Wie Josef erkennt Jesus seine Brüder. Doch seine Brüder erkennen ihn nicht. Er muss sich ihnen erst zu erkennen geben. Von Jakob Damkani. Israeli. Persisch-jüdische Wurzeln. Leitet »Posaune der Rettung Israels«, einen Dienst, der Juden mit ihrem jüdischen Messias bekannt macht.
Ich hatte wirklich große Freude daran, jedem, der zuhörte, von Jeschua zu erzählen.
Auf hebräisch heißt Jesus: Jeschua. Gerne sprechen messianische Juden, auch wenn sie eine andere Sprache benutzen, von Jeschua, weil die europäische Aussprache Jesus von Juden oft fälschlicherweise als Jeschu ins Hebräische übertragen wird, was eine Abkürzung ist für »jemach schmo we zikhro« (»Möge sein Name und Gedenken ausgelöscht werden«). Es kommt im Judentum einem Schimpfwort gleich und wird mit den christlichen Judenverfolgungen in Zusammenhang gebracht.
So lernte ich eines Tages Josef kennen. »Jossi« stammte aus säkular-jüdischem Elternhaus. Wie viele weltliche Sabras (in Israel geborene Juden) betrachtete auch er den Tanach (die Hebräische Bibel) lediglich als historisches Dokument über die frühe Geschichte der Nation Israel. Er kannte die moderne Bibelkritik und wollte die Bibel nicht wörtlich nehmen. Lautstark ereiferte er sich über fast alles, was ich sagte. Ich bin sicher, die ganze Straße bekam unsere lebhaften Diskussionen mit.
»Du kannst mich nicht überzeugen«, rief er leidenschaftlich, »dass dieser Jesus im Tanach erwähnt wird! Das ist nichts als eine christliche Erfindung, die unsere ›Bibel‹ für eine christliche Versinnbildlichung hält. Der Tanach ist ein rein jüdisches Buch, frei von jeder christlichen Lehre!«
»Natürlich ist er ein jüdisches Buch«, erwiderte ich. »Jeder Nichtjude, der gerettet werden möchte, muss dieses jüdische Buch und den jüdischen Messias annehmen, den es vorausgesagt hat. Hab ich dir nicht gesagt, dass ich mich vom Judentum weder abgewandt habe, noch dies zu tun gedenke? Ich war schon immer der Ansicht, dass nichts lächerlicher ist als die Vorstellung, ein Jude müsse zum ›Christentum‹ übertreten, um an den jüdischen Messias Israels glauben zu können. Nein, die Nichtjuden, die sich entscheiden, Jeschua und dem Neuen Bund nachzufolgen, übernehmen damit eine Torah, die ganz und gar jüdisch ist.«
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