Überlebender eines Schicksalsschlags erzählt – Unleugbar (Teil 17): Wozu uns das richtige Selbstbild befähigt

Überlebender eines Schicksalsschlags erzählt – Unleugbar (Teil 17): Wozu uns das richtige Selbstbild befähigt
ALMATY in Kasachstan | ElenaMirage - Adobe Stock

Tiefes Leid kann aus dir einen gewaltigen Krieger im Kampf gegen die Finsternis machen. Von Bryan Gallant

»Das Größte, was man lernen kann, ist lieben und geliebt zu werden.« – Nat King Cole

Im Jahr 2009 erhielt ich eine Einladung nach Kasachstan. Ich sollte dort eine Vortragsreihe halten, um bei den dortigen Christen die Bereitschaft zu wecken und ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, mit den ortsansässigen Muslimen Kontakt zu knüpfen. Die Gemeindeleiter dort erkannten, dass die immer größer werdende Kluft zwischen ihren Glaubensgemeinschaften unüberbrückbar wäre, wenn alle so weitermachten wie bisher.

Damals leitete ich eine gemeinnützige Initiative mit dem Namen Enoch’s Passion, die Menschen aus allen Religionen zu einer engeren Beziehung mit Gott einlud. Das eindrucksvolle Bild, das wir durch unsere persönliche Geschichte von Gott erhalten hatten, unser Eintauchen in eine muslimische Kultur in Kambodscha und schließlich mein Universitätsabschluss in Islamwissenschaften führten dazu, dass ich häufig an verschiedene Orte auf der ganzen Welt eingeladen wurde, um als geistlicher Brückenbauer zu versuchen, Gruppen in fruchtbaren Kontakt miteinander zu bringen.

Sowohl damals als auch heute leben wir in einer Welt, wo Menschen immer weiter auseinander driften. Es ist schon lange her, dass die Menschheit ihrer Würde als Gottes geliebte Kinder beraubt wurde. Stattdessen haben wir viele groteske Hüllen gefertigt, ein Flickwerk von Etiketten, mit dem wir unsere Schande zu verleugnen oder zu verbergen suchen. So beurteilen und kategorisieren wir einander anhand einer Vielzahl von Unterschieden, statt uns als Gottes Geschöpfe zu erkennen und in jedem Menschen, die Person zu sehen, die Gott im Sinn hatte, als er sie schuf, einzigartig in ihrer Geschichte und doch den anderen ähnlich durch ihre gemeinsame Lebensreise. Oft missbrauchen ganze Gruppen Gott, um ihre Anschauungen zu verteidigen, sodass sie für ihre Opposition bekannter sind als für ihre positiven Ziele.

Mein Hauptanliegen ist es, die Menschen einzuladen, ihre Gemeinsamkeiten zu erkennen, um dann in ihrem Dienst für Gott zusammen zu wachsen. Ich ermuntere sie, die einzigartige Schönheit am anderen zu entdecken und ihrem Umfeld gemeinsam zum Segen zu werden. Der Glaube an Gott – davon bin ich überzeugt – sollte das Beste aus uns herausholen, nicht das Schlimmste! Wozu nützt der Glaube des Einzelnen, wenn er den Menschen um ihn her nicht zum Segen wird?

Almaty, Stadt der Berge und Kulturen

Als ich in Almaty ankam, sog ich den Anblick der Landschaft in mir auf, die so ganz anders war als in den Vereinigten Staaten. Ich staunte über diese Stadt mit den Bergen im Hintergrund. Die Architektur überraschte mich, weil sie die verschiedenen Kulturen alle an einem Ort zusammenführte: die russische, orientalische, moderne und fernöstliche; dazu die vielen historischen Stätten, die eine Chronik der Vergangenheit bilden. Die Woche war frisch und belebend wie ein Frühlingswind.

In einem meiner ersten Vorträge gab ich einen Einblick in einige Facetten meiner verheerenden und schmerzhaften Geschichte. Während ich die Aspekte unserer langsamen und qualvollen Reise durch die Trauer noch einmal erzählte, konnte ich die unverkennbaren Narben in den Augen einiger Zuhörer erkennen. Der Schmerz ist eine universale Sprache.

