Der Beginn des Spätregens (Trachtet zuerst nach Gottes Gerechtigkeit – Teil 2): Gottvertrauen verändert dein Leben

Der Beginn des Spätregens (Trachtet zuerst nach Gottes Gerechtigkeit – Teil 2): Gottvertrauen verändert dein Leben
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Der Sünde ohne Werksgerechtigkeit den Rücken kehren. Von Alonzo Jones

Wie kommt man an Gottes Gerechtigkeit heran, die allein von Nutzen ist? Wir »werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist« (Römer 3,24 LU). Gerecht werden bedeutet: für gerecht erklärt werden. Wie? Ohne Verdienst. Wodurch? Aus Gnade. Was ist Gnade? Gunst. Glauben wir doch einfach diesem Vers und halten für immer daran fest!

Ohne eigenen Verdienst

Über die Gnade lesen wir: »Wenn aber aus Gnade, so ist es nicht mehr um der Werke willen; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade.« (Römer 11,6) Wir werden also ohne Verdienst, aus seiner Gnade und ohne Werke gerechtfertigt, sonst wäre es keine Gnade. Ein anderer Abschnitt sagt: »Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme … aus Gnade seid ihr errettet!« Epheser 2,8.9.5)

Unverdiente Gunst

Oder: »Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht aufgrund von Gnade angerechnet, sondern aufgrund der Verpflichtung.« (Römer 4,4) Es wird also klar, warum es keine Gnade wäre, wenn es von unseren Werken abhinge. Wenn wir uns die Gnade erarbeiten müssten, würde Gott uns etwas schulden. Falls er uns den Lohn nicht gäbe, täte er uns Unrecht. Uns auszuzahlen wäre kein Gunsterweis, sondern das Begleichen einer Schuld.

Kein Grund, auf uns selbst stolz zu sein

Abraham war der Vater aller Gläubigen – ihr geistlicher Vater. Dürfen wir mehr erwarten als er? Wenn er durch Werke gerecht geworden wäre, hätte er Grund gehabt, sich selbst zu rühmen. »Was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist, auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme. Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der für uns zur Weisheit wurde durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, auf dass gilt, wie geschrieben steht: ›Wer sich rühmt, der rühme sich des HERRN!‹« (1. Korinther 1,27-31 LU)

In Gottes Reich gibt es keine Wichtigtuer

Der HERR hat es so eingerichtet, dass alle ihn preisen sollen und nicht sich selbst. Denn die Verherrlichung eines Sünders, eines Rebellen, wäre nicht gut für eine Regierung. Dann würde sie die Wichtigtuer ja wieder integrieren. Alles Leid in der Welt hat seinen Ursprung darin, dass Satan sich wichtigtat. »Ich will … gleich sein dem Allerhöchsten.« (Jesaja 14,14) Und wenn nun ein Sünder sich rühmen darf, dann müsste auch Satan begnadigt werden.

Volle Aufmerksamkeit für den Heilsbringer

Jesus ist uns zur Gerechtigkeit und Heiligung gemacht. Daher schenken wir ihm unsere Aufmerksamkeit und nicht uns selbst. Wenn wir ihm glauben, wird uns unser Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Kann der HERR aber Gottlose rechtfertigen? Ja, Jesus kam, um Sünder gerecht zu machen. »Wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.« (Römer 4,5)

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt

Zuerst heißt es also für uns: erkennen und bekennen, dass wir gottlos sind. Dann kann Gott uns für gerecht erklären. Der HERR kann niemand rechtfertigen und retten, der seinen wahren Zustand nicht erkennt. »So wird auch im Himmel Freude sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über 99 Gerechte, die keine Buße brauchen« (Lukas 15,7). Der Retter kam nicht, »um Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße« (Matthäus 9,13). Es werden also nur Sünder gerettet. »Darum ist es aus Glauben.« (Römer 4,16) Warum? »Damit es aufgrund von Gnade sei, auf dass [es] … sicher sei.« (ebd.)

