Aus dem Herz, das am Fuß des Kreuzes kapituliert und zerbricht, kann Jesu warmes, heilsames Licht zu anderen hinausstrahlen. Von Ellen White
Unsere Schwierigkeiten erscheinen uns oft fast unerträglich. Ohne Gottes Hilfe könnten wir sie tatsächlich nicht ertragen. Nur wenn wir uns auf ihn stützen, können wir die erdrückende Last, den Schmerz und Kummer tragen, die unsere Verantwortung mit sich bringt. Verlassen wir uns aber auf Jesus, können uns die Schwierigkeiten nicht ertränken. Wenn alles dunkel und unerklärlich scheint, dürfen wir seiner Liebe vertrauen und uns Jesu Worte erneut bewusst machen: »Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.« (Johannes 13,7)
Wenn Menschen bekehrt werden, ist ihre Rettung noch nicht vollbracht. Sie haben den Wettlauf erst vor sich. Ein harter Kampf steht ihnen bevor, aber in welcher Form? »Kämpfe den guten Kampf des Glaubens« (1. Timotheus 6,12), »jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus« (Philipper 3,14). Dieser Krieg lässt nicht nach; die Schlacht dauert ein ganzes Leben und will so entschlossen und energisch ausgefochten werden, wie es das Ziel wert ist, das wir erreichen möchten: das ewige Leben. Es geht hier um gewaltige Anteile. Wir werden schon hier in diesem Leben zu Teilhabern von Jesu Opfer gemacht. Und »wenn wir die erste Gewissheit bis zum Ende festhalten« (Hebräer 3,14), dann werden wir auch Teilhaber aller zukünftigen Leistungen sein, nämlich des ewigen Lebens.
Das Versprechen lautet: »Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen.« (1. Korinther 10,13) Probleme werden kommen, aber wir haben einen lebendigen Retter, einen Fürsprecher, jemand, der uns in allen Notlagen hilft. »Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das im Voraus wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute mitgerissen werdet und euren festen Halt verliert.« (2. Petrus 3,17) Es geht um Anteil an der Ewigkeit. Halte bis zuletzt an deiner christlichen Rechtschaffenheit fest! Entmutigung und Verzweiflung kannst du dir nicht leisten. Deine einzige Hoffnung ist der Herr Jesus. Wirke gezielt auf die Ewigkeit hin, statt zu murren und zu klagen! Lass dir kein Gnadenmittel entgehen! Mach dir selbst Mut zum Glauben und zum Gottvertrauen! »Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.« (Epheser 6,13)
Satan will immer vernichten; mit seinem höllischen Schatten will er uns von dem Licht der Sonne der Gerechtigkeit trennen. Wenn du über deine Zweifel sprichst und der Liebe deines himmlischen Vaters misstraust, kommt Satan herein und verstärkt den Eindruck noch. Dann wird das, was nur ein Schatten war, zur schwärzesten Finsternis. Deine einzige Hoffnung besteht darin, dass du aufhörst, die Finsternis herbeizureden. Wer auf der dunklen Seite verweilt, wirft sein Gottvertrauen weg. Und genau das will Satan! Er will dich sichten wie den Weizen; aber Jesus legt für dich Fürsprache ein. Seine Liebe ist weit und tief. Vielleicht sagst du: »Woher soll ich wissen, dass er mich liebt?« Ich schaue dorthin, wohin auch du schauen kannst: aufs Kreuz von Golgatha. Das Blut, das am Kreuz vergossen wurde, reinigt von aller Sünde. Wenn du versucht bist, dich in die finstere Zweifels- und Verzweiflungshöhle zurückzuziehen, dann singe:
»Steh auf, mein Herz, steh auf! / Wirf ab die Angst und Schuld / Mit Opferblut steht für mich ein / vor Gottes Thron der Bürge mein / Mein Name auf der Hand.« (Nach dem Liedtext Arise My Soul Arise von Charles Wesley)
»So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden. Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen.« (Jesaja 1,18-19) »Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich weißer werde als Schnee. Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden, und tilge alle meine Missetat. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.« (Psalm 51,9-14)