Die Quintessenz aus unserer tragischen Erfahrung

Ich erzählte davon, wie unsere Freunde uns spürbar zum Segen geworden waren. Ich erklärte, wie unsere alten und verzerrten Vorstellungen sich änderten, als wir uns von Gottes Liebe frei machen ließen. Ich zitierte Jeremia 31,3 und 29,11: »Von ferne her ist mir der HERR erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade … Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.«

Dann wies ich auf Gottes unleugbares Eingreifen in unserem Leben hin und auf seine Handschrift bei den Geburten von Elijah und Hannah. Nachdem ich beschrieben hatte, dass dieser Gott der Liebe auch der Gott ist, der einen Plan hat, kam die Wende. In den Jahren nach dem Unfall hatte Gott uns nicht nur geliebt und geführt, sondern er hatte uns auch wieder vier Kinder geschenkt, obwohl wir doch zuvor nur zwei gehabt hatten! Ich wies auf die nächste eindrucksvolle Tatsache hin: Dieser Gott der Liebe ist auch der Gott, der die Macht hat, alles zum Guten zu wenden: »Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.« (Römer 8,28)

Als ich durch die Reihen blickte, merkte ich, dass diese drei schlichten Verse auf dem Hintergrund meines Zeugnisses eine ganz neue Denkweise anstießen. Natürlich ist damit nicht jeder Schmerz und alles Leid in der Welt gutzuheißen. Manchmal treffen Menschen die Entscheidung, gegen das zu kämpfen, was das Beste für sie wäre, und deshalb kommt großes Leid über sie. Wenn wir eindeutig gegen die Natur- und Lebensgesetze verstoßen, wird Gott uns im Normalfall nicht vor den Folgen bewahren. Doch auch nach dieser »Rebellion« gegen uns selbst, kann Gott immer noch durch seinen Plan und seine Kraft alles zum Guten wenden, wenn wir auf seine Liebe reagieren! Ich kann das nicht erklären, aber ich habe es in meinem eigenen Leben gesehen. Auf Gott ist Verlass!

Ein neuer Lebensstil

Die hochgradige Aufmerksamkeit, die ich im Publikum nun spürte, ließ mich laut über die Möglichkeit nachdenken, wie unser Leben aussehen würde, wenn wir tatsächlich an diese drei Grundsätze glaubten und unser Leben nach Gottes Willen ausrichteten, statt gegen ihn Krieg zu führen.

1. Leben ohne Todesangst

Erstens hätten wir keine Angst mehr um unser Leben. Wir könnten in dem Wissen ruhen, dass wir geliebt und gut versorgt sind, komme, was da wolle. Wir würden erkennen, dass alles, was in unserem Leben passiert, von Gott zugelassen wird, weil sein Plan darin besteht, uns zu segnen und zu verändern. Eines, was ich gelernt habe, ist, dass Gottes Plan für uns sich nicht nur auf unser kurzes Leben auf der Erde bezieht, sondern auf das, wofür wir geschaffen sind, nämlich die Ewigkeit. Wenn wir das erkennen, ändert sich alles. Wir können alle Umstände und Herausforderungen in unserem Leben als Gelegenheit begreifen, die Gott zugelassen oder sogar geschaffen hat, um uns letztendlich Segen zu bringen.

2. Mutiger im Leben vorangehen

Die zweite offensichtliche Folge unseres Glaubens wäre, dass wir mutiger im Leben vorangingen. Wir würden nicht länger von der Angst gehemmt, andere Leute könnten schlecht von uns denken. Denn wir wüssten bereits, dass wir geliebt und angenommen sind. Wir würden auch nicht mehr verzweifelt von einer Situation in die nächste getrieben, weil wir versuchen, auf uns aufzupassen, immer in Angst vorm Versagen. Denn wir hätten begriffen, dass für uns schon gesorgt ist, dass uns die Fülle schon zugesagt ist. Wir würden jeden Platz, an dem wir uns im Leben wiederfinden würden, so gut wie möglich ausfüllen, weil wir darauf vertrauten, dass Gott uns führt und uns durch diesen Platz segnen möchte.

