Auch wenn es neblig ist, scheint die Sonne; sonst wäre der Nebel nicht so weiß. Von Ellen White
Der Herr selbst hat sein Wort gegeben: »Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun. Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit [und jetzt bitte auf die folgenden Worte achten], den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat [wer Erkenntnis hat über die Verbindlichkeit von Gottes Gesetz] und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.« (Johannes 14,14-21)
Wenn du versagt hast
»Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten.« (1. Johannes 2,1) Wie sorgfältig ist der Herr Jesus darum bemüht, zu verhindern, dass eine Menschenseele verzweifeln muss. Welche Schutzmauern baut er, um die Seele vor Satans heftigen Angriffen zu schützen. Wenn du von vielerlei Versuchungen überrascht oder durch Täuschung zum Sündigen veranlasst wirst, wendet er sich von dir nicht ab, um dich deinem Schicksal zu überlassen. Absolut nicht, das würde gar nicht zu unserem Retter passen.
Jesus betet für dich
Jesus betet für dich. Er wurde versucht in allem wie du; und weil er versucht wurde, weiß er, wie er dir beistehen kann, wenn du versucht wirst. Unser gekreuzigter Herr fleht für dich am Gnadenthron vor seinem Vater. Du darfst dich auf sein Sühneopfer berufen, wenn du um deine Begnadigung, Rechtfertigung und Heiligung bittest. Jesus, das geschlachtete Lamm, ist deine einzige Hoffnung. Wenn du im Glauben auf ihn schaust und dich an ihn als den Einzigen klammerst, der aus allen Notlagen erretten kann, dann nimmt der Vater den Wohlgeruch seines Opfers an. Denn es ist in jeder Hinsicht ausreichend. Jesus wurde alle Gewalt im Himmel und auf Erden übertragen. Wenn du ihm vertraust, dann ist dir alles möglich. Jesu Herrlichkeit sorgt für deinen Erfolg. Er hat ein Interesse an dir, ja an allen Menschen. Er ist dein Retter. Er fühlt mit dir.
Jesus sehnt sich nach dir
»Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.« (Römer 5,10) Welche Zusicherung könnte größer sein? Jesus ist nicht nur bereit, nein er sehnt sich sogar danach, dass du zu ihm kommst und ihm vertraust, damit du ewiges Leben hast! Ist es Zeit, sich von Jesus unzufrieden, murrend und klagend abzuwenden, wenn du deine Lieben trauern und leiden siehst? – Nein. Dann genau ist es Zeit, dass du dich dem Einzigen nahst, der dir in jeder Notlage helfen kann. Jetzt ist keine Zeit zu schmollen, keine Zeit zu zweifeln, keine Zeit Jesus loszulassen.
Wenn es hart auf hart kommt
Immer wenn es hart auf hart kommt, halte dich noch enger an seine blutende Seite. Als die ganze Welt verurteilt war, nahm Jesus die Schuld des Sünders auf sich; er setzte sich dem Übertreter zuliebe dem Zorn Gottes aus. Indem er auf diese Weise die Strafe für Sünde erlitt, erlöst er den Sünder. Hätte Gott sich dafür entschieden, die Ungehorsamen zu vernichten, hätte er zu Recht die Erde von ihren schuldigen Übertretern säubern können; doch er offenbart sich als barmherziger und liebevoller Vater. »So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe … Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.« (Hesekiel 33,11.32)
Dein Retter hat es sich nicht leicht gemacht
Gottes Sohn lieferte sich dem Widerstand der Sünder aus. Wie schwer fiel ihm diese Entscheidung im Garten Gethsemane! Dreimal betete er: »Ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber!« In seiner menschlichen Qual schwitzte er Blut. Dennoch fügte er hinzu: »Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!« (Matthäus 26,39.42.44) Ob Gott also wohl etwas vom Leiden seiner Kreaturen versteht? Da stand der Erlöser verraten, verspottet und verlacht am Gerichtshof. Wer war er denn? – Der Lebensfürst, der Heilige Gottes, sein Geliebter. Schwach und müde nach dem langen, qualvollen Kampf im Garten Gethsemane wurde er von einem Tribunal zum nächsten gezerrt. Falsche Zeugen sagten gegen ihn aus. Pilatus überließ ihn der Bosheit der Juden, obwohl er ihn für unschuldig erklärt hatte. Er wurde ausgepeitscht mit grausamen Peitschenhieben, bespuckt, verspottet. Unter der Last des Kreuzes brach er zusammen, mit dem Kreuz wurde er aufgerichtet. Noch in seinem Todeskampf musste er sich Vorwürfe machen lassen. Die rauen Soldaten stritten um seine wenigen Kleidungsstücke – ihr Lohn für das beschämende Werk. Priester und Machthaber schüttelten den Kopf und höhnten: »Andere hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten! Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz herab, und wir wollen ihm glauben! Er hat auf Gott vertraut; der befreie ihn jetzt, wenn er Lust an ihm hat.« (Matthäus 27,42-43)
Er gab alles für dich!
