Erlebe die Pionierzeit mit. Von Dr. Klaus Gstirner
Ich wurde mit 24 Jahren als Sohn einer nicht-adventistischen Familie getauft. Damals habe ich gerade Medizin studiert. Inzwischen arbeite ich seit über 20 Jahren als Arzt, Psychotherapeut, Mediator und Seelsorger in einer eigenen freien Praxis, durfte viele Menschen betreuen und auch einige zu Jesus führen. Als Universitätslektor unterrichte ich viele Psychotherapeuten und Coaches an zwei Universitäten.
Seit 25 Jahren bin ich mit Stella verheiratet. Sie stammt aus einer adventistischen Ärztefamilie aus Bulgarien. Mit 14 Jahren kam sie mit ihrer gesamten Familie nach Österreich. Später studierte sie General Management und wurde auch Dolmetscherin. Wir haben vier Kinder. Sie ist wie ich ausgebildet in Mediation. Beide sind wir in dieser Funktion beim österreichischen Justizministerium eingetragen. Außerdem arbeiten wir zusammen als psychologische Berater, Supervisoren und Seelsorger.
Gott ebnet den Weg
Unser Anliegen als Familie ist es, in dieser letzten Zeit Menschen die Gesundheitsbotschaft von Ellen White zu bringen, sie psychotherapeutisch und seelsorgerlich in einem Seminarzentrum zu betreuen und letztlich zu Jesus, dem wahren Arzt und Seelsorger zu führen. Dazu haben wir schon viele Jahre nach Bauernhöfen und kleinen Pensionen auf dem Lande gesucht, die sich zur Selbstversorgung eignen. Aber Gott hatte einen anderen Plan.
Seit der Coronakrise kaufen in Österreich sehr viele Menschen ländliche Immobilien, weil sie die Städte als unsicher empfinden. Die Preise stiegen daher in Österreich auf dem Land um 97% – und steigen immer noch weiter. Jetzt ein Objekt zu finden, wurde extrem schwierig, da sich alle Bauernhöfe und Landobjekte massiv verteuert haben und auch innerhalb von 3–4 Tagen verkauft werden.
Doch genau in dieser Zeit stieß ich auf eine Verkaufsanzeige eines ehemaligen Seminarzentrums im sonnigen Kärnten, in der Nähe des Klopeiner Sees. Leider gab es bereits drei Interessenten und der Preis von 630.000 € war für uns als Familie nicht leistbar. Wir erzählten dem Verkäufer von unserem Vorhaben, das Seminarzentrum als christliches Zentrum für psychosomatische Erkrankungen weiter führen zu wollen. Dies begeisterte ihn dermaßen, dass er meinte, er würde für uns mit dem Preis auf 580.000 € heruntergehen, und das ungeachtet höherer Bietangebote.
Meine Frau und ich beteten eine Nacht und einen Tag lang intensiv. Nach dieser Gebetszeit unterbreitete ich dem Verkäufer ein Kaufangebot mit nur 500.000 €. Dabei war mir bewusst, dass es Angebote von 620.000 € gab. Völlig unerwartet rief mich der Verkäufer an und erklärte, er würde uns das Seminarzentrum zu diesem Preis verkaufen, wenn wir es tatsächlich als christliches NEWSTART-Zentrum weiterführen würden. Ich dankte Gott für diese Gebetserfahrung. Doch Gott wirkte weiter: Einen Tag später rief mich der Verkäufer noch einmal an und erklärte, er sei der Meinung, dies Werk, das wir als adventistische Familie vorhätten, sei von Gott und er könne Gottes Willen nur respektieren. Daher würde er uns das Seminarzentrum für 450.000 € verkaufen – AMEN! WAS FÜR EIN WIRKEN GOTTES!
Nun war uns als Familie völlig klar, dass der Kauf dieses Zentrums Gottes Wille für uns ist, auch wenn wir es noch immer nicht finanzieren können. Wir wussten, wir müssen und werden endlich in Gottes Werk arbeiten und das erste adventistisch geführte NEWSTART-Zentrum betreiben, welches sich speziell auf die Betreuung von Menschen mit Depressionen, Angststörungen, Burnout und psychosomatischen Störungen konzentrieren wird.