3. Frei, authentisch zu lieben

Noch etwas würde durch unseren Glauben geschehen: Wir würden frei, Menschen authentisch zu lieben. Wir würden uns nicht länger Sorgen machen und keine Masken mehr tragen, um den Eindruck zu erwecken, dass wir in einer gewissen Weise handeln müssten, oder um unseren Wert vor anderen zu bestätigen. Unsere Identität würde ihren Anker darin finden, dass wir Gottes Kinder sind, und nicht in unserer schauspielerischen Leistung auf der Theaterbühne dieser Welt!

Was für eine Vorstellung! So ganz und gar von Gott erkannt und geliebt zu sein! Befreit, die Welt um uns her zu lieben. Was für ein herrlicher Lebensstil!

Ich erinnere mich, wie dieser Teil des Gottesdienstes zum Ende kam. Einige weinten, andere waren sichtlich bewegt, wieder andere hatten sich ausführlich Notizen gemacht. Ich konnte sehen, dass ihre Gedanken bei dieser neuen Denk- und Lebensweise hängen blieben. Die Kraft jenes Augenblicks war ein großer Segen. Ich hielt wie vereinbart meine anderen Vorträge und meine Woche dort ging vorbei.

Dem Schmerz und Zorn meines Nächsten zuhören

Kurz bevor ich am letzten Abend abreisen würde, geschah jedoch etwas, was mir zu einer weiteren wichtigen Einsicht verhalf. Ich verstand noch tiefer, was es bedeutete, so geliebt zu werden. Meine Übersetzerin kam mit einer Frau zu mir. Ich saß gerade bei einer anderen Begegnung ganz hinten im Saal.

Die Übersetzerin erzählte, ihre Freundin sei beim Gottesdienst dabei gewesen und nun sehr aufgebracht darüber! Sie glaubte nicht, dass ich die Wahrheit erzählt hatte. Deshalb bat meine Übersetzerin mich, ob ich bereit wäre, mit ihr darüber zu reden.

Natürlich willigte ich gerne ein, neugierig darauf, was sie an meinem Vortrag so aufgewühlt hatte. So begann eine Dreieckskonversation, bei der die Übersetzerin zwischen zwei Sprachen hin- und herübersetzen musste. In wenigen Augenblicken wurde deutlich, dass wir mehr Zeit miteinander brauchten und einen stilleren Ort. Wir entschuldigten uns und verließen den Gemeinschaftssaal, um einen anderen Raum aufzusuchen.

Die Frau war so aufgewühlt, weil sie vor zwei Jahren ihren Mann verloren hatte. Sie war in tiefem Schmerz gefangen und fühlte sich von ihrem Mann im Stich gelassen. Denn nun musste sie ihre vier Kinder alleine erziehen. Als er gestorben war, hatte sie sofort die Furcht vor dem Unbekannten und ihrer Zukunft gepackt, die überwältigende Verantwortung, für ihre Kinder sorgen zu müssen und die unaufhörlichen Fragen, warum Gott ihren Mann hatte sterben lassen. Es war einfach zu viel für sie gewesen. Sie konnte es bis heute nicht akzeptieren.

Sie glaubte nicht einmal, dass ihr Mann tot war! Fast jeden Tag sah sie ihn irgendwo in der Menge, in einem Taxi, im Bus, irgendwo in der Ferne. Sie entdeckte ihn aus dem Augenwinkel und hoffte, dass er endlich wieder nach Hause käme. Obwohl ihre Freunde ihr immer wieder versicherten, dass er nicht mehr nach Hause kommen würde, dass er tot sei, verschloss sie buchstäblich ihre Augen vor der Wahrheit.

Jede Nacht gingen ihre Kinder weinend zu Bett und verlangten nach ihrer Mutter. Doch sie war nicht imstande, ihnen das zu geben, was sie brauchten. Nach zwei Jahren würden viele Menschen wieder ein normales Leben führen, aber sie war immer noch gefangen im Teufelskreis der Depression und des Nichtwahrhabenwollens. Ihre Kinder brauchten sie, aber es gelang ihr gerade einmal so, überhaupt zu funktionieren.

