Methode oder Leidenschaft? Jesus im Herzen oder vor der Tür? Von Jonathan Bäcker
Über dies alles aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist. (Kolosser 3,14)
Wenn wir über Heiligung sprechen klingt es manchmal abstrakt. Für manche ist es sogar eine Last. Man verbindet damit Sündlosigkeit, Reinheit, Abgesondertsein, also von der Welt abgetrennt sein, Gehorsam den Geboten gegenüber. Alles gut und richtig, allerdings fehlt hier in meinen Augen oft eine wichtige Komponente, ich denke sogar die wichtigste überhaupt. Wird uns das klar, entfaltet sich erst die wahre Schönheit der Heiligung.
Heiligung bedeutet ganz praktisch: Wachstum in der Liebe. Oder wie es John Wesley ausgedrückt hatte: »Reife und doch immer noch zunehmende Liebe.«
Warum ist das so wichtig?
Wenn wir nicht ständig in einer lebendigen Beziehung zu unserem Schöpfer stehen, laufen wir Gefahr in Formalismus abzurutschen. Wir verlieren das Wesentliche aus den Augen und fangen an, auf Nebensächlichkeiten Wert zu legen. Oder unser Glaube wird oberflächlich, und wir fragen nicht mehr nach dem tieferen Sinn hinter den biblischen Lehren.
Nehmen wir zum Beispiel die Zehn Gebote. Für den natürlichen Menschen sind sie eine Last. Für den wiedergeborenen Christen sind sie eine Freude und er verspürt den inneren Drang, diesen Geboten gerecht zu werden. Für den Formalisten verkommen sie allerdings zu einem Regelwerk, an dem er seine Heiligkeit misst. Allerdings sollten nicht die Gebote unser Maßstab sein, sondern Jesus Christus selbst.
»Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben.« (Jeremia 31,33)
In der Bergpredigt macht uns Jesus die eigentliche Tragweite der Gebote deutlich. Es geht nicht einfach darum, einige Regeln zu befolgen, sondern es geht um Prinzipien. Diese Prinzipien sind meist noch viel tiefgreifender und verlangen mehr von uns, als das oberflächliche Betrachten der Zehn Gebote vermuten lässt. Dennoch ist unser Heiland im Stande, diese in einem einzigen Satz zusammenzufassen:
Das Herz des Evangeliums
»Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!« (Lukas 10,27)
Es ist eigentlich sehr traurig, dass diese Liebe, die Gott von uns erwartet, so wenig an uns sichtbar wird. Ich denke in mancher Hinsicht sollten wir Christen die tolerantesten Menschen überhaupt sein. Es gibt nur eine Person, mit der wir streng umgehen sollten und das sind wir selber. Und doch machen wir es oft genau umgekehrt – bei Fehlern schauen wir auf andere und bei Bedürfnissen schauen wir auf uns selber.
Heißt das, wir sollen alles akzeptieren und jeden tun und machen lassen, was er will? Nein gewiss nicht, es ist aber sehr wichtig, wie wir mit den Fehlern anderer umgehen.
Der Waisenvater Georg Müller wünschte den Kindern mit Tränen in den Augen Gottes Segen, wenn er sie, wegen anhaltend schlechtem Benehmen, aus seinem Heim verweisen musste. Das führte bei einigen dazu, dass sie sich später bekehrten.
Auch Ellen White schreibt:
»Wer Menschen, die versucht werden, ihre Schuld vorhält, wird sie auf keinen Fall dazu motivieren, es besser zu machen … Haltet ihnen lieber die Möglichkeiten vor Augen, die ihnen offen stehen! Weist sie auf die Gipfel hin, die sie erklimmen können! Helft ihnen, die Gnade des Herrn in Anspruch zu nehmen und seiner vergebenden Kraft zu vertrauen. Jesus wartet darauf, sie bei der Hand zu nehmen und ihnen die Kraft für ein edles, rechtschaffenes Leben zu geben.« (Manuskript 2, 1903)
Schon wieder Liebe
Leider ist der Begriff Liebe in unserer Zeit etwas schwammig geworden. In manchen Kreisen wird viel davon gesprochen, aber im Leben ist so wenig davon erkennbar. In der Gesellschaft wird er oft mit einem wollig-warmen Gefühl in der Magengegend gleichgesetzt, und in den Medien wird er schlussendlich komplett sinnentleert.