Wir sind uns bewusst, dass dies große Veränderungen für uns als Familie mit sich bringen und viel Verantwortung abverlangen wird. Auch werden wir noch personelle und finanzielle Unterstützung sowie viele Gebete brauchen. Aber der Weg ist für uns klar.
Unser Konzept
Gerne möchte ich daher unser Seminarkonzept nach Ellen White vorstellen. Hier einige Auszüge dazu aus ihren Schriften:
Gemütskrankheiten nehmen überall zu. 90 Prozent aller menschlichen Leiden haben hier ihre Wurzel … Haltet Vorträge darüber, wie man gesund bleibt, Krankheiten vermeidet und entspannt, wenn man Ruhe braucht … Unsere Einrichtungen sollen hoffnungslosen Menschen wieder Mut machen, indem wir vertrauensvolles Gebet mit entsprechenden Behandlungen verbinden und den Patienten Anleitung für einen körperlich und geistlich richtigen Lebensstil geben. Durch einen solchen Dienst werden sich viele bekehren! – 5T 443.4; 2SM 281.3; MM 248.2
Großes Licht leuchtet uns; doch wie viel von diesem Licht geben wir an die Welt weiter? Himmlische Engel warten auf die Mitarbeit von Menschen durch praktisches Ausleben der Wahrheitsgrundsätze. Ein Großteil dieser Aufgabe wird durch unsere Gesundheitszentren und ähnliche Unternehmungen erfüllt! … Unsere Gesundheitszentren haben den Auftrag, die höheren Gesellschaftsschichten zu erreichen … Ich sah, dass unsere Gesundheitszentren die wirksamsten Instrumente zur Verbreitung der Guten Nachricht sind … Niemals ist das große Ziel unserer Gesundheitszentren aus den Augen zu verlieren: das Abschlusswerk Gottes auf dieser Erde. – 7T 58.5; 1MR 227.4; Ev 536.2; CH 554.2
Mit dem ersten adventistischen Seminarzentrum in Europa für Psychotherapie, Mediation, Supervision und Seelsorge erreichen wir genau jene Menschengruppen, von denen Ellen White spricht. Heute gibt es mehr Depressionen und Angst-Panikstörungen denn je. Dazu kommen Burnout und Probleme in Ehe und Familie. Genau für diese Menschen soll dieses adventistische Zentrum sein.
Gleichzeitig können dort viele Manager, also die höhere Gesellschaftsschicht, erreicht werden. Die Rehabilitationszentren für Psychosomatik der österreichischen Gebietskrankenkassen sind zurzeit auf 5 Monate ausgebucht. Es ist daher genau der richtige Zeitpunkt für Gottes Gesundheitsbotschaft.
Der richtige Ort
Gott rät durch Ellen White, dass unsre Gesundheitseinrichtungen außerhalb großer Städte sein sollen, und zwar auf dem Land, wo es Ruhe, frische Luft, Sonnenschein und die Möglichkeit gibt, psychisch zu entspannen.
Ich habe versucht, unseren Leuten vor Augen zu führen, was mir über Gesundheitszentren auf dem Land gezeigt wurde und die Notwendigkeit, diese unbedingt außerhalb der Städte zu errichten. Mehrfach sah ich, wie vorteilhaft es ist, wenn wir Standorte erwerben, die einige Kilometer außerhalb der Städte liegen. Wer Gottes Rat befolgt und nach Orten sucht, wo Kranke und Leidende richtig behandelt werden können, wird zu den richtigen Plätzen geführt werden, wo er seine Arbeit aufnehmen kann … Wann immer es Jesus möglich war, führte er die aufmerksamen Zuhörer aus den überfüllten Städten hinaus aufs Land, in die Stille. – SpTB09b 10.2; Ev 53.3
Genau das geschah in unsrem Leben: Gott führte uns zu einem Ort auf dem Land mit der Möglichkeit eines Seminarzentrums, wie es Ellen White beschreibt. Und das – in einer Zeit, in der alle Immobilien sich massiv verteuerten und innerhalb von 3–4 Tagen verkauft sind.
