Ellen White und die Theorie von der flachen Erde: Der runde Planet

Ellen White und die Theorie von der flachen Erde: Der runde Planet
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Vorsicht: »Angesagtes« Ablenkungsmanöver raubt Zeit und Kraft. Von Ellen White

Wir sind nicht der einzige Planet

Der Geist Gottes ruhte auf mir, da sah ich in einer Vision Gottes Herrlichkeit und durfte zum ersten Mal andere Planeten schauen. Nach der Vision erzählte ich, was ich gesehen hatte. Dann fragte Bruder Bates, ob ich Astronomie studiert habe. Ich antwortet, ich wüsste nicht, dass ich mich je mit Astronomie beschäftigt hätte. Er sagte: »Das ist vom HERRN!« – Testimonies 1, 79

Der HERR hat mich andere Welten schauen lassen … Die Einwohner hatten unterschiedliche Größe, waren edel, majestätisch und schön. Sie ähnelten Jesus und strahlten vor heiliger Freude. Die Freiheit und das Glück dieses Ortes standen ihnen ins Gesicht geschrieben … Dann wurde ich zu einer Welt mit sieben Monden gebracht. Dort sah ich den guten alten Henoch, der entrückt worden war. – Early Writings, 39

Jesus begann sein Erlösungswerk genau dort, wo das Verderben begonnen hatte. Zuerst wurde er genau da geprüft, wo Adam versagt hatte. Dadurch dass Satan mit seiner Versuchung an die Lust appellierte, konnte er einen Großteil des Menschengeschlechts überwinden. Wegen seines Erfolgs meinte er, diesen gefallenen Planeten in der Hand zu haben. Doch in Jesus begegnete er einem, der ihm widerstehen konnte. – Signs of the Times, 10. August 1915

Die festen Umlaufbahnen der Planeten

Die Planeten sind in vollkommener Ordnung organisiert und folgen den Gesetzen, die Gott festgelegt hat. – Review and Herald, 1. März 1881

Gottes Hand leitet die Planeten und hält sie auf ihrem geordneten Marsch durch den Himmel auf Position. Die Erde folgt ihrem alljährlichen Lauf rund um die Sonne nicht aus eigener Kraft. – Signs of the Times, 20. März 1884

Eine unsichtbare Hand leitet die Planeten auf ihrer himmlischen Umlaufbahn. – (1903) Education, 99

Gottes Hand lenkt den Globus unablässig auf seinem stetigen Marsch um die Sonne. Dieselbe Hand, die die Berge hält und sie austariert, lenkt und ordnet die einzelnen Planeten. Alle wunderbaren Schönheiten am Himmel erfüllen die ihnen zugewiesene Aufgabe. – General Conference Daily Bulletin, 6. März 1899

Die Kugelgestalt der Erde

Geht zu allen Völkern, trug er [Jesus] ihnen auf. Geht in die entferntesten Teile des bewohnbaren Globus, und ich versichere euch, dass meine Gegenwart auch dort bei euch sein wird. – (1911) Acts of the Apostles, 29

Wie die Sonnenstrahlen bis in die entferntesten Winkel des Globus dringen, so plant Gott auch, dass das Licht des Evangeliums jede Menschenseele auf Erden erreicht – (1896) Thoughts from the Mount of Blessing, 338

Gott hat sein Volk dafür qualifiziert, dass sie die Welt heller machen. Er hat ihnen Fähigkeiten anvertraut, mit denen sich sein Werk ausbreiten soll, bis es den ganzen Globus umringt. In allen Erdteilen sollen Sanatorien, Schulen, Verlagshäuser und ähnliche Einrichtungen entstehen, um sein Werk zu vollbringen. – (1902) Testimonies 7, 51

Die Bibel ist in fast alle Sprachen übersetzt worden, die von Menschen auf allen Teilen des Globus gesprochen werden. – (1884) Spirit of Prophecy 4, 193

Von allen Schiffen, die in alle Teile des Globus segeln, möge die Wahrheit alle Nationen der Erde erreichen. – Review and Herald, 18. August 1885

Die Rotationen der Erde

Die Hand der unendlichen Allmacht ist ständig am Werk, um diesen Planeten zu leiten. Es ist Gottes Macht, die ihn bei seinen Rotationen jeden Augenblick auf Position hält. – General Conference Daily Bulletin, 18. Februar 1897

Die kugelförmige Lufthülle

Durch das unvergleichliche Geschenk seines Sohnes hat Gott die ganze Welt mit einer Atmosphäre der Gnade umringt, die so real ist, wie die Luft, die rund um den Globus zirkuliert. – (1892) Steps to Christ, 68

Die Südhalbkugel

Zuerst waren wir sehr enttäuscht, als wir von der Verspätung des Schiffes erfuhren, mit dem wir von Auckland nach Napier segeln wollten. Denn das würde für uns eine Woche Verzug bedeuten. Wir wollten unbedingt an Land sein und alles tun, um unsere Geschwister zu ermutigen und ihnen zu helfen, das erste Campmeeting der Siebenten-Tags-Adventisten auf der Südhalbkugel vorzubereiten. – Review and Herald, 6. Juni 1893

