Auf der Suche nach der richtigen Aktion und der richtigen Quelle. Von Mark Sandoval
Betrachten wir unsere Grundbedürfnisse einmal von einer etwas anderen Warte aus:
Es gibt Grundbedürfnisse unserer Zellen. Dazu gehört die Versorgung mit Rohstoffen und Energie. Zu den Rohstoffen gehören Sauerstoff, Wasser, Nährstoffe und Wärme, aber auch Sonnenschein und Schlaf. Damit diese Grundelemente zu den Zellen im Körper gelangen, ist ein Organ oder Organsystem nötig, das sie in den Körper aufnimmt, und ein Lieferweg innerhalb des Körpers.
Welches Organ oder Organsystem nimmt den lebensnotwendigen Sauerstoff in den Körper auf? Die Lungen. Welches Organ das lebensnotwendige Wasser? Der Magen. Welches Organ die vitalen Nährstoffe? Ebenfalls der Magen. Welches Organ die Wärme, die wir zum Leben brauchen? Die Haut. Welche Organe den Sonnenschein? Augen und Haut. Welches Organ den lebensnotwendigen Schlaf? Das Gehirn.
Sobald diese Rohstoffe durch die jeweiligen Organe in den Körper gelangen, brauchen sie einen Transportweg zu den Zellen, damit diese mit allem Lebensnotwendigen versorgt sind. Wer ist für die Verteilung der Rohstoffe verantwortlich? Das Blut. Wer für die Verteilung der Energie oder des Stroms? Die Nerven.
Nun brauchen wir aber nicht nur bestimmte Grundelemente und einen Lieferweg zu den Zellen sondern jeweils auch Aktionen, durch die diese Grundelemente dem Körper zugeführt werden. Was tun also die Lungen, um den lebensnotwendigen Sauerstoff in den Körper zu bringen? Sie atmen. Was tut der Magen, um das Wasser aufzunehmen? Er (bzw. der Verdauungstrakt) trinkt. Welche Aktion führt er aus, um vitale Nahrung aufzunehmen? Er isst. Was tut die Haut, damit die lebensnotwendige Wärme in den Körper gelangt? Sie setzt sich der Wärme aus oder bedeckt sich. Was tun Augen und Haut, um Sonnenlicht in den Körper zu lassen? Die Augen öffnen sich, und die Haut entblößt sich. Was tut das Gehirn, um dem Körper den lebensnotwendigen Schlaf zu geben? Das Gehirn schließt die Augen, legt sich hin usw.
Für jedes Grundbedürfnis gibt es eine Aktion, die von einem Organ oder Organsystem geleistet wird, damit die benötigte Substanz in den Körper gelangt und an die Zellen verteilt wird.
Aber wir brauchen noch etwas. Wir alle brauchen Liebe.
Nur, durch welche Aktion kommt diese Liebe in unseren Körper? Durchs Denken. Das Denken wandelt Liebe in die richtige Energie um, nimmt sie in den Körper auf und leitet sie über die Nerven zu den einzelnen Körperzellen.
Betrachten wir die Liebe ein wenig näher: Wie viel wiegt sie? Aus wie vielen Protonen, Neutronen und Elektronen besteht sie? »Das ist doch lächerlich!«, sagst du. »Liebe ist doch nichts Physisches.« Damit Liebe, die nicht physisch ist, in den Körper gelangt, brauchen wir ein metaphysisches Organ. Welches Organ ist das? Es ist der Geist. Der Geist ist das Organ, durch das die Liebe in den Körper gelangt, und zwar durch die Aktion des Denkens. Danach wird sie über das Nervensystem in jeden Teil des Körpers weitergeleitet.
Nun stellt sich eine sehr wichtige Frage: Können wir den Sauerstoff erzeugen, den unsere Lungen zum Atmen und wir zum Leben benötigen? Nein. Wir können mit Hilfe von Chemikalien oder Maschinen den Sauerstoff aus anderen Molekülen extrahieren und ihn in einer Sauerstoffflasche konzentrieren. Aber wir können ihn nicht aus dem Nichts erzeugen.
Können wir das Wasser erzeugen, das unser Magen braucht? Nein. Können wir die Nährstoffe herstellen, die wir essen müssen? Nein. Wir können uns am Wachstum der Nahrung beteiligen, indem wir sie pflanzen, gießen, jäten usw., aber Leben können wir dem Samen nicht einhauchen und das Wachsen und Früchte tragen an sich entspringt auch nicht unserem Handeln.
Können wir die Wärme erzeugen, die unsere Haut braucht? Nein. Den lebensnotwendigen Sonnenschein? Nein. Den Schlaf, den unser Gehirn braucht? Jeder, der schon schlaflose Nächte hatte, wird uns sagen: »Nein!«
Können wir die Liebe produzieren, die unser Geist zum Denken und wir zum Leben brauchen? Nein. Unmöglich!
Können wir gesund sein, wenn wir die falsche Substanz aufnehmen, obwohl wir die richtige Aktion durchführen? Wenn wir zum Beispiel Luft mit Sauerstoff atmen, bleiben wir gesund. Atmen wir aber Kohlenmonoxid ein, wird es uns umbringen. Gleiche Aktion (Atmung), aber falsche Quelle (Kohlenmonoxid) und das Ergebnis ist Tod.
