21 Jahre seit Nine Eleven: Auftakt der letzten Krise

21 Jahre seit Nine Eleven: Auftakt der letzten Krise
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Auf dem Hintergrund einer über 100 Jahre alten Prophezeiung. Von Kai Mester

Lesezeit: 8 Minuten

Was geschieht morgen und in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren? Diese Frage interessiert jeden irgendwie, zumindest wenn diese Geschehnisse direkten Einfluss auf ihn haben.

Durch Ellen White hat uns Gott einige Voraussagen für unsere Zeit geschenkt. Zu ihrer Zeit wirkten manche dieser Prophezeiungen recht vage und gar nicht so spannend. Mit dem Eintreffen der Ereignisse aber erhalten sie eine große Brisanz.

Zu ihren Voraussagen gehören sehr laute Musik, Schlagzeug und Tanz in adventistischen Großveranstaltungen kurz vor Abschluss der Gnadenzeit sowie die Voraussage des Ersten und Zweiten Weltkriegs. In diesem Artikel wollen wir ihre Aussagen betrachten, die von vielen als Prophezeiung des Terroranschlags in New York verstanden werden. Welche Ereignisse hat sie nach diesem Verständnis für die Jahre danach vorausgesagt.

Ihr Kapitel über die letzte Krise beginnt bezeichnenderweise im Band 9 ihrer Testimonies for the Church (Zeugnisse für die Gemeinde) auf Seite 11 (»Nine Eleven«) mit den einleitenden Worten:

»Wir leben in der Endzeit. Die schnelle Erfüllung der Zeichen der Zeit beweist, dass Jesu Kommen vor der Tür steht … Katastrophen zu Lande und zu Wasser, der unruhige Zustand der Gesellschaft und die Kriegsmeldungen verkünden Unheil. Die bösen Mächte legen ihre Streitkräfte zusammen und vereinigen sich … Bald wird die Welt solche Umbrüche erleben, dass die letzten Entwicklungen sehr schnell ablaufen.«

Eine treffende Beschreibung der Welt, in der wir seit der Niederschrift dieser Worte leben! Liest man die Einleitung weiter, stellt man fest, dass hiermit auch auf die Ursachen für das Phänomen des modernen Terrorismus hingewiesen wird.

»Die Tageszeitungen sind voller Hinweise auf eine schreckliche Auseinandersetzung in naher Zukunft, Raubüberfälle geschehen häufig, Streiks sind an der Tagesordnung, Diebstahl und Mord sind allgemein verbreitet; von Dämonen besessene Menschen nehmen Männern, Frauen und Kindern das Leben; Menschen haben sich in die Sünde verliebt; jede Form des Bösen setzt sich durch …«

Am einen Ende des Spektrums nehmen Selbstmordattentäter Männern, Frauen und Kindern das Leben, weil sie meinen, damit Gott einen Gefallen im Kampf gegen den unmoralischen Westen zu tun, der mit seinen Soldaten und Wirtschaftsimperien auch im Orient Fuß gefasst hat. Aber auch am anderen Ende treffen Staatsmänner und Wirtschaftsbosse aus ihrem Kalkül heraus Entscheidungen, die zum Teil ebenfalls dämonischen Ursprungs sind und zum Tod vieler Menschen führen.

»In den Großstädten leben Tausende in Armut … Neben ihnen in derselben Stadt wohnen jene, die mehr haben, als man sich wünschen kann. Sie leben im Luxus und geben ihr Geld für … die Befriedigung sinnlicher Begierden aus … Menschen häufen durch jede Art von Unterdrückung und Erpressung ungeheure Reichtümer an.«

Der Selbstmordattentäter stammt vielfach aus ärmlichen Verhältnissen und kämpft für Völker, die sich von den reichen Industrienationen ausgebeutet und in den Schatten gestellt fühlen. Der Staatsmann oder Wirtschaftsboss geht für seine hehren oder eigennützigen Ziele leider oft auch über Leichen.

World Trade Center

Dann sieht Ellen White, wie Wolkenkratzer in New York gebaut wurden. War es vielleicht das World Trade Center? Bis 1974 mit 417 m der höchste Gebäudekomplex der Welt und bis 2014 mit seinen zwei Türmen das höchste Gebäude, das bis dahin in New York City gestanden hat! Nun, im Rückblick lässt sich sagen, dass sich dieses Doppelgebäude sehr wohl als Illustration für die Botschaft von Ellen Whites Vision eignet. Denn das »Welthandelszentrum« war ein Symbol für die ungleichen Bedingungen, unter denen die Nationen Handel miteinander treiben. Auch wenn wir es natürlich nicht beweisen können, so liest sich die Vision doch nach Nine Eleven sehr aktuell. Die Bilder kann heute jeder leicht abrufen. Sie haben sich tief in die Seele der Welt eingeprägt.