Ich hörte mir mit gebrochenem Herzen ihre Geschichte an. Obwohl ich meine Frau nicht verloren hatte und mit den zusätzlichen Nuancen der Trauer um den eigenen Ehepartner nicht vertraut war, kannte ich den Schmerz des Todes. Wir ließen unseren Tränen freien Lauf, als sie ihre Geschichte erzählte, und ich stellte Fragen, um sie besser zu verstehen. Die einzige vorhandene Box mit Kleenex-Tüchern reichte nicht für unsere Wangen.

Ich staunte darüber, mit was für einer Liebe sich meine Übersetzerin um ihre Freundin kümmerte. Ihr Kopf lief bestimmt auf Hochtouren, um die beiden Menschen vor ihr miteinander zu verbinden. Mitfühlend nahm sie die Gefühle und die herzzerreißende Geschichte ihrer Freundin in sich auf, um ihre Worte dann in einer anderen Sprache so genau wie möglich wiederzugeben.

Einige Worte musste sie nicht einmal übersetzen, weil mein Herz sie bereits verstanden hatte. Einfühlungsvermögen funktioniert auch ohne Worte. Über eine Stunde hörten wir ihr zu und fühlten mit ihrem Schmerz und ihrem Zorn auf Gott.

Ich verstand sie. Ich brauche Gott nicht zu verteidigen. Erstens ist er groß genug, dass er sich selbst verteidigen kann. Zweitens gibt es Dinge, die ich nicht verstehe, und auch ich habe viele eigene Fragen an Gott. Ich versicherte ihr, dass mein Zeugnis nicht bedeute, dass ich keine Fragen mehr an ihn hätte. Im Verlauf meiner eigenen Geschichte hatte sich jedoch mein Blickwinkel geändert. Ich verstand, dass Gott größer ist, als ich es begreifen kann. Ich verstehe ihn nicht, aber ich bin wieder in der Lage, über das, was ich erlebe, zu staunen. Ich kann ihm nicht vorschreiben, wie er sich verhalten muss, aber ich kann darauf vertrauen, dass er gut ist. Ich habe nicht alle Antworten, aber ich kann ihm vertrauen, dass er ein treuer Reiseführer und Wegbegleiter ist.

Der schlichte und schmerzhafte Akt, ihrer Wut zuzuhören und ihre blanken Nerven zu spüren, war anstrengend. Jeder von uns war völlig am Ende, als die erste Stunde vorbei war und die zweite begann.

Das Waffenarsenal der Leidenden

In den vielen Jahren seit dem Unfall habe ich festgestellt, dass trauernde Menschen grauenhafte Dinge sagen. Wenn jemand verletzt ist, werden seine Lippen zum Werkzeug, mit dem er sein einsatzbereites Arsenal auf jeden schleudert, der sich in Reichweite befindet. Diese Frau bildete darin keine Ausnahme. Als ihre tief sitzenden Gefühle wie ein Vulkan ausbrachen, richtete sich das Maschinengewehr ihrer Zunge gegen Gott, die Gemeinde, die Menschen, ja gegen das Leben selbst. Alles, was ich tun konnte, war ihre Hand zu halten und zu weinen und emotional mein Bestes zu geben, so vielen Geschossen wie möglich auszuweichen, die mir unmittelbar um die Ohren flogen. Es war sehr schwierig. Ich weiß, dass ich nicht Gottes Schutzschild bin; doch in mir habe ich die Neigung, ihn zu verteidigen und auf alles eine Antwort zu haben.

Nachdem sie ihren Schmerz und ihr Trauma artikulieren konnte, wurde sie schließlich ruhig und schwieg. Weil ich ihr Respekt gezeigt hatte, indem ich ihr zuhörte, ohne mich zu verteidigen oder sie zurechtzuweisen, zeigte sie sich erleichtert. Erschöpft war sie nun bereit, selbst ein wenig zuzuhören.

Ich erzählte ihr von Erfahrungen, die meine Frau und ich durchgemacht hatten und die sich mit ihrem tiefen Schmerz deckten. Ich schilderte, wie meine Frau in Psalm 56,8 unglaublichen Trost gefunden hatte, wo Gott sagt, dass er unsere Tränen zählt und in einem Krug sammelt. Als diese Worte übersetzt wurden, sah ich Erleichterung in ihrem Blick, als ob sie die Einladung spürte, sich in die geduldigen Arme Gottes fallen zu lassen, weil er ihren Schmerz versteht und nicht vergisst.

