Die Gretchenfrage: Bist du dir deines Heils gewiss?

Die Gretchenfrage: Bist du dir deines Heils gewiss?
Adobe Stock – Jenny Sturm

Und darf ich mir überhaupt meines Heils gewiss sein? Eine Frage, die sogar Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit hat. Von Ellen White

Das Englische besitzt ein Wort, das sowohl »Gewissheit« als auch »Zusicherung«, »Zuversicht« oder »Garantie« bedeuten kann: »assurance«. Wo im Englischen dieses Wort vorkommt, haben wir das Wort immer unterstrichen. Der Leser kann dadurch an dieser Stelle die anderen Übersetzungsvarianten einsetzen, um so zu schauen, ob er auf diese Weise zu tieferer Erkenntnis gelangt. Aufgrund der Titelfrage ist jedoch soweit als möglich der Begriff »Gewissheit« verwendet worden.

Lesezeit: 8 Minuten

DIE GEWISSHEIT DER LIEBE …

… will geglaubt werden

»Unser Friede liegt in der Gewissheit, dass er uns liebt. Wenn der Glaube diese Gewissheit ergreift, haben wir alles gewonnen, wenn wir diese Gewissheit verlieren, haben wir alles verloren. « (Review and Herald, 5. Februar 1895; That I May Know Him, 265)

… bringt Umkehr und Freude

»So elend der verlorene Sohn auch ist: die Überzeugung, dass der Vater ihn liebt, gibt ihm Hoffnung. Die Vaterliebe zieht ihn heim. Ebenso ist es mit Gott: die Gewissheit seiner Liebe drängt den Sünder, zu ihm umzukehren. ›Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Buße leitet?‹ (Römer 2,4)« (Christ’s Object Lessons, 202; vgl. Gleichnisse aus der Natur, 140)

»Es erscheint fast zu schön, um wahr zu sein, dass der Vater jeden Menschen so lieben kann und tatsächlich so liebt wie seinen Sohn. Aber wir dürfen die Gewissheit haben, dass er es tut, und diese Gewissheit wird in jedem Herzen Freude schaffen, höchste Ehrfurcht wecken und unsagbare Dankbarkeit hervorrufen. Gottes Liebe ist nicht unsicher oder unwirklich, sondern lebendige Wirklichkeit.« (In Heavenly Places, 58)

DIE GEWISSHEIT DER BEFREIUNG

»Ich bin die Gewissheit jeder Verheißung. Ich bin; hab keine Angst. ›Gott mit uns‹ (Matthäus 1,23) ist die Garantie dafür, dass wir von Sünden befreit werden, die Gewissheit, dass wir die Kraft haben, jedes Gesetz des Himmels zu befolgen.« (The Desire of Ages, 24; Das Leben Jesu, 15)

DIE GEWISSHEIT DER ANNAHME …

… kommt von Golgatha und aus der Verheißung

»Durch die Güte und Barmherzigkeit Jesu kann der Sünder die göttliche Gunst wiedererlangen. Gott wirkt in Jesus täglich an den Menschen, um sie mit Gott zu versöhnen. Mit ausgestreckten Armen ist er bereit, nicht nur den Sünder zu empfangen und aufzunehmen sondern auch den verlorenen Sohn. Seine sich in den Tod hingebende Liebe, greifbar geworden auf Golgatha, gibt dem Sünder die Gewissheit der Annahme, des Friedens und der Liebe. Lehrt dies in der einfachsten Form, dass die im Sündendunkel lebende Seele das Licht sehen kann, das vom Kreuz auf Golgatha scheint!« (Selected Messages 1, 178-179; vgl. Für die Gemeinde geschrieben, Advent-Verlag, 188-189)

»Wir finden die Gewissheit unserer Annahme bei Gott in seiner schriftlichen Verheißung, nicht in einem Höhenflug der Gefühle. Müssten wir unsere Hoffnung auf Freudengefühle gründen, würden viele von Gottes wahrem Volk ohne Gewissheit sein.« (Signs of the Times, 18. April 1895)

