Jesus, unser einziges Vorbild. Von Ellen White
Scharfe Kritiker rechtfertigen ihre fehlende christliche Höflichkeit oft mit Verweis auf einige Reformatoren ähnlichen Geistes. Sie behaupten, wir bräuchten bei unserem Auftrag heute eben diesen Geist. Stimmt nicht! Ein ruhiger, absolut beherrschter Geist ist überall vorzuziehen, sogar in rauester Gesellschaft. Stürmischer Eifer tut niemandem gut. Gott hat die Reformatoren nicht wegen ihrer Gewaltbereitschaft oder Heißblütigkeit erwählt, sondern nahm sie so an, wie sie waren – also trotz dieser Charakterzüge. Wären sie demütig und völlig vernunftgesteuert gewesen, hätte er sie mit zehnmal größerer Verantwortung betraut. Die Diener des Messias werden zwar Sünde und Gottlosigkeit, Unreinheit und Unwahrheit beim Namen nennen. Auch werden sie manchmal das Unrecht bei Reich wie bei Arm kritisieren, und darauf hinweisen, dass der Zorn Gottes die Folge der Übertretung seines göttlichen Rechts ist. Dennoch sollten sie weder überheblich sein noch unbarmherzig, sondern freundlich und liebevoll, beseelt von dem Wunsch zu retten, statt zu vernichten.
Aus: Testimonies for the Church 4, 486
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