Selbst in einer Welt, die von ständigem Wandel und kultureller Diversität geprägt ist, gibt es zeitlose Prinzipien von Ehrfurcht und Anstand. Äußerlichkeiten wie die Kopfbedeckung können Signale setzen und dem Evangelium den Weg bahnen. Von Kai Mester
Lesezeit: 10 Minuten
Der Schleier hat es schon ein paar Male in die Schlagzeilen geschafft. Vor allem die Burka, die Vollverschleierung der Frau in muslimischen Gebieten wie Pakistan und Afghanistan, und ihr Verbot in einigen europäischen Staaten. Das Kopftuchtragen an Schulen und in Gottesdiensten in Europa hat ebenfalls schon so manchen beschäftigt.
Auch die Bibel spricht vom Schleier der Frau: »Jede Frau aber, die mit unbedecktem Haupt betet oder weissagt, schändet ihr Haupt … Darum soll die Frau ein Zeichen der Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen … es [ist] für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben.« (1. Korinther 11,5.10).
Der erste Korintherbrief
Der erste Korintherbrief hat schon so manchen Lesern Kopfzerbrechen bereitet. Heißt es dort nicht, dass Unverheiratete und Witwen besser ledig bleiben (1. Korinther 7,8)? Sagt Paulus dort nicht auch zwischen den Zeilen, dass Sklaven am besten Sklaven bleiben, statt um Freiheit zu kämpfen (7,50-21)?
Dann ist da noch das achte Kapitel übers Götzenopferfleisch, das nur deshalb nicht gegessen werden soll, weil es den Glaubensschwachen zu Fall bringen könnte. Steht das nicht im Widerspruch zu dem Beschluss des Apostelkonzils (Apostelgeschichte 15)? Weiter spricht Paulus davon, dass wir das Abendmahl uns zum Gericht nehmen können und deshalb vielleicht schwach oder krank werden, ja gar vorzeitig sterben (1. Korinther 11,27.30). Hinzu kommt das Kapitel 14 über die Zungenrede, das zum Zentrum der charismatischen Bewegung geworden ist, und der Vers, auf den die Mormonen ihre Praxis der Taufe für die Toten gründen (15,29). In Kapitel 14 befindet sich auch der Vers, der besagt, dass Frauen in der Gemeinde schweigen sollen (14,34-35). Warum gibt es so viele Aussagen in diesem Brief, die uns befremden?
Der Schlüssel zum Verständnis: Jesus gekreuzigt
Die Briefe des Paulus sind keine neue Gesetzesoffenbarung. Auch verkündigt oder begründet er mit ihnen keine neuen Lehren. Paulus beschreibt selbst ausführlich, in welcher Rolle er sich sieht: als Apostel (Gesandter) Jesu, der sich entschieden hat, nichts anderes zu verkündigen, als nur Jesus Christus und ihn als gekreuzigt (1. Korinther 2,2). Daraus müssen wir schließen, dass alles, was Paulus schreibt, eine Entfaltung und eine praktische, zum Teil situationsbezogene Anwendung von dem ist, was Jesus gelebt und verkündigt hat. Jesus, unser Herr und Heiland, wiederum, ist das inkarnierte Wort, die fleischgewordene Torah der fünf Bücher Mose, die die Propheten des Alten Testaments entfaltet und gepredigt haben. Also können wir keines der oben genannten Themen verstehen, ohne dass wir uns in den Evangelien und im Alten Testament rückversichern, welchen Grundsatz Paulus jeweils anwendet. Welcher Grundsatz liegt nun seinem Verschleierungsgebot für Frauen zugrunde?
Bruch mit der Sünde
In den ersten Kapiteln des ersten Korintherbriefes spricht Paulus sich erst einmal ausgiebig gegen die Sünde aus: darunter Eifersucht (Kap. 3), Unzucht (Kap. 5) und Rechtsstreit (Kap. 6). In welcher Weise hat der Schleier vielleicht etwas mit Sünde zu tun? Schützte er etwa vor Eifersucht, Unzucht, Rechtsstreit zwischen Gläubigen?
