Paradigmenwechsel statt bloße Schuldbefreiung. Von Anne Savinsky
Lesezeit: 4 Minuten
Ich sehe den anhaltenden Segen von Gottes Wort und seiner Gegenwart in meinem Leben. Ohne sie habe ich kein Leben, keinen Frieden, nichts, worauf ich mich stützen kann. Ohne sie habe ich nur Angst, Unbeständigkeit und schließlich den Tod.
Aber mit ihnen …!
Kürzlich las ich in dem Buch »Living by Faith« einen Kommentar zu Jesu Wunderheilung des Gelähmten in Matthäus 9. Jesus sagte zu ihm: »Steh auf, nimm dein Bett und geh.« Genau das tat er dann auch!
Als Christen glauben wir oft von ganzem Herzen, dass der Messias unsere Sünden vergibt. Aber zu glauben, dass er uns vor dem Sündigen bewahren kann, fällt uns schon schwerer. Hier kämpfen wir, hier kämpfe auch ich. Aber das Erste, was Jesus zu dem Mann sagte, als er seinen erbärmlichen Zustand sah, war: »Sohn, sei guten Mutes! Deine Sünden sind dir vergeben.« Erst dann forderte er ihn auf, aufzustehen und nach Hause zu gehen!
Jesus sah die Reaktion der Schriftgelehrten und las ihre Herzen. Sie glaubten, dass Jesus mit seinen Äußerungen Gott gelästert habe. Jesus fragte sie, warum sie so böse Gedanken hegten. Was hat nun aber Sündenvergebung damit zu tun, dass ein gelähmter Mann aufstehen und gehen kann?
Jesus erklärte, die Wunderheilung solle alle wissen lassen, dass der Sohn auch die Wunderkraft hat, Sünden zu vergeben! Jesus verband Heilung mit Vergebung. Er machte Sündenvergebung anschaulich und zeigte ihre Nachhaltigkeit!
Waggoner und Jones stellen fest: »Die Wirkung von Jesu Worten hielt noch an, nachdem sie gesprochen wurden. Jesu Worte bewirkten eine Veränderung in dem Mann, und zwar dauerhaft. Das gilt auch für Sündenvergebung. Man kann leicht denken, dass bei Sündenvergebung sich etwas in Gott verändert und nicht in einem selbst, weil Gott endlich aufhört, einem Vorwürfe zu machen. Aber das würde ja bedeuten, dass Gott sich über einen geärgert hätte. Stimmt aber nicht. Gott ist kein Mensch; er ärgert sich nicht über mich. Er vergibt mir nicht, weil er sich über mich geärgert hätte, sondern weil in meinem Herzen etwas nicht stimmt. Bei Gott stimmt alles, bei mir stimmt nichts. Also vergibt Gott mir, damit bei mir auch alles stimmt.« Hast du das gehört? Gott vergibt uns, damit auch bei uns alles stimmt. Geheilt. Wiederhergestellt. Neu gemacht. In ihm.
Jesus sagte: »Die Worte, die ich zu euch rede, die sind Geist und sie sind Leben.« Wenn wir das Wort im Glauben annehmen, bringt es Gottes Geist und Leben in unsere Seelen. Wenn wir also die Worte hören: »Mein Sohn/meine Tochter, sei guten Mutes, deine Sünden sind dir vergeben«, dann fängt damit ein neues Leben an, das sofort in uns ist. Wir sind dann eine neue Kreatur, ein neuer Mensch im Messias. Ganz, geheilt und wiederhergestellt als Mann oder Frau in Jesus.
Gottes Macht vergibt. Gottes Macht heilt uns von unserer Gebrochenheit, und Gottes Macht erhält diese Vergebung und Heilung in uns aufrecht, die uns davon abhält zu sündigen.
Verpassen wir oft seine bewahrende Kraft vielleicht deshalb, weil wir die Macht der Vergebung nicht ganz begreifen, die Heilung, die er uns eigentlich bereits geschenkt hat? Die Tatsache, dass er uns in Christus bereits gesund und ganz gemacht hat?
Ich bin so dankbar für Gottes kraftvolles, ermutigendes, reinigendes und befähigendes Wort: ein Fels, auf dem ich sicher stehen kann, heute, wo intellektuelle und moralische Orientierung immer schwerer fällt. Wenn ich täglich vom Manna esse, vom Wort Gottes, werde ich mit Gottes schöpferischer Kraft erfüllt, mit seiner Gegenwart und seinem Geist, der in mir lebt und mich befähigt, seinen Willen zu tun und nicht meinen eigenen.
Quelle: Coming Out Ministries Newsletter, Januar 2023.
www.comingoutministries.org
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