»Einmal, ich befand mich gerade in New York, … [sah] ich Gebäude Stockwerk um Stockwerk in den Himmel wachsen. Diese Gebäude galten als garantiert brandsicher und wurden errichtet, um Eigentümer und Erbauer zu verherrlichen. Immer höher türmten sich die Gebäude auf; das teuerste Material wurde beim Bau verwendet …«

»Als diese Hochhäuser emporwuchsen, freuten sich die Eigentümer in kühnem Stolz darüber, dass sie das Geld hatten, um ihre Wünsche zu befriedigen und den Neid ihrer Nachbarn zu erregen.«

Nine Eleven

Und nun der Terroranschlag? Für die meisten Leute war es so, wie Ellen White es in ihrer Vision beschreibt. Flugzeuge waren nicht das Erlebnis, sondern das Feuer:

»Die nächste Szene, die an mir vorüberzog, war ein Feueralarm. Menschen schauten auf die hohen und vermeintlich brandsicheren Gebäude und sagten: ›Sie sind völlig sicher.‹ Doch die Gebäude wurden verzehrt, als wären sie aus Pech. Die Feuerwehrautos standen der Zerstörung machtlos gegenüber, die Feuerwehrleute konnten ihre Geräte nicht einsetzen.«

Zwei Jahre später im August 1906 hörte sie in einer anderen Vision »Explosion nach Explosion« und sieht dann »große Feuerbälle. Daraus schossen Funken in Form von Pfeilen hervor und ganze Gebäudeblöcke stürzten ein. Das Kreischen und Ächzen konnte ich deutlich hören.« (Manuscript Releases 11, 361) Man braucht sich nur mal ein paar Filmchen vom Ereignis im Internet anzusehen. Mir hätte direkt das Vokabular gefehlt, um das Szenario so treffend zu beschreiben.

Diese Szene steht also im Fokus des Kapitels Die letzte Krise von Ellen White, das auf Seite 11 des 9. Bandes ihrer Zeugnisse für die Gemeinde beginnt. Es wirkt daher wie ein Fingerzeig an Gottes Volk, der sagen möchte: Die Zeit ist da! Die letzte Krise hat begonnen. Daher ist es spannend zu lesen, wie sie auf den nächsten Seiten die Weltentwicklungen beschreibt.

Finanz- und Wirtschaftskrise

»Selbst unter den Pädagogen und Staatsmännern verstehen nur wenige die Ursachen, die dem gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft zu Grunde liegen. Keiner von den Regierenden kann die Probleme des Werteverfalls, der Armut, der Verelendung und der steigenden Kriminalität lösen. Vergeblich bemühen sie sich, die Wirtschaft auf eine sicherere Grundlage zu stellen …«

Auf den 11. September 2001 folgten zwei globale Finanz- und Wirtschaftskrisen. Die erste wurde von der Immobilienkrise 2007 in den USA ausgelöst, die 2009 in die Eurokrise mündete. Die zweite kam 2020 mit Covid dazu und beschäftigt uns bis heute. Ellen Whites Beschreibungen passen wirklich gut. Eine neue Weltordnung gewinnt entlang der Krisen immer mehr Gestalt. Das ist die Zeit, in der wir gerade leben!

Auch wenn es genug Stimmen gibt, die aus verschiedenen Gründen eine Verbindung zwischen Ellen Whites Visionen und diesen Ereignissen nicht sehen können oder wollen, zumindestens keine enge Verbindung, so ist es für mich doch eine Ermutigung zu sehen, dass ihre Zukunftsvisionen so relevant sind und die entscheidenden Weltereignisse mit viel Ermutigung begleiten. Das bietet Orientierung, wirkt wie ein Leuchtturm im finsteren Nachrichtengewitter der letzten Jahre. Was beschreibt sie weiter?