Auch gegen Ende seines Briefes spricht Paulus sich dafür aus, der Sünde durch das Kreuz abzusagen: »Ich sterbe täglich!« (15,31) Das tägliche Sterben des Apostels ist die Auswirkung davon, dass das Wort vom Kreuz (1,18) und der gekreuzigte Messias (2,2) Zentrum seines Lebens sind. Dieses Sterben bricht mit der Sünde. Seine Leser fordert er auf, es ihm nachzutun: »Werdet doch wirklich nüchtern und sündigt nicht!« (15,34)
Der Schleier im Alten Testament
Auch der Geist der Weissagung äußert sich zum Thema Kopfbedeckung. Durch Ellen White schreibt er sehr positiv über den Schleier, den Rebekka und andere Frauen im Alten Testament trugen (1. Mose 24,65; Hohelied 4,1.3; 5,7). Sie schrieb um 1860: »Ich wurde auf Gottes Volk in alten Zeiten verwiesen. Ich sollte ihren Kleidungsstil mit dem von heute vergleichen. Was für ein Kontrast! Was für eine Veränderung! Damals kleideten sich die Frauen nicht so gewagt wie heute. In der Öffentlichkeit verhüllten sie ihr Gesicht mit einem Schleier. In der letzten Zeit ist die Mode beschämend und unanständig geworden … Wenn Gottes Volk sich nicht so weit von Ihm entfernt hätte, würde man einen deutlichen Unterschied zwischen ihrer Kleidung und der Kleidung der Welt sehen. Die Häubchen (small bonnets), bei denen man das ganze Gesicht und den Kopf sieht, zeigen fehlenden Anstand.« (Testimonies 1, 188; vgl. Zeugnisse 1, 208) Hier scheint Ellen White sich für die größeren, konservativeren Hauben in dieser Zeit ausgesprochen zu haben, die dennoch keinen orientalischen Gesichtsschleier hatten. Geht es vielleicht um Anstand oder Anstandslosigkeit? Um Seriosität und Reinheit auf der einen Seite und sündige Freizügigkeit und Anzüglichkeit auf der anderen?
Ein Ausdruck der Selbstlosigkeit?
Der mittlere Teil des ersten Korintherbriefes beschäftigt sich damit, wie Selbstlosigkeit in der Praxis aussieht. So lesen wir gleich zweimal: »Alles ist mir erlaubt – aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt – aber ich will mich von nichts beherrschen lassen/es erbaut nicht alles!« (6,12; 10,23) Hier scheint es dem Apostel um Dinge zu gehen, die unter gewissen Umständen gut sein mögen, unter anderen aber nicht. So legt es wenigstens der Zusammenhang nahe, der vom Götzenopferfleisch spricht. Der Eindruck vertieft sich durch folgende Verse: »Darum, wenn eine Speise meinem Bruder ein Anstoß wird, so will ich lieber in Ewigkeit kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe.« (8,13)
Doch warum will Paulus niemandem ein Ärgernis sein? Er erklärt dies ausführlich: »Denn obwohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um desto mehr zu gewinnen. Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz, damit ich die unter dem Gesetz gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz – obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen –, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind. Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne; ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette.« (9,19-22)
Da Paulus mit Jesus gestorben ist und Jesus nun in ihm lebt, möchte er so viele Menschen wie möglich für Jesus gewinnen. Dafür bringt er große Opfer: »Ich bezwinge meinen Leib und beherrsche ihn, damit ich nicht anderen verkündige und selbst verwerflich werde.« (9,27) Gehört der Schleier also zu den Accessoires, die verwendet werden sollen, um dort, wo es so verstanden wird, Anstand auszudrücken und andere zu gewinnen, statt abzustoßen? Kann der Schleier ein Ausdruck der Selbstlosigkeit sein?
Gottes Reich kommt ohne Gewalt
Folgende Verse des Paulus sind besonders interessant: »Ist jemand nach erfolgter Beschneidung berufen worden, so suche er sie nicht rückgängig zu machen; ist jemand in unbeschnittenem Zustand berufen worden, so lasse er sich nicht beschneiden. Beschnitten sein ist nichts und unbeschnitten sein ist auch nichts, wohl aber Gottes Gebote halten. Jeder bleibe in dem Stand, in dem er berufen worden ist. Bist du als Sklave berufen worden, so sei deshalb ohne Sorge! Wenn du aber auch frei werden kannst, so benütze es lieber … Brüder, jeder bleibe vor Gott in dem [Stand], in dem er berufen worden ist.« (1. Korinther 7,18-21.24) Juden dürfen Juden bleiben, Griechen Griechen, Frauen Frauen, Männer Männer usw. Auch durch Ledige oder Witwen kann Gott ganz besonders Großes bewirken (7,8).
Paulus macht also klar, dass die Bibel nicht zur (Sklaven-, Frauen-) Emanzipation oder zu einer Revolution auffordert. Sie ist zwar nicht gegen positive Veränderungen. In erster Linie geht es ihr aber darum, Menschen für Gott zu erreichen, und dies geschieht dadurch, dass wir an dem Ort, an dem Gott uns hingestellt hat, unser Licht leuchten lassen, statt als Revolutionär, militanter Menschenrechtler oder Avantgardist aufzutreten.
