Unsere einzige Sicherheit. Von Ellen White
Ich rufe den Geistlichen zu, die mit Gottes Wort umgehen: »Reinigt euch, die ihr die Geräte des HERRN tragt!« (Jesaja 52,11) Ich frage die Zuhörer ihrer Lehren von den Kanzeln: Was habt ihr für Gefühle, wenn ihr an den jüngsten Tag denkt? Den Tag, der für jeden Einzelnen von persönlicher Bedeutung ist. Gott lässt sich ja nicht durch Vorspiegelung falscher Tatsachen hinters Licht führen. Tragt ihr schon eure Hochzeitsgarderobe?
Erschreckende Zeichen
Man hört von Erdbeben hier und dort, von Bränden, Stürmen, Katastrophen zu Land und zu Wasser, von Seuchen und Hungersnot. Was lösen diese Zeichen in euch aus? Und das ist ja erst der Anfang! In der Offenbarung beschreibt Johannes den Tag Gottes. An sein Ohr drang der Schrei der zu Tode erschrockenen Millionen: »Der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?« (Offenbarung 6,17) Selbst der Apostel war erschrocken und überwältigt.
Das schützende Siegel
Wenn Ereignisse wie diese geschehen und solche gewaltigen Gerichte eine schuldige Welt treffen, wo finden dann Gottes Kinder noch Zuflucht? Wie werden sie geschützt, »bis der Zorn vorübergegangen ist« (Jesaja 26,20)? Johannes sieht, wie die Naturelemente – Erdbeben, Sturm und politische Konflikte – von vier Engeln gehalten werden. Diese Winde sind unter Kontrolle, bis Gott befiehlt, sie loszulassen. Darin besteht die Sicherheit für Gottes Gemeinde. Gottes Engel tun seinen Willen. Sie halten die Winde der Erde zurück, »damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über irgend einen Baum … bis … die Knechte … Gottes an ihren Stirnen versiegelt« sind (Offenbarung 7,1-3)! Man sieht den mächtigen Engel vom Osten (vom Sonnenaufgang) heraufsteigen. Dieser mächtige Engel hat das Siegel des lebendigen Gottes in der Hand, der allein Leben schenken kann. Nur er kann das Zeichen oder die Aufschrift auf der Stirn aller anbringen, denen Unsterblichkeit, ewiges Leben geschenkt werden soll. Die Stimme dieses höchsten Engels allein kann den vier Engeln befehlen, die vier Winde zu halten, bis die Versiegelung abgeschlossen ist. Nur sie wird auch den Befehl geben können, die Winde zu lösen.
Wer erhält das Siegel?
Wer »Welt, Fleisch und Teufel« überwindet, gehört zu den Bevorzugten, die das Siegel des lebendigen Gottes erhalten. Wer unreine Hände und Herzen hat, bekommt das Siegel des lebendigen Gottes nicht. Wer Sünde plant und ausführt, wird übergangen. Nur wer seine Sünden am großen eigentlichen Versöhnungstag Gott gegenüber bereut und bekennt, ist des göttlichen Schutzes würdig und erhält das Zeichen. Nur die werden versiegelt, die sich auf das Kommen ihres Retters freuen, darauf warten und danach fest Ausschau halten – ernstlicher und sehnsüchtiger, als man auf den Morgen wartet. Wer sein Herz vom hellen Scheinwerfer der Wahrheit erleuchten lässt, wird auch seinem Glaubensbekenntnis entsprechend leben. Wird er aber von der Sünde verführt, stellt er Götzen in seinem Herzen auf, verunreinigt er seine Seele vor Gott und reißt noch andere in seine Sünde hinein, so wird sein Name aus dem Lebensbuch gestrichen. Dann bleibt er in mitternächtlicher Finsternis und hat kein Öl in seinem Gefäß für seine Lampe. »Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und Heilung wird unter ihren Flügeln sein.« (Maleachi 3,20)
Rettung mitten im Sturm
Diese Versiegelung von Gottes Dienern wurde schon Hesekiel in einer Vision gezeigt. Johannes war auch Zeuge dieser überaus alarmierenden Offenbarung geworden. Er sah das Meer und die tosenden Wogen, sah, wie die Menschen in Ohnmacht sanken vor Furcht (Lukas 21,25-26). Er sah, wie die Erde sich bewegte und die Berge mitten ins Meer geworfen wurden (was bereits buchstäblich geschieht), wie die Wasser davon tosten und aufgewühlt wurden und die Berge von ihrem Anschwellen wankten. Ihm wurde gezeigt, wie Plagen, Seuchen, Hungersnöte und Tod ihren schrecklichen Auftrag erfüllten.
Derselbe Engel, der Sodom besuchte, warnt: »Rette dein Leben!« (1. Mose 19,17) Die göttlichen Zornschalen werden erst ausgegossen und die Bösen und ihre Werke vernichten, wenn Gottes ganzes Volk gerichtet ist und die Fälle der Lebenden und Toten entschieden sind. Selbst nachdem die Heiligen mit dem Siegel des lebendigen Gottes versiegelt sind, werden seine Auserwählten noch individuelle Probleme haben. Persönliche Anfechtungen werden kommen; aber der Feuerofen wird vom Vaterauge sorgsam bewacht. Er lässt nicht zu, dass das Gold verzehrt wird. Sein unauslöschliches Zeichen ist ihnen eingeprägt. Gott kann zeigen, dass sein eigener Name auf ihnen geschrieben steht. Der HERR birgt sie. Ihr Bestimmungsort lautet »Gott, Neues Jerusalem«. Sie gehören ihm, sind sein Eigentum.
Womit wird mein Charakter gebaut?
Wird dieses Siegel auf einen unreinen Geist gedrückt, auf den Unzüchtigen, den Ehebrecher, den Mann, der die Frau seines Nächsten begehrt? Stellt euch die Frage: Hat mein Wesen die Merkmale, die nötig sind, um den Pass für die himmlischen Wohnungen zu erhalten? Diese Wohnungen hat Jesus für alle vorbereitet, die sich dafür qualifizieren, weil sie ihr Wesen von Gottes Heiligkeit durchweben ließen.
Gott hat mir gezeigt, was während der Erfüllung der Zeitzeichen um uns herum geschieht. Während wir sozusagen die Schritte der himmlischen Heerscharen bei ihrem Auftrag hören, verwenden intelligente Leute in verantwortlichen Stellungen bei ihrem Charakterbau morsches Holz – Material, das am Tag Gottes verbrennen wird, das für die Wohnungen dort oben nicht taugt. Sie wollen die schmutzigen Kleider nicht loslassen, sie klammern sich an sie, als seien sie kostbar. Leider werden sie auf diese Weise den Himmel und das ewige Glück verlieren.
Aus: Testimonies to Ministers, 444-447; vgl. Zeugnisse für Prediger, 383-386.
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