Kriegsstimmung

»Die Welt ist in Kriegsstimmung. Die Voraussagen im 11. Kapitel des Propheten Daniel haben sich nahezu vollständig erfüllt. Bald werden sich die Szenen der Trübsal abspielen, von denen in den Prophezeiungen die Rede ist …«

Nahrungsmittelkrise

»›Der Same ist unter der Erde verdorrt, die Kornhäuser stehen wüst, die Scheuern zerfallen; denn das Getreide ist verdorben … Die Rinder …haben keine Weide, und die Schafe verschmachten.‹ ›Weil der Weinstock verdorrt ist und der Feigenbaum verwelkt; auch die Granatbäume, Palmbäume und Apfelbäume, ja, alle Bäume auf dem Felde sind verdorrt. So ist die Freude der Menschen zum Jammer geworden.‹ (Joel 1,15-18.12)«

Krieg

»›Ich höre der Posaune Hall, den Lärm der Feldschlacht; Niederlage auf Niederlage wird gemeldet. Denn das ganze Land wird verheert, plötzlich sind meine Hütten und meine Zelte zerstört … Ich schaute das Land an, siehe, das war wüst und öde, und den Himmel, und er war finster. Ich sah die Berge an, und siehe, die bebten und alle Hügel wankten … Ich sah, und siehe, das Fruchtland war eine Wüste; und alle seine Städte waren zerstört.‹ (Jeremia 4,19-20.23-26)«

Die Trübsalszeit

»Bald wird die Schlacht heiß entbrennen zwischen denen, die Gott dienen, und denen, die ihm nicht dienen. Bald wird alles Erschütterliche erschüttert, damit nur das Unerschütterliche bestehen bleibt … Man kann nicht in Worte fassen, was Gottes Kinder auf dieser Erde erleben werden, wenn himmlische Herrlichkeit und eine Neuauflage der Verfolgungen aus der Vergangenheit miteinander verschmelzen. Sie werden in dem Licht wandeln, das von Gottes Thron ausgeht. Eine ständige Kommunikation wird durch Engel zwischen Himmel und Erde aufrechterhalten werden …«

Der Sabbat schenkt Kraft

»Gottes angefochtene und geprüfte Kinder werden in dem Zeichen Kraft finden, das in 2. Mose 31,12-18 beschrieben wird … Die Anbeter Gottes werden sich besonders durch das Halten des vierten Gebots unterscheiden … Die Bösen dagegen werden sich durch ihre Bemühungen hervortun, das Denkmal des Schöpfers niederzureißen … Als Ergebnis des Kampfes wird die ganze Christenheit in zwei große Klassen geteilt sein … Der Geist des Krieges versetzt die Nationen von einem Ende der Erde zum andern in Kriegsstimmung. In der kommenden Trübsalszeit aber, in einer Zeit der Bedrängnis ›wie sie noch nie gewesen ist, seitdem irgendeine Nation entstand‹ (Daniel 12,1 Elberfelder), werden Gottes auserwählte Kinder unerschütterlich dastehen. Satan und sein Heer können sie nicht vernichten, denn Engel von überlegener Stärke beschützen sie. Gott spricht zu seinem Volk: ›Geht aus von ihnen und sondert euch ab … und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein.‹ (2. Korinther 6,17-18)«

(Aus: Ellen White, Testimonies to the Church, Mountain View, California, 1909, Pacific Press Publishing Association, Band 9, Seite 11-18; vgl. Schatzkammer der Zeugnisse, Hamburg, Advent-Verlag, Band 3, Seite 239-246; Zeugnisse für die Gemeinde, 1996, Wegbereiter Verlag, Band 9, Seite 16-22)

Hoffnung, die durchträgt

Die Spannungen werden sich also durchaus in irgendeiner Form weiter zuspitzen und auch die wirtschaftlichen Probleme werden massiv zunehmen. Bald kommt der Übergang, an dem Gottes Volk sogar zum Feindbild der Menschheit wird, zum Sündenbock für die sich verschärfende globale Krise. Die Finsternis wird aber nur deshalb tiefer, damit das warme Licht von Gottes sanftmütigem Wesen deutlicher von allen Menschen gesehen wird. Viele werden sich dann auf die Seite von Gottes gesalbtem Retter schlagen: Jesus aus Nazareth hat versprochen alle seine »Schafe« in Sicherheit zu bringen, bevor die Menschen diesen Planeten unbewohnbar gemacht haben (Johannes 10 und 14). Später dann wird auch dieser Planet wieder in das ökologische Paradies zurückverwandelt, das er bei seiner Erschaffung war. Und alle Erlösten dürfen daran teilhaben (Offenbarung 21).

In diesem Artikel konnten wir nur einen stark gekürzten Auszug aus dem besagten Kapitel aus Zeugnisse Band 9 betrachten. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall das ganze Kapitel mal in Ruhe zu lesen.

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