Die Leidfrage: Warum ich?

Die Leidfrage: Warum ich?
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Gott geht mit dir durch die Dunkelheit. Von Pat Arrabito

Vor Kurzem ist ein lieber Verwandter von mir eingeschlafen. Er schläft nun den Schlaf, von dem Jesus sprach, als er seinen Jüngern sagte, dass Lazarus schlief. Mein Cousin war 94 Jahre alt geworden – hatte ein langes, produktives Leben geführt, frei von Not und Skandalen. Seine Kinder sind wohl geraten. Auch war er aktiv und geachtet in der Gemeinde. Aber nachdem seine geliebte Frau nach mehr als 70 Jahren Ehe letztes Jahr zur Ruhe gelegt wurde, verlor das Leben seinen Reiz, und er war bereit, ja sogar begierig darauf, es hinter sich zu lassen. Die Auferstehung und die Ewigkeit mit seiner Frau und Jesus reizten ihn viel mehr.

Leider waren diesem Tod andere familiäre Verluste vorausgegangen, und einige unserer jüngeren Familienmitglieder stellen sich die großen Fragen: Wenn Gott so gut ist, warum gibt es dann Leid? Warum nimmt er uns unsere Liebsten? Und warum sollten wir einem Gott folgen, der so viel Herzschmerz und Kummer verursacht?

Berechtigte Fragen. Ich habe auch welche: Ist Gott dafür verantwortlich? Hat er uns das Leben unserer Lieben genommen? Das ist noch einfach: Nein, hat er nicht. Ich meine, das Alter führt auf dem Planeten Erde immer zum Tod, und das wird auch so bleiben, bis wir vom Baum des Lebens essen können. Also hat Gott dies nicht verursacht.

Aber was ist mit dem, der jung an einem plötzlichen Herzinfarkt gestorben ist? Hat Gott ihm das Leben genommen? Wiederum nein, natürlich nicht. Gott geht nicht herum und verpasst Menschen Herzinfarkte. Aber – hätte Gott es nicht verhindern können? Hätte er nicht eingreifen können, das Herz weiter schlagen lassen können, ihn irgendwie warnen können, ihn gesünder halten, ihn vor Stress schützen können? Hätte Gott nicht gegen alle Natur handeln und sein Leben erhalten können? Die Heilige Schrift sagt uns, dass Gott Aussätzige geheilt und Tote zum Leben erweckt hat. Er KANN das! Kann ich von ihm erwarten, dass er es auch für mich tut? Wenn Gott Leben retten kann, es aber nicht tut, ist er dann nicht für den Tod verantwortlich? Und ist er trotzdem gut? Und kann ich ihm vertrauen?

Das sind die schwierigen Fragen. Paulus sagte: »Wir sehen jetzt durch ein trübes Glas«, und wie oft spüre ich, dass meine Sicht begrenzt ist! Das Wort Gottes sagt: »Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet aller Welt Enden.« (Jesaja 45,22) Das klingt für mich wie eine Verheißung. Kann ich ihm auch in der Finsternis vertrauen? Wenn es so aussieht, als würde er mir nicht helfen? Wenn Menschen, die ich liebe, von mir gehen, obwohl ich gebetet habe?

Jesaja fragt: »Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der auf die Stimme seines Knechts hört? Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint« (Jesaja 50,10)? Offensichtlich ist es für das Volk Gottes nichts Neues, im Finstern zu wandeln. Der Prophet ermutigt uns: »Der hoffe auf den Namen des HERRN und verlasse sich auf seinen Gott!«

Es werden dunkle Zeiten kommen. Fragen werden unbeantwortet bleiben. Menschen, die wir lieben, werden zur Ruhe gelegt werden. Doch Gott sagt, er ist die Liebe; die Bibel sagt, er ist gut. Können wir das glauben? Jesus erzählte eine Geschichte über Unkraut, das absichtlich zwischen den Weizen gesät wurde, um zu täuschen und zu zerstören. »Das hat ein Feind getan«, sagte er (Matthäus 13,28), derselbe Feind, der kommt, um zu schlachten und umzubringen (Johannes 10,10). Es ist nicht Gott, der den Tod verursacht. Doch Gott lässt ihn zu, so wie er dem Feind erlaubt hat, Unkraut zu säen, und so wie er dich und mich unseren Weg wählen lässt. Und ja, manchmal entscheiden wir uns für das Falsche. Einige von uns leiden unter den eigenen falschen Entscheidungen, andere leiden unter den falschen Entscheidungen anderer. Wir alle leiden unter der falschen Entscheidung von Adam und Eva.

Jesaja sagt uns, dass wir dem HERRN vertrauen dürfen, auch wenn wir im Finstern umhertappen. Er ist da. Er weiß es. Er hat Pläne und Absichten. Er bringt Licht aus der Finsternis und Freude aus der Trauer. Wir erfahren, wie wahr seine Verheißungen sind, und wie treu er ist, wenn er uns durch dunkle Zeiten führt.

Von www.lltproductions.org (Lux Lucet in Tenebris), Rundbrief Juli 2021.

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