Paulus weiß, dass das Evangelium nicht von dieser Welt ist, denn sonst würden wahre Christen zur Waffe greifen, ihre Ziele mit Gewalt durchsetzen, Revolutionen und Kriege anzetteln. Jesus hat gesagt: »Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde.« (Johannes 18,36) »Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben!« (Matthäus 5,5)
Standen die Frauen in Korinth in der Gefahr, durch das Ablegen des Schleiers auch den Geist der Sanftmut abzulegen und die Botschaft von Jesus in ein falsches Licht zu rücken?
Die Sprache meines Nächsten sprechen
»Lasst alles anständig und ordentlich zugehen!« (14,40) Das ist Paulus sehr wichtig. Denn wie können wir sonst Menschen für Jesus gewinnen? Wenn wir ihre kulturelle Sprache nicht sprechen, werden wir sie genauso wenig erreichen, wie wenn wir ihre Volkssprache nicht beherrschen. Genau darum geht es Paulus ja im 14. Kapitel, wo er die Funktion der Sprachengabe erklärt und betont, dass diese unverstanden leider wenig nützt (14,9-13). Zur kulturellen Sprache gehören Anstand und Ordnung, darunter Kleidung, Haartracht, Sitten und Gepflogenheiten, die jeweiligen höflichen Umgangsformen, der Benimm, und eben auch die Merkmale, die in einer Kultur als besonders seriös, also vertrauenserweckend, als anständig und gottesfürchtig gelten. Genau in diesem Zusammenhang steht der Schleier in 1. Korinther 11.
Respekt für die Kultur meines Nächsten
Paulus leitet vom Thema des Götzenopferfleisches zum Thema des Schleiers mit folgenden Worten über: »Gebt weder den Juden noch den Griechen noch der Gemeinde Gottes einen Anstoß, so wie auch ich in allen Stücken allen zu Gefallen lebe und nicht meinen Nutzen suche, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden. Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Nachahmer des Christus bin!« (10,32-11,1) Daraufhin verurteilt er die revolutionäre Gepflogenheit, dass Frauen im Gottesdienst keine Kopfbedeckung tragen. Dies war sowohl bei den Griechen als auch bei den Juden keine Gepflogenheit, wie er am Ende seiner Ausführungen betont: »Wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.« (11,16) Es galt als unanständig und ehrlos, sodass sich sogar die Engel dafür schämten (11,10). Denn die Kopfbedeckung war gleichzeitig ein Zeichen für die unterschiedlichen Rollen von Mann und Frau und diente sozusagen in vielen Lebenssituationen zur zusätzlichen Unterscheidung der Geschlechter in der Kleidung, die ja ein biblisches Prinzip ist (5. Mose 22,5).
Kulturelle Unterschiede
Dass dies eine kulturelle Angelegenheit ist, zeigt sich daran, dass Paulus schreibt, jeder Mann, der sein Haupt beim Gebet verhüllt, entehre Gott (1. Korinther 11,4). Das war aber nicht immer so gewesen. Zur Zeit des Alten Testaments verhüllten auch die Männer in Gottes Gegenwart ihr Haupt. Dies wird uns von Mose, David und Elia berichtet (2. Mose 3,6; 2. Samuel 15,30, 1. Könige 19,13) und sogar von den Engeln am Thron Gottes (Jesaja 6,2). Auch argumentiert Paulus in diesem Zusammenhang so: »Urteilt bei euch selbst, ob es schicklich ist, dass eine Frau unbedeckt zu Gott betet! Oder lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen? Dagegen ist es für eine Frau eine Ehre, wenn sie langes Haar trägt; denn das lange Haar ist ihr anstelle eines Schleiers gegeben.« (11,13-15) Tatsächlich war es aber im Alten Testament besonders ehrenhaft, wenn ein Mann lange Haare trug. Denn das wies ihn als äußerst gottgeweiht aus (4. Mose 6,5).
Welche Wirkung hätte es heute, wenn unsere Leserinnen Schleier, Hauben oder Hüte tragen würden? Wie würde unsere Gesellschaft dies verstehen? Etwa als Zeichen des Anstands und der Seriosität? Würde Gott dadurch vertrauenswürdiger? Würden wir mehr Menschen für Jesus gewinnen?