Von welcher Art Liebe sprechen wir hier also?
Schade, dass es den Anschein macht, als sei für manche das Christentum vor 500 Jahren mal kurz aufgelebt, dann wieder verschwunden und erst vor 150 Jahren wieder zum Vorschein getreten. Wo wir doch in der Zwischenzeit Zeugnisse haben von Menschen, an denen Gott Großes bewirkt hatte. An diesen Männern hat Gott seine Liebe sichtbar gemacht, sodass sie für uns alle ein Ansporn sein sollten.
Missionare mit Herz
So zum Beispiel die Missionare der Herrnhuter Brüdergemeine Johann Leonard Dober und David Nitschmann, die sich im 18. Jahrhundert selbst als Sklaven verkauften, um auf eine Insel zu gelangen, wo ein Atheist etwa 2000-3000 Sklaven aus Afrika arbeiten ließ. Keiner dort hatte jemals etwas von Jesu Liebe gehört. Das bewegte die beiden Missionare so sehr, dass sie nicht anders konnten, als dort hinzugehen. Ohne zu wissen, ob sie jemals wieder lebend nach Hause kommen würden. Keiner ihrer Angehörigen war damit einverstanden, obwohl alle aus ihrer Gemeinschaft gläubig waren und genauso davon überzeugt waren, dass Gott uns zu allen Menschen gesandt hat. Nur Graf von Zinzendorf erkannte den von Gott gegebenen Eifer und ermutigte die beiden. Johann Leonard Dober und David Nitschman haben den Satz geprägt:
»May the lamb that was slain receive the reward of his suffering!«
»Möge das Lamm, das geschlachtet wurde, den Lohn für seine Leiden erhalten!«
Die gleiche Liebe trieb im frühen 18. Jahrhundert David Brainerd an, trotz vererbtem Hang zur Depression und einer Erkrankung an Tuberkulose (die seinem jungen Leben mit 29 Jahren ein Ende bereitete), in den Wilden Westen zu ziehen, um dort als Missionar unter den Indianern zu wirken – und das unter widrigsten Bedingungen, von der Außenwelt abgeschnitten und oft nur mit verschimmeltem Brot als Nahrung. Dennoch gab er nicht auf, weil er Gottes Reich unter den Heiden aufrichten wollte.
Diese Liebe hat Jonathan Edwards so inspiriert, dass er es zuließ, dass seine Tochter den kranken Brainerd in seinen letzten Wochen pflegte – wohl wissend, dass sie sich anstecken und selbst sterben könnte. Was 6 Wochen nach Brainerds Tod auch geschah.
Von dieser Art Liebe sprechen wir hier. Eine Liebe, die seit Menschengedenken Männer und Frauen, Jungen und Mädchen dazu befähigte, für Gottes Reich zu tun, was über unsere Vorstellungskraft hinausgeht. Eine Liebe, die Märtyrer befähigte, singend auf den Scheiterhaufen zu gehen.
Ja, eine Liebe, die uns auch heute noch auffordert, in fremde Länder zu gehen und für die Sache Gottes zu leiden. Nur sind wir leider oft schon so darauf trainiert, gegenseitig unser Gewissen zu beruhigen, dass viele gar nicht mehr den Ruf dieser Liebe hören.
Würden sich unsere Alten wieder in Zuvorkommenheit und Güte messen anstatt in theologischer Schlagfertigkeit und würden wir unsere Jugend wieder dazu ermutigen, ihr Leben für Gottes Reich zu opfern, würde vielleicht die ersehnte Erweckung ganz von alleine kommen.