… folgt auf Glaube, Reue, Vergebung und Gehorsam

»Hilflos und unwürdig berief er [Jakob] sich auf Gottes Verheißung, sich über den bereuenden Sünder zu erbarmen. Diese Verheißung war seine Gewissheit, dass Gott ihm vergeben und ihn annehmen würde. Eher würden Himmel und Erde vergehen, als dass sein Wort versagt. Und das hielt ihn während des furchtbaren Kampfes aufrecht.« (Patriarchs and Prophets, 198; vgl. Patriarchen und Propheten, 174)

»›Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.‹ (Matthäus 3,17) Durch die geöffneten Tore strömen helle Strahlen der Herrlichkeit vom Thron des HERRN, und sein Licht scheint bis zu uns. Die Gewissheit, die Jesus erhielt, ist Gottes Gewissheit an jedes bereuende, glaubende, gehorsame Kind Gottes, dass es in dem Geliebten angenommen ist.« (Bible Commentary 5, 1079; vgl. Bibelkommentar zu Matthäus 3,16.17)

»Gott wünscht, dass seine Kinder sich in die richtige Beziehung zu ihm setzen, damit sie verstehen, was vor allem er sich von ihnen wünscht … Sie sollen ein Volk sein, das die Gebote hält. Sie dürfen die Gewissheit haben, dass ihre Sünden vergeben und dass sie als Kinder des Allerhöchsten angenommen sind.« (Testimonies to Ministers, 396; vgl. Zeugnisse für Prediger, 396)

… folgt auf Übergabe und aufrichtigen Dienst

»Lass dir weder deiner Seele Frieden und Ruhe rauben noch die Gewissheit, dass du gerade jetzt angenommen bist! Nimm jede Verheißung in Anspruch; jede einzelne ist mit der Bedingung verbunden, dass du den Vorgaben des HERRN nachkommst: nämlich deine Wege ganz übergibst, auch wenn sie dir äußerst weise erscheinen, und dass du Jesu Wege annimmst – das ist das Geheimnis völliger Ruhe in seiner Liebe.« (My Life Today, 176)

»Lasst uns Gottes Ehre suchen, indem wir beständig wachsendes Vertrauen in die Gewissheit setzen, dass er jeden Menschen annimmt, der ihm aufrichtig dient.« (This Day with God, 216)

… heißt mit Jesus in Gott geborgen sein

Lasst uns erst ruhen, wenn wir wissen, dass unser Leben mit Jesus in Gott geborgen ist! Wir brauchen täglich die volle Gewissheit, dass wir von ihm angenommen sind. Wenn wir sie haben, ist alles gut. Dann können wir mutig zum Gnadenthron kommen, aus dem Heiligtum Kraft und Herrlichkeit schöpfen und in Gott triumphieren. Ich sehne mich nach Jesu Gesinnung. Jeden Tag entdecke ich, wie unähnlich ich dem sanftmütigen und liebevollen Jesus bin. Ich möchte, dass er mich mit seiner Hand gestaltet, denn ich möchte das demütige Bild Jesu widerstrahlen. Zuzeiten fühle ich die Kraft Gottes sogar in meinem Fleisch, und doch bin ich nicht zufrieden. Ich möchte immer tiefer in den Ozean seiner Liebe eintauchen und ganz von ihm verschlungen sein. Sei stark in Gott! Sinke nicht!« (Manuscript Releases 8, 222)

… bringt Gesundheit

»Die Gewissheit der Annahme bei Gott fördert körperliche Gesundheit. Sie rüstet die Seele gegen Zweifel, Verwirrung und übermäßigen Kummer, die so oft die Lebenskräfte rauben und äußerst schwächende und quälende Nervenkrankheiten auslösen. Der HERR hat mit seinem unfehlbaren Wort verbürgt, dass seine ›Augen sehen auf die Gerechten und seine Ohren hören auf ihr Gebet‹. (1. Petrus 3,12)« (Bible Commentary 3, 1146; vgl. Bibelkommentar zu Psalm 34,12-15)

