Eine heute selten gebrauchte Anrede für Jesus findet sich in spannenden Zusammenhängen im Schrifttum der Autorin wieder, die das Herz erwärmen und das Denken inspirieren. Von Ellen White
Für die Jünger war es nun keine Glaubensfrage mehr, dass Jesus der Sohn Gottes war. Jetzt wussten sie: Er war tatsächlich der Messias, obwohl ihn das Menschsein einhüllte. So zuversichtlich gaben sie ihre Erfahrung der Welt weiter, dass alle spüren konnten: Gott war mit ihnen. Mutig sprachen sie den Namen Jesu aus. Denn war er nicht ihr Freund und großer Bruder? – Acts of the Apostles, 46
Tatsächlich ruft Gottes Sohn die Menschen auf, sich ihm als Brüder anzuschließen. Damit verleiht er ihnen die Ehre göttlicher Sohnschaft. Wie wunderbar hat Jesus sich erniedrigt. Er wurde unser großer Bruder, damit wir Gottes Söhne und Töchter würden. Wir sind mit einem Preis erkauft – mit was für einem Preis! Jesus kam freiwillig auf diese Erde und stellte sich an die Spitze des gefallener Menschen, der Schulderben, die auf ewig zum Tod verurteilt sind. Hätte er unsere Schuld und den Zorn Gottes nicht getragen, wären wir verloren. – 12 Manuscript Releases, 61.1
Jesus sagt: »Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden.« (Matthäus 28,18) »Wofür …?« – Für uns. Er möchte, dass wir zwei Dinge erkennen: Erstens, dass er als unser großer Bruder in den Himmel zurückgekehrt ist und zweitens, dass die grenzenlose Macht, die ihm gegeben wurde, uns jetzt zur Verfügung steht. – Testimonies 9, 186
Wenn uns die Zeit lange vorkommt, während wir auf das Kommen unseres Befreiers warten; wenn Anfechtung uns niederbeugt und mühevolle Arbeit uns auslaugt, wenn wir endlich ehrenhaft aus dem Kriegsdienst entlassen werden wollen, dann lasst uns an folgende Wahrheit denken – und dadurch jede Klage ersticken: Wir wurden auf dieser Erde zurückgelassen, um Sturm und Unwetter zu trotzen, einen christlichen Charakter zu vollenden, besser mit Gott unserem Vater und mit unserem großen Bruder vertraut zu werden, für den Meister zu wirken und viele Seelen für Jesus zu gewinnen. – Testimonies 1, 111
Staunt, ihr Himmel, und wundere dich, du Erde! Der Himmelslehrer war gekommen. Wer war er? – Kein Geringerer als Gottes Sohn selbst. Er erschien als Gott und gleichzeitig als großer Bruder des Menschengeschlechts. »Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.« Jesus musste als Mensch kommen. Wäre er in dem Glanz gekommen, den er beim Vater hatte, hätten die Menschen in seiner Gegenwart nicht überleben können. – Signs of the Times, 17. Mai 1905
»Selig sind die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.« Unreine Gedanken oder Handlungen verdunkeln die geistliche Sicht. Dann kann die Seele Gottes Charakter nicht beschauen und sich von ihm nicht bezaubern lassen. Die Welt ist voller Ungehorsam. Das Verständnis der Menschen ist so verfinstert durch ihr sündiges Vorgehen, dass Gerechtigkeit nicht deutlich erkannt wird. Daher zieht man sie der Ungerechtigkeit auch nicht vor.