Wie sollte der Himmel da schweigen? Wundert uns die schreckliche unnatürliche Finsternis, die sich über das Kreuz legte? Wundert es uns, dass die Felsen zerbarsten, der Donner grollte, die Blitze zuckten und die Erde unter den Schritten der himmlischen Heerscharen bebte, als sie ihren geliebten Befehlshaber so erniedrigt leiden sahen? Die Dornenkrone auf seinem Haupt, der Kreuzeshorror, unter dem er zu leiden hatte – wer hätte sich das vorstellen können, dass der Sohn des unendlichen Gottes, die himmlische Majestät, der König der Herrlichkeit, seine gerechte Seele zu solch einem Opfer herablassen könnte! Für Sünder, ja für Sünder, starb er! Wundert euch, ihr Himmel, und staune, du Erde! Der Sohn Gottes starb am Kreuz der Schande, damit die Welt nicht untergeht; er starb, um Leben zu bringen, ewiges Leben für alle, die glauben werden.
Kopf hoch! Komm raus in die Sonne!
Können wir auf das Kreuz von Golgatha schauen und Jesu Liebe trotzdem in Frage stellen? Der Stein ist vom Grab gewälzt; der Messias ist auferstanden. Freue dich und jauchze; denn es gibt Hoffnung für dich! Bete zum Herrn Jesus, dass ein heiliger Einfluss in dein Leben einzieht, ein Einfluss, der jeden Zorn zähmt, jeden murrenden Gedanken verstummen lässt, deine Gefühle hebt und dein Herz reinigt. »Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen« (Jakobus 1,12), die Krone der Gerechtigkeit. Kopf hoch! Schau auf und komm heraus aus deiner Zweifelshöhle! Stell dich auf Gottes Seite! Wenn du über deinen Problemen brütest, wird dein Leben ohne Hoffnung sein. Schaust du aber über den Schatten hinweg auf Jesus, deine einzige Hoffnung, dann wirst du die hellen Sonnenstrahlen der Gerechtigkeit sehen.
Lass dir in Jesu Schule Sanftmut und Demut beibringen. Erkenne, wie viel er für uns ertragen hat. Und wenn du für Jesus ein paar Nöte zu ertragen hast, halte sie nicht für Zeichen göttlichen Zorns. Wenn du Gott vertraust, werden sich diese Krisen immer als Segen erweisen. Aus ihnen wird dein Glaube nur umso leuchtender, gestärkter und reiner hervorgehen. Satan versucht die Menschenseele ständig zum Misstrauen Gott gegenüber zu bewegen. Deshalb ist es entscheidend, dass wir unser Denken zum Gottvertrauen erziehen. Antworten wir daher immer voller Glauben und Vertrauen, wenn Satan so wie Hiobs Frau sagt: »Sag dich los von Gott und stirb!« (Hiob 2,9) Wenn du Gott vertraust, wirst du schon bald noch mehr Gründe entdecken, ihm zu vertrauen. Wenn du von seiner Güte sprichst, wirst du immer mehr von seiner Liebe entdecken, worüber du sprechen kannst. So gewöhnen sich die Gedanken daran, im hellen Sonnenschein der Gerechtigkeit zu verweilen, statt im Schatten zu kauern, den Satan auf deinen Weg wirft. Hoffe auf Gott, er ist das »Heil meines Angesichts« und unser Gott.
Aus: Review and Herald, 1. September 1891. In der Übersetzung wurden an mehreren Stellen, Aussagen auf »du« personalisiert, wo im Englischen »wir« oder »sie« (die Menschen), »man« stand.
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