Glauben ist ganz einfach

Glauben oder Vertrauen ist das Leichteste und Natürlichste auf der Welt. Am Vertrauen ist kein Wunderwerk, wie manche denken und sagen: »Ich versuche ja zu glauben. Aber was, wenn es mir nicht gelingt?« Dabei sind die selben mentalen Voraussetzungen nötig, um Gott oder anderen zu glauben. Hören wir auf mit dem Versuch zu glauben! Glauben wir einfach! Entweder wir glauben oder wir lassen es. Warum sollten wir denn nicht glauben? Vertrauen wir wie ein Kind, ohne alles zu hinterfragen. Glauben geht immer der Vernunft, dem Wissen und allem anderen voran. In der Schule hat uns der Lehrer einen Buchstaben gezeigt und gesagt: »Das ist ein A«, mehr Beweise waren nicht nötig. Wir haben ihm vertraut. Nehmen wir das Himmelreich doch genauso auf, wie wir als Kind den Worten unseres Lehrers vertrauten! Wenn wir den Glauben hinterfragen, werden wir nie glauben. Denn für die Vernunft ist der Glaube unvernünftig. Das liegt daran, dass die Vernunft immer Zweifel anmeldet. Alles beginnt und endet bei ihr mit der Frage »Wie?«. Weil Vertrauen das Simpelste und Einfachste für alle ist, geht Gott, was seinen Erlösungsplan betrifft, auf Nummer sicher. Wir sollen unbedingt gerettet werden und sollen wissen, dass er uns retten kann.

Jesu Leben rettet dich

»Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben … Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren … denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!« (Römer 5,6.8.10) Jesus starb für dich, weil du gottlos bist. Er starb für den Gottlosen. Wenn du daran glaubst, kannst du jetzt sofort zu den Gerechten gezählt werden. Jesu Tod hat die Welt mit Gott versöhnt, aber hat noch nie jemand gerettet, ja er wird auch nie jemand retten können. Sein Tod hat zwar den Preis des Gesetzes bezahlt, aber gerettet werden wir durch Jesu Leben.

»Jesus ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.« (Römer 4,25 LU) Durch seinen Tod werden wir versöhnt, durch sein Leben gerechtfertigt und durch seine Wiederkunft gerettet – das alles ist nötig, um den Erlösungsplan vollständig zu erfüllen.

Sündenerkenntnis ist heilsnotwendig

Gottes Gesetz zeigt dem Menschen, dass er gottlos ist. »Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.« (Römer 3,20) Sünde ist Gottlosigkeit. »Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.« (Sprüche 28,13) Barmherzigkeit heißt: besser behandelt werden, als man es verdient hat. Glauben wir doch einfach uneingeschränkt daran!

Glauben wir wirklich an Vergebung?

Leider sind wir es gewöhnt, unsere Sünden zu bekennen und dann daran zu zweifeln, dass uns vergeben ist. So tragen wir sie weiter mit uns herum und leben im Unfrieden, weil wir gezweifelt haben. Doch »Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn.« (1. Thessalonicher 5,9) Er zeigt die Sünden auf, um uns von ihnen zu retten. Sie zu erkennen, ist ein Zeichen seiner Liebe, dass Jesus da ist, um uns von ihnen allen zu befreien. Er fordert uns auf, uns retten zu lassen. Sehen wir also Sündenerkenntnis nicht als Zeichen seines Zorns an!

»Ebenso preist auch David den Menschen glückselig, dem Gott ohne Werke Gerechtigkeit anrechnet: ›Glückselig sind die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden zugedeckt sind.‹« (Römer 4,6-7) »Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.« (1. Johannes 1,9) Glauben wir das uneingeschränkt, dann sind wir frei! Wie viele bekennen ihre Sünden und glauben doch nie daran, dass ihnen vergeben ist? Dem Wort nur teilweise zu glauben, ist Treulosigkeit. »Der Mensch … lebt … von all dem … was aus dem Mund des HERRN hervorgeht.« (5. Mose 8,3) Sünde zu bekennen und nicht an ihre Vergebung zu glauben, ist Treulosigkeit.

Wie fühlt sich Bekehrung an?

Warten wir nicht auf ein Gefühl – Vertrauen hat damit nichts zu tun. Wie sollte man denn wissen, wie sich Sündenvergebung anfühlt? Wenn wir auf Gefühle bauen, gleichen wir einer Welle, die vom Sturmwind hin- und herbewegt wird. Oft erzählen Erweckungsprediger den Betrübten, wie sie sich gefühlt haben, als ihnen vergeben wurde. Dann versuchen sie, dieselben Gefühle zu bekommen, aber es klappt nicht. Denn keine zwei Menschen fühlen genau gleich, sodass dann ja niemand sagen könnte, ob er bekehrt ist oder nicht.