Wenn wir Wasser trinken, bleiben wir gesund. Trinken wir Frostschutzmittel, sterben wir. Gleiche Aktion (Trinken), aber falsche Quelle (Frostschutzmittel) und das war’s.
Wenn wir Lebensmittel mit den richtigen Nährstoffen essen, bleiben wir gesund. Essen wir jedoch Rattengift, wird es uns umbringen. Gleiche Aktion (Essen), falsche Quelle (Rattengift). Das Ergebnis ist Tod.
Wenn wir gute, liebevolle Gedanken denken, bleiben wir gesund. Denken wir schlechte Gedanken, wird es uns töten. Gleiche Aktion (Denken), falsche Quelle (Gedanken, die mit Liebe nicht vereinbar sind). Das Ergebnis ist Tod.
Nur wenn das richtige Handeln (Atmen, Trinken, Essen, Denken) mit der richtigen Quelle (O2, H2O, gutes Essen, Liebe) kombiniert wird, dürfen wir Gesundheit erwarten. Haben wir die richtige Quelle (richtige Nährstoffe, O2, etc.), aber die falsche Aktion (Überessen, Hyperventilieren, gar nichts essen, nicht atmen usw.), führt dies zu Krankheit und Tod. Andersherum führt auch das richtige Handeln (Atmen, Trinken oder Essen) an der falschen Quelle (Gifte, Toxine, etc.) zu Krankheit und Tod. Ist sowohl die Handlung als auch die Quelle falsch (Überessen und Gift), ist Krankheit und Tod ebenso unvermeidlich.
Wenn wir ernsthaft über unsere verschiedenen Bedürfnisse nachdenken, erfahren wir einiges über uns selbst. Können wir das erzeugen, was wir brauchen? Nein. Könnten wir es, würden wir nicht von einem Bedürfnis sprechen. Der Körper kann das, was er braucht, nicht erzeugen. Ebenso wenig kann der Geist das erzeugen, was er braucht.
Brauchen wir Liebe? Ja! Unbedingt! Können wir sie produzieren? Nein! Wenn wir es könnten, bräuchten wir sie nicht. Ist dies ein individuelles Problem? Können nur Einzelne diese Liebe nicht erzeugen, oder gilt das für die ganze Menschheit? Es ist ein allgemeines Problem. Kein Mensch kann Liebe schaffen oder produzieren. Es ist gut, sich dies immer wieder vor Augen zu führen. Denn hier liegt die Wurzel vieler Probleme.
Kann jemand anders für mich atmen? Nein. Ich muss für mich selbst atmen. Nur der Sauerstoff, den ich einatme, kommt meinem Körper zugute. Kann jemand anders für mich trinken? Nein. Essen? Nein. Hier bin ich nur mit meinen eigenen Handlungen für meine Gesundheit verantwortlich.
Ein anderer Mensch kann nicht die Quelle dessen sein, was ich als Mensch brauche, weil er genau dasselbe Bedürfnis hat wie ich. Ich frage daher: Kann eine andere Person meine Liebesquelle sein? Nein! Weil sie selber Liebe braucht.
Angenommen dein Nachbar kommt ständig vorbei, weil er etwas von dir ausleihen will. Eines Tages erzählt er dir, dass seine Tochter an einer seltenen tödlichen Krankheit leidet, die nur in einem speziellen Zentrum im Ausland behandelt werden kann. Die Behandlung koste fünf Millionen Euro. Es sei nötig, vor Beginn der Behandlung den vollständigen Preis zu bezahlen. Er bittet dich die ganzen fünf Millionen Euro zu zahlen. Du sagst ihm höflich, dass du so viel Geld nicht hast, aber ihm eine Spende geben wirst, die ihm hilft sein Ziel zu erreichen. Doch jeden Tag steht er vor der Tür und fragt nach dem Rest der fünf Millionen. Was machst du schließlich, wenn er klingelt? Du gehst gar nicht mehr an die Tür!
Du bist frustriert, weil du das, was er braucht, nicht hast, und er ist frustriert, weil er das, was er braucht, nicht bekommt. Genau so ist es in Beziehungen. Wir sind frustriert, weil andere uns nicht die Liebe geben können, die wir brauchen, und sie sind frustriert, weil sie sie uns tatsächlich nicht geben können.
Wir erwarten von anderen, was sie unmöglich produzieren können. Das Problem ist, dass wir zur falschen Quelle gehen!
Wer sorgt jeden Tag dafür, dass Sauerstoff in meine Lungen gelangt? Ich selbst. Wer trinkt Wasser? Ich. Und wessen Verantwortung ist es, die richtigen Nährstoffe aufzunehmen? Meine.
Hast du schon mal ein Liebesdefizit gehabt? Dann habe ich eine Frage: Wer ist dafür verantwortlich, wenn ich mit Liebe erfüllt bin? Gott oder ich? Wenn es Gottes Verantwortung wäre, dann stimmt die Aussage »Er macht alles gut« jedenfalls nicht. Wer ein Liebesdefizit verspürt, darf sich die Liebe jederzeit nehmen. Gott hingegen ist für die Bereitstellung der Liebe verantwortlich.
Hier weiterlesen: Teil 5
Mit freundlicher Genehmigung aus: Dr. med. Mark Sandoval: The Law of Life, Uchee Pines Institute, Alabama: Seite 32-37
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