Die reinen Herzens sind, werden Gott schauen … Sie werden Gott in Jesus Christus voller Freude erkennen und durch Anschauen in sein Ebenbild verwandelt werden … Alle Menschen werden Jesus zwar als Richter schauen, aber die reinen Herzens sind, werden ihn als Freund schauen … als Freund und großen Bruder. – Signs of the Times, 3. Oktober 1895
Er kam auf unsere Welt, damit die Welt durch ihn ewiges Leben haben würde. Er war allmächtig, doch sein Mitgefühl galt der Menschheit. Noch bevor wir ihn liebten, wurde uns seine Liebe geschenkt. Er ist unser großer Bruder. Wir haben keinen Hohepriester, der mit uns nicht mitleiden könne, sondern einen, der in allem versucht ist wie wir, doch ohne Sünde. Als erfrischende Wasser hat er seine Gefühle ausgegossen voller Mitgefühl und Liebe für seine Schafe, die er, wie er sagt, mit Namen kennt. Wir gehören Jesus Christus. Wir sind sein Eigentum. Jesu Fürsorge hat der Vater sein Volk anvertraut, damit sie in seinem teuren Blut gewaschen werden und er sie als Hirte weidet. Durch seine Wahrheit sollen sie geheiligt, vollendet und für die himmlische Familie ausgebildet werden. – Sabbath School Worker, 1. April 1893
Als Jesus auf dieser Erde war, machte er Gottes Allmacht und Größe nicht zum Hauptthema seiner Reden. Am häufigsten spricht er von ihm als von unserem Vater und von sich als von unserem großen Bruder. Er möchte unseren von Sünde geschwächten Verstand ermutigen, den Gedanken zu begreifen, dass Gott Liebe ist. – Review and Herald, 19. Januar 1911
Nach seiner Kreuzigung und Auferstehung fuhr er zum Himmel auf. Aber er ging als unser großer Bruder, um sich für uns zu verwenden. Durch ein Leben der Selbstaufopferung und einen schändlichen Tod erlöste er uns und steht nun vor dem Vater als unser Anwalt, als Sühne für die Sünden jedes Reuigen, der ihn empfängt und an seinen Namen glaubt. Mit seinem menschlichen Arm umfasst er das gefallene Geschlecht, während sein göttlicher Arm den Thron des Unendlichen ergreift. – Review and Herald, 3. September 1903
Derselbe Jesus, der Johannes auf der Insel Patmos erschienen ist, wird jeden von euch auf eurer »einsamen Insel« besuchen. Er lässt sich von allen finden, die ihn anrufen und erweist allen seine Liebe und die Liebe seines Vaters. Licht vom Sohn Gottes schien auf die felsige Insel Patmos und machte sie für den einsamen Verbannten zum Himmel. Wenn ihr euch eng an Jesus, euren großen Bruder haltet, wird die göttliche Gegenwart euer Zuhause beehren. Haltet eure Augen nach oben auf Jesus gerichtet; wisst, dass ihr zu ihm mit all eurem Kummer und euren großen oder kleinen Sorgen kommen dürft! Vertraut ihm so blindlings wie ein Kind seinen Eltern! – Review and Herald, 4. August 1896
Jesus kümmert sich um jeden, als ob es sonst niemand auf Erden gäbe. Als Gott übt er gewaltige Macht zu unseren Gunsten aus, während er als großer Bruder allen unseren Kummer fühlt. Die Majestät des Himmels hat sich nicht ferngehalten von der entwürdigten, sündigen Menschheit. – Testimonies 5, 346
Wir sind Gottes Eigentum im besonderen Sinne. Jesus hat unsere Natur angenommen und ist so unser großer Bruder und Erlöser geworden. Er ist mit uns durch das Band der menschlichen Beziehung verbunden und zieht uns in eine Vereinigung mit Gott hinein, die enger ist als das, was Engel erreichen können. – Manuscript 7 – 1900, 15. Januar 1900
Jesus ist Gottes Gesandter. Er hat sich an die Spitze der Menschheit gestellt und teilt als großer Bruder mit uns alle Anfechtungen und Probleme. Er wurde in allem versucht wie wir, damit er die stützen kann, die versucht werden. Völligen Gehorsam brachte er Gott dar, damit der Mensch in eine günstige Stellung gebracht würde. »Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns … voller Gnade und Wahrheit.« Wer an ihn glaubt, kann überwinden und alles werden, was Gott von ihm verlangt. »Die ihn aber aufnahmen, denen gab er Vollmacht, Söhne Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.« (Johannes 1,12 Schlachter/King James) Wenn wir an seiner göttlichen Natur teilhaben, können wir das Verderben überwinden, das durch die Lust in dieser Welt ist. Alle, die wahrhaft mit Jesus vereint sind, werden durch seine Gnade geheiligt. – Letter 164 – 1901, 23. Januar 1901
Er ist unser großer Bruder. Er kam, um zu beweisen, dass Menschen durch Gottes Kraft ein sündloses Leben führen können. Manuscript 134 – 1905, 8. März 1905
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