Fragen an uns selber
Wir alle können uns ganz leicht selber einige Fragen stellen, um zu erkennen, wie viel Liebe in uns wirklich wohnt.
Wie reagieren wir zum Beispiel, wenn wir in der U-Bahn sitzen und neben uns Jugendliche lautstark krakeelen und die Fahrgäste mit schmutzigen Wörtern belästigen?
Was empfinde ich, wenn ich an meinem freien Tag etwas im Garten ausruhen möchte und gerade jetzt der Nachbar auf die Idee kommt, den Rasen zu mähen?
Was denke ich von meiner Glaubensschwester, die in der Gemeinde mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht, als es sich vielleicht gehört?
Oder wie gehe ich mit meinem Glaubensbruder innerlich um, der in einer theologischen Frage anders denkt als ich?
Wir könnten diese Liste unendlich fortsetzen; wir alle haben an dem einen oder anderen Punkt eine Schwachstelle.
Chinesische Weisheit?
Ein chinesischer Missionar ist einmal in den Westen eingeladen worden. Als er bei einer Familie zu Besuch war, wurde er gebeten doch für ihre Ehe zu beten. Jesus solle ihnen mehr Liebe füreinander schenken, weil sie sich so häufig streiten. Der Missionar lehnte ab und sagte, das könne er nicht. Empört fragten die beiden warum, daraufhin sagte er: Sie brauchen Jesus.
Wir können nicht um Dinge bitten, aber den nicht einlassen wollen, der alles gibt. Das heißt, wenn wir keine Liebe in uns haben, können wir Gott nicht bitten, uns Liebe zu schenken. Gott möchte uns immer die ganze Fülle geben und die haben wir nur in Jesus Christus. Haben wir Christus in uns, haben wir auch Liebe für unseren Ehepartner oder Mitmenschen. Haben wir Christus nicht, werden wir auch keine Liebe haben.
Vielleicht hat der eine oder andere auch schon die Erfahrung gemacht, dass wenn er Gott morgens im Gebet um mehr Liebe gebeten hatte, er gerade an diesem Tag besonders lieblos war? Wir brauchen die Fülle, nicht Teilaspekte. Aber die ganze Fülle haben wir nur, wenn Christus in uns ist.
Und so ist es auch mit der Heiligung. Heiligung ohne Wachstum in der Liebe ist allenfalls religiöse Selbstgefälligkeit. Schlimmer noch, denn dadurch stellen wir Gottes Charakter falsch dar und machen es dadurch vielleicht manchem Menschen unmöglich, Gott anzunehmen.
Die Schönheit selbstloser Liebe
An dieser Stelle möchte ich ein sehr schönes Zitat unkommentiert mit euch teilen:
»Heiligung durch den Geist Gottes bedeutet, dass Christi Wesen in uns sichtbar wird. Das ist die frohe Botschaft: Christus lebt in mir — nicht ich, sondern er prägt mein Leben. Die Gnade Christi formt unser Wesen und zeigt sich in guten Werken. Die Grundsätze des Evangeliums können von keinem Bereich des praktischen Lebens ausgeklammert werden. Christliches Handeln und christliche Erfahrung müssen immer vom Wesen Christi geprägt sein.
Liebe ist die Grundlage aller Gemeinschaft mit Gott. Wir lieben Gott nur dann wirklich — allen Lippenbekenntnissen zum Trotz —, wenn wir unserem Bruder selbstlose Liebe entgegenbringen. Aus eigener Kraft schaffen wir das allerdings nicht. Wir brauchen dazu die Liebe Christi im Herzen. Wenn unser Ich in Jesus aufgeht, dann zeigt sich seine Liebe ganz von selbst. Es ist ein Zeichen christlicher Charaktervollkommenheit, wenn wir ständig anderen helfen und ihnen zum Segen werden möchten, wenn der Sonnenschein des Himmels unser Herz erfüllt und uns aus den Augen leuchtet.