Personal
Fachleute aus allen Bereichen brauchen Weisheit von Gott. Doch der Arzt braucht diese Weisheit ganz besonders, weil er mit den verschiedensten Menschen und Krankheiten zu tun hat. Seine Stellung bedeutet noch mehr Verantwortung als die eines Predigers. Er ist berufen, Jesu Mitarbeiter zu sein, und braucht feste christliche Prinzipien und eine starke Verbindung zum Gott der Weisheit … Der Erlöser erwartet von unseren Ärzten, dass sie die Seelenrettung zu ihrer wichtigsten Aufgabe machen! … Wenn ein verständiger Arzt biblische Grundsätze erklärt, wird das auf viele Menschen einen starken Eindruck machen. Wer seinen Arztberuf mit der Berufung als Evangeliumsdiener verbinden kann, wird sehr wirksam und kraftvoll arbeiten … Ich bin beauftragt, den Predigern des Evangeliums und unseren Missionsärzten zu sagen: Geht voran! Die Aufgabe erfordert zwar bei jedem Schritt Verzicht, geht aber trotzdem voran! – CH 321.1; MM 37.2; CH 546.1; Ev 30.2
Behandlungsmethoden
Bei diesem Seminarzentrum dreht es sich speziell um das Kennenlernen der psychologischen Mechanismen im Menschen. Neben Vorträgen und Gesprächstherapien nach Viktor Frankl, sollen die ruhige, ländliche Umgebung und die natürliche Lebensweise, vegan-vegetarische Kost und die Mitarbeit im Gemüseanbau den Menschen helfen, wieder zur Ruhe und psychischer Ausgeglichenheit zu kommen.
Reine Luft, Sonnenschein, Enthaltsamkeit, Ruhe, Bewegung, richtige Ernährung, Wasseranwendungen, Vertrauen auf Gottes Macht – das sind die wahren Heilmittel! … Aufenthalt an frischer Luft tut Körper und Seele gut. Das ist Gottes Medizin zur Wiederherstellung der Gesundheit. Reine Luft, gutes Wasser, Sonnenschein, eine schöne Umgebung – das sind Gottes Mittel, um auf natürliche Weise den Kranken ihre Gesundheit wieder zu schenken … Gebt Männern und Frauen Gelegenheit, auf dem Feld und in den Obst- und Gemüsegärten zu arbeiten. Das macht Nerven und Muskeln gesund und kräftig. Es ist eine schlechte Behandlung, Patienten im Haus einzusperren und ihre Krankheit zu hätscheln. Wenn Kranke ihren Nerven, Muskeln und Sinne an der frischen Luft betätigen dürfen, werden sie wieder gesund! – MH 127.2; MM 233.2; 296.4
Seminarangebot
Als Programm sind geplant: Kneipp-Wasseranwendungen (Frauen/Männer getrennt), Kochkurse, Erlernen von Gemüseanbau, Wanderungen in der Bergwelt und im Wald rund herum, abendliche Vorträge über Medizin und Psychologie. Besonderes Augenmerk werden auf dem psychotherapeutischen Gruppen- und Einzelgespräch liegen.
Aufruf
In Europa werden wegen der speziellen Situationen in den verschiedenen Feldern schwierigste Probleme im Werk auftreten. Doch wurde mir Licht gegeben, dass hier Institute gegründet werden, die – obwohl zunächst klein – unter Gottes Segen größer und stärker werden … Wir leben jetzt in einer Zeit, in der sich jedes Gemeindeglied an der Gesundheitsmission beteiligen sollte. Die Welt ist ein Lazarett voller Opfer mit körperlichen und mentalen Krankheiten. Überall gehen Menschen zugrunde, weil sie die Wahrheiten nicht kennen, die uns anvertraut worden sind! … Ich möchte dir sagen, dass man bald nicht mehr wie gewohnt das Evangelium verkündigen kann, sondern nur noch über die Gesundheitsmission. – 7T 52.4; 62.1; CH 533.1
Lasst das Werk des HERRN voranschreiten. Lasst die Gesundheitsmission und das Bildungswerk voranschreiten. Unsere große Not ist der Mangel an ernsten, hingegebenen, verständigen und fähigen Mitarbeitern … Wir können anderen nur nützlich sein, wenn wir als Jesu Mitarbeiter seine Pläne und Anweisungen uneingeschränkt befolgen. Es ist Gottes Werk! – 9T 168.4; DA 369.1
Wir glauben, dass es Zeit ist, dich zu fragen, ob du Interesse hast, diese Arbeit personell, finanziell und/oder durch Gebet zu unterstützen. Bitte tretet mit uns in Kontakt: klaus@gstirner.com – stella.gstirner@gmail.com
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