Lass deine Gebete zu deinem himmlischen Vater aufsteigen und lass dich von diesem 51. Psalm mit Zuversicht und Trost inspirieren; geh Jesus nicht aus dem Weg, denn er liebt dich! Du sagst vielleicht, »Er hört meine Gebete sowieso nicht; ich bin ein Sünder.« Aber Jesus sagt: »Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße.« (Lukas 5,32) Also warte nicht länger, sondern komm jetzt und glaub daran, dass er dich empfangen wird! »Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.« (Johannes 3,16)
Diesen Segen kannst du jedoch nicht wirklich genießen, ohne selbst aktiv zu werden. Das Heil ist zwar ein Geschenk, das gratis angeboten wird; man kann es auch nur zu diesen Bedingungen bekommen, eben als kostenfreies Geschenk. Aber deine Rettung hängt dennoch davon ab, ob du dich auf sie einlässt. »Schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.« (Philipper 2,12.13)
Es ist dem HERRN wichtig, dass wir eines nicht vergessen: Wir bereiten uns unser Wohl und Wehe selbst. Täglich stricken wir an unserem eigenen Schicksal. Wir haben eine Krone des ewigen Lebens zu gewinnen und eine Hölle zu meiden. Natürlich können wir uns selbst nicht retten. Aber Jesus möchte, dass wir gerettet werden. Er gab dafür sein Leben, damit das Lösegeld für unsere Seele bezahlt wird. Sind wir ihm also egal, wenn er so ein unendlich großes Opfer gebracht hat? Nein. Bereitwillig möchte er uns immer helfen, wenn wir uns nach Hilfe sehnen und uns reuig und vertrauensvoll an ihn wenden. Also: Gehen wir demütig zu ihm und sagen:
»Da ich denn nichts bringen kann, schmieg ich an dein Kreuz mich an.« (Aus dem Liedtext von Ernst Gebhardt, Fels des Heils geöffnet mir; frei übersetzt aus Rock of Ages, Augustus Toplady)
Dann wird Jesus das Werk in unseren Herzen vollbringen. Satan versucht dies zu verhindern, aber während der HERR in uns wirkt, können wir durch unser Mitwirken errettet werden, indem wir das, was er in unsere Herzen hineinlegt auch nach außen wirken lassen. Der Heilige Geist wirkt in uns; er führt uns häufig und plastisch die wertvollen Wahrheiten über Gottes Rettungsmaßnahmen im Erlösungsplan vor Augen. Wir würden die göttlichen Wahrheiten vergessen, wenn wir nachlässig mit ihnen umgingen und uns nicht auf sie einließen. Seine reichen Verheißungen würden ihre Kraft verlieren, wenn der Heilige Geist nicht an unseren Herzen wirken würde; denn er ist es ja, der aus dem Göttlichen schöpft und es uns immer neu vor Augen führt.
Warum trennen wir uns also nicht vom Unglauben? Die Verheißung lautet: »Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.« (Matthäus 7,7) Und um die Zusicherung doppelt sicher zu machen, fügt der Retter hinzu: »Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.« (Matthäus 7,8) Du brauchst lebendigen, aktiven Glauben; und auch wenn es Schwierigkeiten in deiner Familie gibt, brauchst du nicht mit düsterer Miene herumzulaufen; denn dadurch machst du dir und anderen das Leben nur schwerer. Ermutige dich zur Fröhlichkeit; lauf nicht klagend und trauernd herum, als läge Jesus noch in Josefs Grab mit einem großen Stein vor dem Eingang! Jesus ist aus dem Grab auferstanden. Er lebt!
Zeige in deiner Glaubensprüfung, dass du einen lebendigen Retter hast, der für dich und deine Lieben Fürsprache einlegt. Sie brauchen einfach nur zu Jesus zu kommen, dann empfängt er sie. Du kannst ihnen den Weg zeigen. Jesus lebt für immer, um für uns einzutreten (Hebräer 7,25). Er hat keinen Gefallen am Tod des Sünders, sondern daran, dass er sich von seinen Sünden abwendet und lebt (Hesekiel 18,23). Wie könnte man es positiver ausdrücken als mit den folgenden Worten: »So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen« (Lukas 15,7)? Wir können uns Gottes Gnade nur zu Eigen machen, wenn wir den uns zugewiesenen Teil tun: Jesus vertrauen, Jesu Anmut in unserem Leben sichtbar werden lassen und zu Gottes Ehre Frucht bringen. Erfreue nicht Satan, indem du ein trauriges Gesicht machst! Wenn die Flammen des Feuerofens an deiner Seele lecken, ist es Zeit für dich, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen, deine Zuversicht und dein Vertrauen auf Jesus erkennen zu lassen.
Aus: Review and Herald, 25. August 1891
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