Wer Christus im Herzen trägt, kann nicht ohne Liebe sein. Wenn wir Gott lieben, weil er uns zuerst geliebt hat, dann bringen wir auch allen Liebe entgegen, für die Christus gestorben ist. Wir können Gott nicht nahe kommen, ohne zugleich Gemeinschaft mit anderen Menschen zu haben. In ihm, der auf dem Thron des Universums sitzt, sind ja Gottheit und Menschheit vereint.
Die Verbundenheit mit Christus bindet uns durch die goldene Kette der Liebe auch an unsere Mitmenschen. Dann wird in unserem Leben die mitfühlende Barmherzigkeit Christi sichtbar. Wir warten nicht mehr, bis Menschen in Not zu uns kommen, und lassen uns auch nicht lange bitten, wenn wir gebraucht werden. Anderen zu helfen ist dann für uns eine Selbstverständlichkeit, wie es das ja auch für Christus war.
Liebevolles Verständnis für andere und der Wunsch, Menschen zum Segen zu werden, sind immer ein Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes. Selbst im finstersten Heidentum gab es Menschen, die noch nie etwas von Gottes Gesetz oder von Christus gehört hatten und dennoch seine Diener freundlich aufnahmen, ja manchmal für ihren Schutz sogar das eigene Leben aufs Spiel setzten.
Hier zeigte sich klar, dass Gottes Kraft am Wirken war. Der Heilige Geist füllt auch das Herz eines Heiden mit der Gnade Christi und weckt in ihm ein Mitgefühl, das weder seiner Natur noch den Sitten seines Stammes entspricht. ›Das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen‹ (Johannes 1,9), scheint in sein Herz und führt ihn, wenn er ihm folgt, ins Reich Gottes.« (Bilder vom Reiche Gottes, 315ff)
Wie ist das mit Wiedergeburt und Heiligung?
Durch die Wiedergeburt erhalten wir eine neue Gesinnung, der Charakter ist hier noch unverändert. Die neue Gesinnung bewirkt den Wunsch, einen neuen Charakter zu bekommen (Römer 12,2). Die Veränderung des Charakters ist Teil der Heiligung.
Ist kein Wunsch nach Heiligung oder Charakterveränderung da, stimmt etwas mit unserer Gesinnung und folglich auch mit unserer Wiedergeburt nicht. Deshalb bringt es auch gar nichts, aus eigener Kraft heraus zu versuchen, den eigenen Charakter ändern zu wollen. Die Gesinnung wird immer noch die gleiche sein und wiedergeboren werden wir dadurch auch nicht.
Wir sollten nicht versuchen anderen Menschen Heiligung aufzudrängen, denn Heiligung bewirkt der Heilige Geist (Römer 15,16). Wiedergeboren werden wir durch Gott, nicht durch unsere eigenen Anstrengungen (1. Petrus 1,3-4). Das menschliche Zutun ist hier also gar nicht so groß, wie wir vielleicht meinen. Alles hängt davon ab, ob wir uns ganz Gott gegeben haben. Gott ist ganz und gar der Anfänger und Vollender unseres Glaubens, nach seinem Wohlgefallen (Philipper 2,13).
Und jetzt?
Vor einiger Zeit ging ich mit einem Freund wandern und wir kamen über unser Glaubensleben ins Gespräch. Ich erzählte ihm, dass ich nicht lange nach meiner Wiedergeburt auf eine Missionsschule ging und dass sich dort mein Glaubensleben verändert hatte. Ich hatte nicht mehr so die tiefe Leidenschaft für Gott und ich fühlte, dass ich nicht mehr so brannte wie zu Beginn.