Die Flat-Earth-Theorie

Durch Briefe aus New York habe ich erfahren, dass Bruder Brown die Theorie von der flachen Welt angenommen hat und jetzt predigt. Kann es sein, dass Bruder Wilcox diese Theorie aus England mitgebracht hat und du sie angenommen hast und auch lehrst? Mein Bruder, unsere Aufgabe ist es, die dritte Engelsbotschaft zu verkündigen. Halte dich an die Botschaft. Es ist eine Schwäche von Bruder Wilcox, sich Steckenpferde anzueignen. Davon sollte er lieber die Finger lassen. Satan nutzt jede Theorie, jedes Steckenpferd, mit dem er die Menschen beschäftigen kann. Er will ihre Aufmerksamkeit binden, sodass sie ihre Zeit nicht der Verkündigung der ernsten Botschaft der gegenwärtigen Wahrheit widmen. Mein Bruder, lass dich nicht in Ideen verstricken, die keinen Bezug zu dem Werk für diese Zeit haben. Besser die Wahrheit lehren, wie sie in Jesus ist. Besser streben nach echter Gottesfurcht, Herzensheiligkeit, Freiheit von aller Selbstsucht, Freiheit von allem Neid und aller Eifersucht. Besser beten und die Seele vor Gott demütigen und die Welt, rund oder flach, so sein lassen, wie Gott sie gemacht hat. Versuche mit allem Ernst und unerschütterlicher Ausdauer, Gutes zu tun und einen eindeutigen Titel am Erbe der erneuerten Erde zu erhalten. Besser Gottes Herde zum Trinken an die Bergbäche führen; besser in Wort und Tat Gott suchen, solange er zu finden ist. Ruf ihn an, während er nahe ist. Die Gemeinde braucht Erweckung. Wenn die Lehrer frisches Wasser aus dem Brunnen von Bethlehem trinken, können sie die Menschen zum Lebensstrom führen … Ob die Welt nun rund oder flach ist, rettet keine Menschenseele. Ob Menschen glauben und gehorchen bedeutet hingegen alles. – (1887) Manuscript Releases, 413

Wer Theorien bringt über die Gestalt der Erde, ob rund oder flach, sollte sich von dieser Frage abwenden. Denn Gott hat ihn nicht damit beauftragt, sie zu beantworten, sondern ernstlich zu fragen: »Was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?« Beherzigen wir doch die Antwort: »Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.« (Lukas 10,25-27) Unwesentliche Fragen werden von Menschen aufgebracht werden, die ihre Seelen nicht reinigen, indem sie der Wahrheit folgen. Sie bleiben weit unter der Norm, Gott an erster Stelle zu lieben und ihren Nächsten wie sich selbst. Mir wurde aufgetragen darauf hinzuweisen, dass man mit Spitzfindigkeiten kommen wird, um damit das reine Evangelium von Jesus Christus zu verdrängen. Die Warnung lautet: »Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden.« – (1904) Manuscript Releases 21, 420

ANHANG
zu einer Frage an die Redaktion

Ist Psalm 19,5-7 nicht doch ein Argument für die flache Erde?

Gott »hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht; sie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich wie ein Held, zu laufen die Bahn. Sie geht auf an einem Ende des Himmels und läuft um bis wieder an sein Ende, und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.«

Psalm 19,5-7 beschreibt in wunderschöner Dichtung den Lauf der Sonne am Himmel aus der Perspektive des Betrachters. Den faszinierenden Sonnenaufgang vergleicht er mit dem Hervorgehen des Bräutigams aus seiner Kammer. Der astronomische Blickwinkel, den Ellen White hier einnimmt, widerspricht der biblischen Sprache nicht. Auch heute sprechen Astronomen vom Sonnenaufgang, ohne zu ihrem astronomischen Blickwinkel einen Widerspruch zu sehen.

Wenn Psalm 75,3 von den Säulen der Erde spricht, vergleicht sie die Erde mit dem Bild eines Säulentempels. Mit Säulen kann daher alles gemeint sein, was der Erde Stabilität verleiht und verhindert, dass sie aus den Fugen oder ihrer Bahn gerät. Jüdische Rabbis haben darin zum Beispiel die Berge gesehen, oder auch die Gerechten auf Erden. Erdbeben (die Erde wankt) bleiben kleine Ereignisse, die an der gottgegebenen Stabilität höchstens unerheblich rütteln.

Würde man solche Aussagen allzu wörtlich nehmen, schafft man auch in der Bibel selbst innere Widersprüche. Hiob 26,7 zum Beispiel sagt, dass Gott die Erde über dem Nichts aufgehängt hat. Das ist kein Widerspruch zum Bild mit dem Säulentempel, klingt aber für moderne Ohren schon astronomischer.

Jesaja 66,1 spricht von der Erde als Fußschemel Gottes. Der Messias fordert die Menschen auf, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken. Solche Aussagen sind Bilder und Allegorien, die nur richtig verstanden werden können, wenn sie vergleichend und im Kontext sowie unter Anleitung des Heiligen Geistes gelesen werden. Sie wollen nicht allzu wörtlich genommen werden.

Dass alle Augen den Messias wiederkommen sehen, wie in Offenbarung 1,7 beschrieben, kann nur gleichzeitig durch ein Wunder geschehen. Denn selbst, wenn wir uns eine flache Erde vorstellen wollten, kann auch heute kein Flugzeug von allen Kontinenten aus gleichzeitig gesehen werden. Trotzdem ist es so klein, dass man keine Personen erkennen kann. Dafür kann man aber zum Beispiel den Mond und das Sternbild Orion wenn auch ein wenig zeitversetzt noch an einem Tag von allen Kontinenten der Erde aus sehen. Ich habe mehrere Jahre in Bolivien gelebt und dort den Mond und den Orion auf dem Kopf stehend bewundern dürfen. Sie wanderten in scheinbar entgegengesetzter Richtung über den Himmel. Die Sonne stand mittags im Norden. Beweise dafür, dass ich mich auf der Südhalbkugel befunden habe.

Es ist also nicht nötig, einen künstlichen Widerspruch zwischen der Bibel und dem astronomischen Blickwinkel zu erzeugen. Die Bibel sprach zu den Menschen damals genauso kraftvoll wie zum modernen Menschen heute.

Kai Mester

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