Wir verbrachten zwei Stunden gemeinsam und arbeiteten uns durch ihre Fragen durch. Nicht immer fanden wir Antworten. Einfach nur zuhören ist manchmal alles, was wir tun können. Die Gemeinschaft unter Leidenden ist wie ein unausgesprochenes Band.

In unserer gemeinsamen Zeit ließ sie ihren Zorn und ihren Schmerz hinter sich und öffnete ihre Augen für Gottes einladende Liebe. Ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich. Ich konnte spüren, dass der Schlüssel der Akzeptanz sich in ihrer Herzenstür drehte, um sie aus dem Gefängnis der Trauer zu befreien, in dem sie schon so lange gesessen hatte. Ich kannte diesen finsteren Ort.

Ein letztes Aufbäumen des Feindes

Dann geschah etwas. Ich kann es nicht erklären, aber ich kann es beschreiben. Eine schwarze Wolke schien sich zwischen uns zu schieben. Wie ein Wächter, der den Gefangenen wieder in den Kerker stößt, war da ganz deutlich noch etwas anderes in diesem Augenblick im Raum. Ihr Gesicht verzerrte sich und sie ging zurück in ihre eingeigelte, zornige Haltung und fing wieder an, Gott zu attackieren.

Eintreten in die Reihen der Gotteskrieger

Im Bruchteil einer Sekunde wallte tief in mir ein gerechter Zorn auf gegen das, was sich da Schwarzes im Raum breitmachte. Ich sprach mit Vollmacht im Namen Gottes und im Namen der Wahrheit. Diese Frau war gerade dabei, frei zu werden. Fast wie ein kleiner Junge, der den überwältigenden Druck eines Feuerwehrschlauchs kontrollieren will, konnte ich die Worte, die aus meinem Mund kamen nicht kontrollieren. Bibelverse sprudelten in rascher Folge aus mir hervor und bombardierten den Eindringling. Die Stimme der Übersetzerin imitierte meine in Geschwindigkeit und Eindringlichkeit, als wir für unsere Schwester in den Krieg zogen. Was auch immer ihre Welt verdunkeln wollte, wir wehrten es im Namen Gottes ab.

Es dauerte nicht sehr lange. In wenigen Augenblicken war das unwirkliche Ereignis vorüber. Der Friede stand mir im Gesicht geschrieben. Mein Geist war wieder völlig unter Kontrolle. Wir drei saßen nur da und schwiegen uns staunend an. Wieder war ein Gefangener frei geworden!

Stunden später dachte ich auf meinem Flug über den Ozean über das Erlebnis nach. Fassungslos rekapitulierte ich noch einmal die einzelnen Schritte jenes Abends. Meine Gedanken gingen in ein Gebet über.

Gott! Wie schön könnte alles sein, wenn wir deiner Liebe wirklich vertrauen würden? Welche Gipfel des Mitgefühls könnten wir erreichen, wenn wir um unsere Zukunft keine Angst mehr hätten und wüssten, dass sie in deiner Hand liegt? Mit welch mutiger Vollmacht könnten wir der Finsternis und den Lügen entgegentreten, die unsere Geschwister versklaven, wenn wir nur begriffen, dass du alles zum Guten wenden kannst? Was würde sich ändern, wenn wir unser Leben in dem Bewusstsein führten, wer wir sind und wem wir gehören? Wahre Vollmacht hängt völlig davon ab, welches Selbstbild wir von uns haben. Wie würden wir unser Erbe als Gotteskinder ausleben, wenn alle unsere Sehnsüchte sich allein auf das Ziel konzentrierten, dass die Liebe und die Wahrheit wie ein Tsunami der Gnade und Güte über die Welt rollen?

Meine Gebete gingen in einen Traum über.

Und in was für einen Traum!

Fortsetzung               Teil 1 der Serie             In Englisch

Aus: Bryan C. Gallant, Undeniable, An Epic Journey Through Pain, 2015, Seite 156-164


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