Gottes Feste eröffnen uns ein gewaltiges Panorama der Zeit: Gott macht Geschichte in Jesus. Sie proklamieren die Geschichte der Freiheit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und offenbaren Jesus als den Messias – als die große Hoffnung Israels und der Menschheit. Von Alberto Rosenthal
Lesezeit: 3½ Minuten
Freundesfrage: Die Bibel bezeichnet die Feste im AT nicht als jüdisch, sondern als Gottes Feste. Wenn wir sagen, mit Jesu erstem Erscheinen habe sich alles erfüllt – wobei die Erfüllung der Herbstfeste ja noch aussteht –, argumentieren wir dann als Adventisten nicht genauso wie die Evangelikalen, die behaupten mit Jesu Tod am Kreuz hätten sich die 10 Gebote – und damit auch der Sabbat – erfüllt?
Gottes Heilskalender
Die Feste, die Israel gegeben wurden, waren in der Tat »Gottes Feste« (3. Mose 23,2). Sie waren nicht nur für das jüdische Israel gedacht, sondern für das Israel Gottes – für alle Erdenbürger, die sich zur Wahrheit bekennen würden. Das alttestamentliche Bundesvolk sollte Gottes Heilskalender der Welt bekannt machen. Mit Jesu erstem Erscheinen begannen sich alle messianischen Weissagungen zu erfüllen.
Passah und Opfer erfüllt
In Bezug auf diesen Heilskalender erfüllte Jesu erstes Erscheinen die Frühjahrsfeste – das Passah am 14. Nisan 31 n. Chr., das Fest der ungesäuerten Brote am 15. Nisan und das Fest der Erstlinge am 16. Nisan. Fünfzig Tage später erfüllte der Herr Jesus bei seiner Inthronisierung als Hohepriester-König im himmlischen Heiligtum das Pfingstfest, am 6. Sivan. Am Kreuz selbst wurde daher nur der Opferaspekt aller Feste erfüllt, der Frühjahrs- wie auch der Herbstfeste. Von den Frühjahrsfesten erfüllte das Kreuz nur das Passahfest. Es wurde nicht nur vom Opferaspekt her, sondern wesenhaft an diesem Tag erfüllt.
Die Erfüllung der anderen Feste
Der Tod Jesu machte nun die wesenhafte Erfüllung aller weiteren Feste möglich. Das Fest der ungesäuerten Brote wurde wesenhaft am 15. Nisan, das Erstlingsfest wesenhaft am 16. Nisan und das Pfingstfest wesenhaft am 6. Sivan erfüllt. Das Posaunenfest wesenhaft vom Oktober 1834 (als Miller vollzeitig mit seiner Verkündigung begann) bis zum 22. Oktober 1844, der Versöhnungstag wesenhaft vom 22. Oktober 1844 bis zur Wiederkunft Jesu. Das Laubhüttenfest wird seine wesenhafte Erfüllung von dem Augenblick an finden, wo wir in die Himmelshütten eingehen bis zu dem Augenblick, wo wir nach der Reinigung der Erde durch Feuer unsere neuen Heime errichten werden. Dann ist der Heilskalender abgeschlossen. Die Ewigkeit im tieferen Sinn bricht zu diesem Zeitpunkt an (denn alles, was die Sünde brachte, ist auf ewig hinweggenommen geworden).
Der Schattencharakter der Feste
Somit waren alle von Gott verordneten Feste »nur ein Schatten der Dinge, die kommen sollen, wovon aber Christus das Wesen hat« (Kolosser 2,17). Das Passahfest war ein Schatten auf Golgatha, das Wesen von Passah wurde in Christus dort erfüllt. Das Fest der ungesäuerten Brote war ein Schatten auf Jesu sündlose Ruhe im Grab, das Wesen davon wurde dann von Christus erfüllt. Das Fest der Erstlinge war ein Schatten auf Jesu Auferstehung, das Wesen davon wurde dann von Christus erfüllt. Das Pfingstfest war ein Schatten auf die Inthronisierung Jesu und die Ausgießung des Heiligen Geistes mit der darauf folgenden Seelenernte, das Wesen davon wurde dann von Christus erfüllt. Das Posaunenfest war ein Schatten auf die Verkündigung der ersten Engelsbotschaft, das Wesen davon wurde dann von Christus erfüllt, durch das prophetische Licht, das er von seinem Thron aus sandte. Der Versöhnungstag war ein Schatten auf das Untersuchungsgericht, das Wesen davon wird seit dem Eintreffen des vorhergesagten Zeitpunkts von Christus im Allerheiligsten erfüllt. Das Laubhüttenfest war ein Schatten auf den großen Abschluss, auf die Wiederherstellung aller Dinge, das Wesen davon wird bald von Christus selbst erfüllt werden.
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