehen werden (Johannes 14,3-17,24). Es ist anzunehmen, dass der Bau dieser Arche längst abgeschlossen ist.

Nun spricht die Bibel von einem vertrauensbildenden Prozess, den Jesus noch vor dem Tag der Auferstehung versehen muss.

Er dient als Hoherpriester. Priester waren zur Zeit des Moses genau diese Vertrauenspersonen. Sie nahmen den Menschen die Angst vor Gott und führten sie in seine schützende Nähe. Einmal im Jahr versah der Hohepriester einen Reinigungsdienst am sogenannten Versöhnungstag (3. Mose 16). Während er das Heiligtum von den Sünden des Volkes reinigte, konnten sie gleichzeitig ihre Herzen reinigen lassen.

Die Bibel sagt, dass Jesus in seiner Rolle als Hohepriester das himmlische Heiligtum in der Zeit des Endes reinigen würde (Hebräer 2; 4; 9,23; Daniel 8,14). Adventisten glauben aufgrund biblischer Rechnung, dass dies seit 1844 geschieht. Diese Reinigung ist nicht nur wichtig für die Engelwelt, die sich fragt, ob sie überhaupt damit einverstanden sein können, dass Menschen von diesem Planeten ewiges Leben und Zugang zu anderen Welten bekommen dürfen. Denn das könnte sich ja als Gefahr fürs ganze Universum auswirken. Die Reinigung ist auch heute verbunden mit den Herzen der Gläubigen, denn diese sind ein Tempel des Heiligen Geistes und ihre herzliche Gemeinschaft bildet den Tempel der Gemeinde Gottes.

Diese Reinigung ist die vertrauensbildende Maßnahme. Wenn das alles wahr ist, dann käme es also darauf an, dass wir unser Leben synchron zu diesem Reinigungsprozess gestalten. Das würde dann garantieren, dass wir bereit sind, wenn wir abgeholt werden auf dem Weg zur ultimativen Arche.

Ich glaube, dass sie real ist.

Die Bibel wäre dann das Handbuch für diese Synchrongestaltung.

Werde Teil der Bewegung!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.