Mein Freund sagte dann, dass es in gewisser Weise normal sei, im Laufe eines Christenlebens verändern sich manche Dinge eben. Er meinte das nicht auf eine negative Art, da auch er ein Herz für die Mission hat, dennoch wollte ich mich nicht damit zufrieden geben.
Und wie es sooft ist, gibt Gott uns Antworten, wenn wir sie nötig haben. So geschah es auch mit mir, als ich eines Abends in dem Tagebuch von John Wesley von einer Begebenheit las. In einem Dorf führten seine Predigten zu einer Erweckung, viele Menschen kamen daraufhin jeden Morgen um 5 Uhr in die Kirche zum gemeinsamen Gebet und zur Gebetslesung.
Einige Zeit später kam John Wesley dort wieder hin, es war gerade Herbst, oder Winter und er erfuhr, dass die Menschen sich nicht mehr jeden Morgen um 5 Uhr versammelten, weil sie froren. In seinem Tagebuch vermerkte er dann, dass die Gläubigen von der ersten Liebe abgefallen sind, und sie Buße tun müssen.
Dieses von der ersten Liebe abgefallen und Buße tun sprang mir direkt ins Auge und ich erinnerte mich, das aus der Bibel zu kennen. Ich wurde dann auch fündig und landete bei den Sendschreiben an die sieben Gemeinden, in der Offenbarung. Genauer gesagt bei dem Schreiben an die Gemeinde in Ephesus:
»Dem Engel der Gemeinde von Ephesus schreibe: Das sagt, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich kenne deine Werke und deine Bemühung und dein standhaftes Ausharren, und dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die behaupten, sie seien Apostel und sind es nicht, und hast sie als Lügner erkannt; und du hast Schweres ertragen und hast standhaftes Ausharren, und um meines Namens willen hast du gearbeitet und bist nicht müde geworden. Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Bedenke nun, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Sonst komme ich rasch über dich und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegstoßen, wenn du nicht Buße tust!« (Offenbarung 2,1-5)
Es ist interessant, dass hier nicht wirklich ersichtlich ist, warum diese Gemeinde den Tadel erhält, denn eigentlich folgen sie doch Gott nach und wollen seinen Geboten gehorchen. Für mich hatte dieser Text eine unglaubliche Wucht, denn er traf genau auf meine Situation zu. Ist es nicht oft so, dass wir behaupten, Gott nachzufolgen, aber irgendwie aus den Augen verlieren wie wir zum Glauben gekommen sind, warum wir Kinder Gottes sein möchten und um was es wirklich geht. Hat Gott nicht Großes in unserem Leben gewirkt und ist er es nicht wert, dass wir ihm folgen auch ohne jegliche Aussicht auf ein zukünftiges Leben?
Ich weiß nicht, wie es dir nach deiner Bekehrung ging, aber ich war einfach nur von Gottes Liebe erfüllt, hätte stundenlang in der Gemeinde bei Lobliedern verweilen können, jede freie Minute mir eine Predigt anhören können und ich hatte den tiefen Wunsch, jedem Menschen zu erzählen, was Gott an mir getan hatte.
Irgendwann ließ Gott es dann zu, dass die rosa Brille von meinen Augen weggenommen wurde und ich sah immer mehr auch die Missstände in den Gemeinden und die Widersprüchlichkeiten, in denen so manche Geschwister lebten. Leider hatte das auch auf mich einen Einfluss und ich habe mir dadurch den Frieden nehmen lassen, den ich vorher mit Gott hatte.
Hier müssen wir uns immer wieder besinnen und Buße tun. Denn wie heißt es im Hohelied der Liebe:
»Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, so dass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts!« (1. Korinther 13,1-3)
Wenn diese Liebe nicht in deinem und meinem Herzen ist, wird Jesus einmal sagen: »Geh weg, ich kenne dich nicht.«
Mögen uns diese Worte in Erinnerung bleiben und wir immer wieder in Jesus die Fülle suchen, auf dass seine Liebe in uns vollkommen werde.
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