Der Schleier im Islam
Es gibt auch heute noch Kulturen, in denen der Schleier bei der Frau als besonders seriös, anständig und gottesfürchtig gilt, zum Beispiel im Islam. Wenn eine Frau in solch einer Kultur lebt und/oder die Menschen dieser Kultur erreichen will, wird sie sich ganz im Sinne des Apostels Paulus anpassen. Auch wenn in manchen Ländern (wie in der Türkei) nur noch eine Minderheit in dieser Kultur Schleier trägt, weil viele verweltlichte Frauen ihn durch westlichen Einfluss schon abgelegt haben, solange der Schleier dennoch für die Mehrheit ein Merkmal einer besonders gottesfürchtigen Frau im positivsten Sinne geblieben ist, lohnt sich das Schleiertragen. Der Schleier ist also in der Bibel und im Geist der Weissagung durchaus positiv belegt. Es wird empfohlen, ihn als Zeichen des Anstands und der Reinheit zu tragen. Diese Bedeutung hat er aber in der westlichen Kultur heute nur noch in ausgewählten Kreisen, zum Beispiel unter den Mennoniten, die in Nord- und Südamerika in eigenen Kolonien leben. Auch in der orientalischen Kultur ist seine biblische Bedeutung bis heute intakt geblieben.
Hut und Haube im Adventismus
Ellen White blieb nicht bei ihrer Praxis von 1860 stehen. Um 1901 schrieb sie über einen adventistischen Gottesdienst: »Die Zuhörer boten einen einmaligen Anblick, denn alle Schwestern hatten ihre Hüte abgesetzt. Das war gut. Dieser vorteilhafte Anblick beeindruckte mich. Keiner musste den Hals recken, um über ein Meer von Blumen und Bändern zu schauen. Ich glaube, dass es sich für andere Gemeinden lohnt, diesem Vorbild zu folgen.« (Manuscript Releases 20, 307) Auch gibt es ein Bild, wo Ellen White im Jahr 1906 ohne Kopfbedeckung predigt. Vierzig, fünfzig Jahre können viel ausmachen, wenn es um kulturelle Gepflogenheiten geht.
Wahre Frömmigkeit
Drei weitere Zitate sollen zeigen, dass es nicht um die äußere Form von Anstand geht, sondern um echte Frömmigkeit, die sich zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kulturen eben unmissverständlich ausdrückt. (Gottes Moralgesetz bleibt davon natürlich unberührt. Niemals dürfen wir aus einer Kultur oder einer Sprache böse Elemente übernehmen! Gott wird uns die Weisheit schenken, Kultur und Sprache nur unter der Leitung seines Geistes zu benutzen.)
Die Sprache der Ehrfurcht
Alle, die den Sabbat auch nur irgend wert – schätzen, sollten sauber in den Gottesdienst kommen und mit schicker und ordentlicher Kleidung. Denn … Unsauberkeit und Unordnung tun Gott weh. Einige dachten, jede andere Kopfbedeckung abgesehen von einer Sonnenhaube sei verwerflich. Das ist sehr übertrieben. Es hat nichts mit Stolz zu tun, wenn man eine schicke, einfache Stroh- oder Seidenhaube trägt. Ausgelebter Glaube lässt uns so schlicht gekleidet sein und so viele gute Werke tun, dass wir als etwas Besonderes hervorstechen. Wenn wir aber unseren Geschmack für Ordnung und Ästhetik in der Kleidung verlieren, haben wir die Wahrheit eigentlich schon verlassen. Denn die Wahrheit ist niemals entwürdigend, sondern immer veredelnd. Ungläubige betrachten Sabbathalter als würdelos. Wenn Einzelne sich dann noch nachlässig kleiden und raue, ungehobelte Umgangsformen haben, wird dieser Eindruck bei den Ungläubigen noch verstärkt.« (Spiritual Gifts 4b [1864], 65)
»Vergesst nicht beim Betreten des Gottesdiensthauses, dass dies Gottes Haus ist; zeigt eure Achtung, indem ihr euren Hut abnehmt! Ihr seid in der Gegenwart Gottes und der Engel. Lehrt auch eure Kinder Ehrfurcht!« (Manuscript Releases 3 [1886], 234)
»Praktiziert Ehrfurcht, bis sie zu einem Teil von euch wird!« (Child Guidance, 546) In der orientalischen Kultur gehört zur Ehrfurcht zum Beispiel das Schuheausziehen (2. Mose 3,5; Josua 5,15). Was gilt in unserer Kultur als Ausdruck von Ehrfurcht und Respekt?
Eine Warnung zum Schluss
»Wie viel mehr beschäftigt man sich mit Fragen der Hutbekleidung, des Hauses, mit Essen und Trinken, als mit Dingen, die von ewigem Interesse sind, und mit der Seelenrettung! Das wird bald alles Vergangenheit sein.« (Sermons and Talks 2, [Predigt vom 19.9.1886], 33)
Sobald der Schleier also vom Evangelium ablenkt, sobald sein Tragen oder Nichttragen losgelöst wird von Ehrfurcht, Anstand und Seelenrettung, sobald er zu Klassendenken und Entfremdung führt, wird Gott entehrt. Gleiches gilt für viele kulturelle Äußerlichkeiten und Gepflogenheiten.
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