… nicht immer ungetrübt und absolut

»Für viele Seelen wäre es der Untergang, wenn sie immer in Freudengefühlen die ungetrübte Gewissheit hätten, dass sie bei Gott angenommen sind. Wir dürfen lernen, uns ohne Gefühle auf sein Wort zu verlassen. Wir dürfen lernen, die Verheißung zu ergreifen. Denn wir werden niemals untergehen, wenn wir zu den Füßen der unendlichen Liebe kommen. Die absolute Gewissheit werden wir erst haben, wenn wir von den Lippen des Meisters die Begrüßung hören: ›Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht … geh hinein zu deines Herrn Freude.‹ Wir werden Glaubensproben haben, doch sie werden unsere geistlichen Sehnen und Muskeln eher stärken; denn um ein ›So spricht der HERR‹ zu ergreifen, gilt es, Glauben zu üben und die zitternde Hand auszustrecken. Doch auf diese Weise wird Gott Ehre und Ruhm gebracht. Mit Zweifeln und Ängsten gilt es zu ringen. Sie sind kostbare Prüfungen unseres Glaubens, Gottes Handwerker, die eine viel viel stärkere und bleibendere Herrlichkeit für uns gewinnen.« (Signs of the Times, 18. April 1895)

DIE GEWISSHEIT DER GEBETSERHÖRUNG …

… folgt auf Liebe zum Gehorsam

»Wer in Jesus bleibt, darf die Gewissheit haben, dass Gott ihn hören wird, weil er seinen Willen gerne tut. Er bringt keine förmlichen, wortreichen Gebete dar, sondern kommt zu Gott mit ernster, demütiger Zuversicht wie ein Kind zu einem zärtlichen Vater. Dort schüttet er sein Herz aus: seinen Kummer, seine Ängste und Sünden und nennt im Namen Jesu seine Bedürfnisse; er geht glücklich aus Seiner Gegenwart in der Gewissheit vergebender Liebe und tragender Gnade.« (Our High Calling, 147)

»Die Verheißung heißt: ›Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.‹ (Johannes 16,23) ›Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.‹ (14,14) Was sind die Bedingungen? ›Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.‹ (14,15) […] Viele haben keine Gewissheit, dass sie bei ihm angenommen sind. Sie haben die Voraussetzungen, an denen die Annahme hängt, verloren und verscherzen es sich auch weiterhin. […] Sie sprechen Gott auf seine Verheißungen an und bitten ihn, dass er sie erfülle, obwohl dadurch sein Name entehrt würde.« (Southern Watchman, 4. Juni 1903)

HEILSGEWISSHEIT …

»Während ich sprach, überkam mich dort die volle und überreiche Gnaden- und Heilsgewissheit.« (Manuskript 29, 1902)

… folgt auf Gehorsam

»Jesus sah die Hilflosigkeit der Menschen und kam, um sie zu erlösen, indem er das Gehorsamsleben führte, das das Gesetz fordert, und durch seinen Tod den Ungehorsam büßte. Er kam, um uns die Befreiungsbotschaft und die Befreiungsmittel zu bringen: Heilsgewissheit, nicht durch die Abschaffung des Gesetzes, sondern durch Gehorsam, möglich gemacht durch seine Verdienste.« (Review and Herald, 29. April 1902)

… bringt Freude

»Wenn wir eine helle und klare Heilsgewissheit haben, werden wir sichtbar fröhlich und freudig sein, so wie jeder Nachfolger Jesu Christi es wird. Der beruhigende, zähmende Einfluss von Gottes Liebe, ins praktische Leben gebracht, wird so auf Gemüter wirken, dass er ein Geruch des Lebens zum Leben ist.« (Evangelism, 630; vgl. Evangelisation, Kap. 19, Abs. 6)

… macht glücklich

»Er liebt uns mit unbeschreiblicher Liebe, und falls du einmal plötzlich Angst bekommst, dass du verloren bist, dass Jesus dich nicht liebt, dann schau nach Golgatha! Wie könnte Gott seine Liebe klarer ausdrücken als dadurch, dass er uns seinen Sohn schenkte? Das Licht, das vom Kreuz auf Golgatha scheint, sollte uns zu den glücklichsten Menschen auf Erden machen.« (Review and Herald, 5. August 1890)

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