So sehen es zumindest die Atomwissenschaftler. Von Kai Mester
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Immer mehr und immer schwerere Waffen in die Ukraine, um Putin und Co Einhalt zu gebieten. Wer anders denkt, muss politisch links oder rechts sein, so suggerieren es uns die Nachrichten.
Die Atomkriegsuhr stand 1947 auf 7 vor zwölf, rückte bis 1953 auf 2 vor zwölf vor. 1960 entspannte sich die Lage. 1991 stand sie sogar mal auf 17 vor zwölf. Ab 1995 rückte sie dann wieder alle paar Jahre weiter vor, bis sie 2018 erneut bei ihrem Rekord von 1953 angekommen war. Seit Dienstag, den 24. Januar 2023 nun steht die Uhr bei einer nie dagewesenen Zeit von 90 Sekunden vor zwölf. Am Zeiger drehen die Redakteure des Bulletin of the Atomic Scientists.
Als Hauptgrund geben sie an: Die Kriegsentwicklung in der Ukraine erhöht das Risiko des Einsatzes von Atomwaffen.
Doch die Lehre vom gerechten Krieg hält sich hartnäckig im Abendland. Sie wurzelt in der Tugendethik griechischer Philosophie. Schon Platon und Aristoteles haben das erklärt. Denn der Zweck heiligt die Mittel, so erklärten später auch der italienische Philosoph Niccolò Machiavelli und der Jesuit Hermann Busenbaum.
Jesus von Nazareth widersprach diesem Geist deutlich: »Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Bösen, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, dem biete die andere auch dar … Steck dein Schwert weg! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durchs Schwert umkommen.« (Matthäus 5,39; 26,52 LUT/NGÜ)
In Situationen, wo man dem Getötetwerden nur entgehen kann, indem man selbst zur Waffe greift, ist – laut biblischer Lehre – nur der Märtyrertod richtig. Der Messias, viele seiner Apostel und unzählige seiner Anhänger bis in die heutige Zeit haben uns die nachhaltige Wirkung des Martyriums vorgelebt und die Welt dadurch zu einem besseren Ort gemacht. »Jeder von ihnen bekam ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt: Wartet noch kurze Zeit, bis sich das Schicksal eurer Geschwister und Leidensgefährten auf der Erde erfüllt hat, die auch noch getötet werden müssen.« (Offenbarung 6,11 HFA)
Heute gibt es 2,5 Milliarden Christen, darunter knapp 1 Milliarde Protestanten. Ihre freiheitlichen Werte haben auch segensreiche Auswirkungen auf nicht-christliche Länder. Ohne die vielen Märtyrer wäre es sicher nicht dazu gekommen.
Aber in der Ukraine wird Blut vergossen, weil jede Seite – ganz gegen Jesu Aufforderung – dem Bösen wehren will. Putin wehrt der in seinen Augen verdorbenen westlichen Kultur als Gefahr für die russische Seele, der Westen wehrt der Willkür von diktatorischen Regierungen als Gefahr für Freiheit und Frieden. Laut Schätzungen sind bis jetzt 100.000 ukrainische und 180.000 russische Soldaten ums Leben gekommen, dazu 30.000 ukrainische Zivilisten.
Doch das Böse lässt sich nicht mit Gewalt ausrotten. Gebete um Sieg auf dem Schlachtfeld sind in Gottes Ohren genauso widersinnig wie Gebete um Sieg einer Fußballmannschaft gegen die andere.
Leidensbereite Liebe ist das einzige Heilmittel.
Wie viele Menschenleben wird es noch kosten, bis alle diese Wahrheit begriffen haben? Laut Bibel viel zu viele. Die Todeszahlen werden apokalyptische Ausmaße annehmen. Alle Menschen werden diese Wahrheit zwar eines Tages anerkennen. Denn »so wahr ich lebe, spricht der HERR, mir wird sich beugen jedes Knie, und jede Zunge wird sich zu Gott bekennen.« (Jesaja 45,23/Römer 14,11 ZÜ) Aber die gottfeindliche Mehrheit wird kurz darauf trotzdem in einem letzten militärischen Angriff versuchen, Gott von diesem Planeten zu vertreiben (Offenbarung 20,8.9). Dabei rennen sie tragischerweise in den eigenen Untergang.
Um so viele Menschen wie möglich vor diesem Schicksal zu bewahren, braucht es heute – 90 Sekunden vor dem Weltuntergang – Menschen mit folgenden Merkmalen:
Sie nehmen wie Jesus ihr Kreuz auf sich.
Sie schaden keinem Menschen absichtlich.
Sie leiden lieber Unrecht, als es zu tun.
Sie lassen sich lieber töten, als selbst zu töten.
Sie sterben lieber, als zu sündigen.
Auf Jesu Seite werden die Menschen nur dann wechseln, wenn sie Vertrauen gewinnen, weil sie sehen, dass uns in Jesus der Gott begegnet, der in völliger Selbstlosigkeit nur unser Allerbestes will. Hätte Jesus Gewalt benutzt, dann hätte er den Tod nicht besiegt, sondern dem Tod noch zugearbeitet. Dasselbe trifft auch heute für seine Jünger zu. Nur wenn die Menschen Gottes sanftmütiges Wesen in uns sehen, weil der Messias in uns lebt, werden einige ihre Kriegslogik hinterfragen, aus der Gewaltspirale aussteigen, sich für Jesu Botschaft öffnen, sich von seiner Liebe verändern lassen, gerettet werden und noch mehr Menschen zu Jesus führen.
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