Glaube beruht nicht auf Beweisen. Wenn er auf Vernünftigkeit beruhen würde, wäre es Vernunft und nicht Glaube. Wenn er vom Vertrauen abhinge, das wir in eine Person setzen, und diese Person sich widerspräche, wo bliebe dann der Glaube? Wenn jemand sagt: »Ich werde etwas Großartiges tun«, und wir ihm glauben; und dann kommt er wieder und sagt etwas, das alles Bisherige umstößt, was machen wir dann?

Glauben entgegen alle Hoffnung

Wir haben dafür ein Beispiel: Abraham wurde aus Glauben gerechtfertigt und er wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet (1. Mose 15,5ff). Einige Zeit später wurde Isaak geboren und als er herangewachsen war, wurde Abraham aufgefordert, ihn zu opfern. Das widersprach der Verheißung völlig. An welcher Stelle kam nun sein Glaube ins Spiel? Indem er der Verheißung ganz gegen allen äußeren Anschein vertraute. Das war ein Glaube, der für seine eigenen Beweise sorgte. Abraham glaubte, bis alles in Ordnung kam, weil Gott es so verheißen hatte.

»Wo keine Hoffnung war, hat er auf Hoffnung hin geglaubt, auf dass er der Vater vieler Völker werde … Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun. Darum wurde es ihm auch ›zur Gerechtigkeit gerechnet‹.« (Römer 4,18.20-22) Abraham glaubte entgegen aller Hoffnung an die Hoffnung. Sein Glaube sorgte für Hoffnung, Zuversicht und Beweise.

Keine Macht den Gefühlen und doch das Gefühl des Siegs genießen!

Lassen wir daher niemals unsere Gefühle über den Glauben herrschen. Satan spielt mit den Gefühlen. Soll er das nur tun! »Der Gerechte wird aus Glauben leben.« (Habakuk 2,4) So wollen wir leben und nicht anders, Geschwister! Wenn wir glauben, tritt Jesus an die Stelle der Sünde. Kommt Satan daraufhin, um uns zu schaden, trifft er nur Jesus an. Dann ist der Sieg über Satan sicher. Denn Jesus rettet uns zwar nicht vor der Versuchung, aber er schenkt uns die Kraft, die Versuchung zu besiegen und den Sieg zu erringen, sodass diese bestimmte Versuchung uns nie mehr behelligen wird. Wir sind dann für immer Überwinder. Wenn das für positive Gefühle sorgt, dann preise den HERRN: Er vergibt dir deine Sünde, und du glaubst seiner Verheißung. Du wirst genug Gefühle haben, dass dir nichts fehlt. Suche Gott, dann wird er dir ein Lied in deinen Mund legen.

Die Wurzel aller Askese

Glaubst du dem Bibelvers, dass wir ohne Verdienst gerecht werden? Oft sündigen wir und schämen uns derart, dass wir tagelang warten, bis es uns etwas besser geht, bevor wir beim HERRN nach Vergebung suchen. Wir wollen uns also meistens erst bessern. Jeder neigt dazu. Das ist Rechtfertigung aus Werken und auf einer Stufe mit Fasten und Selbstkasteiung, um Gottes Gunst zu gewinnen. Das ist die Wurzel allen Mönchstums und aller Bußübungen der katholischen Kirche. Wenn wir nicht in diese Schiene kommen wollen, sollten wir damit aufhören.

Nichts als Desensibilisierung

In Wirklichkeit hat der Büßer keine besseren Werke getan, aber die Sünde hat ihren Schrecken verloren. Er fühlt sich besser und bekennt dann nur oberflächlich seine Sünde. So muss der Heilige Geist erneut kommen, um uns die Sünde zu zeigen, die wir zu kaschieren suchen. Der einzige Weg, die Sünde loszuwerden, ist, sie sofort zu bekennen. Denn der HERR zeigt uns das wahre Gesicht der Sünde genau in diesem Moment, damit er sie vollständig und uneingeschränkt vergeben kann. Wenn wir unsere Sünde aber wiedergutmachen wollen, indem wir es besser machen, ziehen wir nur immer mehr »unreine Lumpen« an, wie Jesaja unsere eigene Gerechtigkeit bezeichnet (Jesaja 64,5).

»Du sprichst: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.« (Offenbarung 3,17-18) Vertrauen wir dem HERRN und glauben wir seinen Verheißungen!

Fortsetzung: Hochzeitsvorbereitungen: Gott verspricht Tiefenreinigung

Teil 1

Leicht gekürzt aus: Kansas Campmeeting Sermons, 12. Mai 1889

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